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Die fünfte Neulackierung ...

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Hallo und Danke für die netten Worte!


Nicht ohne Grund steht oben in der ersten Zeile „ich wollte ihn noch einmal schön machen“, denn das Restaurieren und Lackieren des Amazon werden einen großen Teil dieser Geschichte einnehmen.
2019 habe ich meinen Amazon noch mal lackieren lassen und ich hoffe zum letzten mal für die Zeit die mir noch mit ihm bleibt. Als ich ihn 1981 mit 30 Jahren kaufte hätte ich nicht geglaubt, dass ich ihn mal so lange besitzen und fahren würde, eine kurzfristige Spinnerei dachten damals sicher einige, das geht schon wieder vorbei.

An ihm, dem Amazon, habe ich im Laufe der Zeit einiges umgebaut und verbessert, überwiegend im Verborgenen und nicht auf den ersten Blick sichtbar, sinnvolles, aber auch die ein oder andere Modifikation, die ich heute nicht mehr machen würde. Einige von euch werden vielleicht den Kopf schütteln oder sich an die Stirn tippen, aber einiges, davon bin ich überzeugt, ist zum Nachmachen geeignet, weil es einfach und ohne großen Aufwand zu bewerkstelligen ist. Nachdem ich wie alle Anfänger erst mal Fehler gemacht habe, lag nach wenigen Jahren und mit zunehmender Erfahrung bei allem was ich machte der Fokus zu 100% nur noch darauf die Langlebigkeit und den Rostschutz des Amazon zu verbessern. Ich führte ein Einsiedlerleben damals und alles was ich machte war mein Verständnis davon wie man ein altes Auto herrichtet, es gab erst mal niemanden den ich fragen konnte.

All die Jahre wurde der Amazon aber nicht verhätschelt und nur bei schönem Wetter am Wochenende gefahren, sondern er wurde immer intensiv genutzt. So war ich auf unzähligen Treffen in allen Ecken Deutschlands und im benachbarten Ausland, viele male in Schweden, mit der Familie in Urlaub und bin Jahrzehnte von Frühjahr bis Herbst damit zur Arbeit gefahren und weil er das einzige Fahrzeug mit Anhängerkupplung im Haushalt war, musste er auch mal schwere Lasten schleppen.

Im Mai 1981 habe ich gleich den zweiten Amazon den ich mir angeschaut hatte gekauft und er stand nur etwa 10km von zu Hause in einem Mainzer Vorort. Ein 122S in mattrot, elfeinhalb Jahre alt, mit ausreichend TÜV aber schon mit 213000km, 3000 DM sollte er noch kosten für 2500 habe ich ihn mitgenommen. Der Herr Kalkhoff, der Verkäufer und Zweitbesitzer des Amazon und ein fleißiger Zigarilloraucher hatte ihn Ende 1974 gekauft, jetzt musste der Volvo einem BMW weichen. Er hatte zwar immer was notwendig war machen lassen, aber Pflege war ihm nicht so wichtig und so war er in einem Zustand den man mit, „na ja, er hat noch mal den TÜV geschafft“, umschreiben konnte. Die Enden der Schweller und die Radläufe hatten schon erste Blasen, die Falze der Endspitzen und noch einige anderen Ecken ebenso und die Fahrertür wäre nur noch mit aufwendigen Schweißarbeiten zu retten gewesen und, wie ich später feststellen musste, die Schraubleisten unter den Kotflügeln waren auch schon stellenweise durch. So viel zu der legendären Haltbarkeit der Volvos und sonstiger Mythen die sie umgeben! Tut mir Leid Leute, aber werden Volvos vernachlässigt, kümmert man sich nicht anständig um sie, altern und rosten sie wie alle anderen auch. Kotflügel und Frontmaske aber waren 1A, denn der Herr Kalkhoff hatte wenige Jahre zuvor im Winter bei Glätte zwei leichte Unfälle. Mit etwas weniger als 2500DM wäre der Amazon auch noch bezahlt gewesen und sicher wäre der vom örtlichen Volvo-Händler aus dem gleichen Baujahr und in der gleichen Farbe für 6500 DM der bessere Kauf gewesen. „Kauf dir das beste Blech was du dir leisten kannst“, wird heute den Neulingen und Anfängern gepredigt, ich hätte mir gern besseres Blech geleistet, aber es war nicht mehr drin im Geldbeutel, da war noch das Häuschen das abgezahlt werden musste und wir wollten eine Familie gründen. Und warum sollte ausgerechnet ich damals schon alles richtig machen, die gleichen Fehler werden heute immer noch gemacht, obwohl es eine aktive Volvo-Szene gibt und Foren die man ausfragen kann. Mein ganzes soziales Umfeld erklärte mich für bekloppt, machte sich lustig über mich und über diesen buckligen, stinkenden alten Karren mit dem mattem Lack, den vielen Kilometern die er schon drauf hatte und dem eklig gelben Himmel von den unzähligen Zigarillos des Herrn Kalkhoff. Ich hatte einen Amazon, aber meine Frau hasste ihn! Und da hatte er noch seinen ersten Lack, na ja größtenteils!

Fortsetzung folgt!
Editiert am Sat 30. Jul. 2022, 8:28:39 von Börnaut

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Ein Amazon ist ein sehr robustes, nach meiner Meinung aber ein etwas grobschlächtigeres Auto, also alles andere als eine empfindliche automobile Diva oder Amazone. Daher ist hier nur von ihm, ihn, er, der oder dem Amazon die Rede.

Im darauf folgen Jahr 1982 habe ich ihn das erste mal restauriert, das war aber kein restaurieren damals, sondern nur ein aufhübschen, ein wieder schöner machen. Ich hatte keine Ahnung, war Anfänger und ich habe Fehler gemacht. So bin ich nur mit dem allernötigsten dran zum sandstrahlen gefahren und ich habe Strahlen lassen, mehr als nötig gewesen wäre und in einer Firma in der man mit Kanonen auf Spatzen, vielmehr auf den armen Amazon geschossen hat. Mit viel zu hohem Druck aus viel zu dicken Schläuchen, mit denen normal schmiedeeiserne Tore und Brückengeländer gestrahlt werden, anschließend war es stellenweise ein Wellblech-Amazon. Ich habe in meiner Unerfahrenheit beim örtlichen Teilehändler miese Reparaturbleche – damals noch ganz normal - statt Originale gekauft und habe die Schweißarbeiten von einem ausführen lassen, der sonst alte Verbrauchtwagen über den TÜV gebraten hat. Und der Amazon bekam seine zweite Lackierung!

Fast so wie er hier in elterlichen Hof steht -Kotflügel und Blincker sind schon wieder demontiert- leergeräumt bis auf den Fahrersitz und ohne Verglasung, also und nur mit dem allernötigsten bin ich, teilweise über die Autobahn, zum strahlen gefahren. Man beachte den blanken Frontscheibenrahmen und die A-Säulen!
Allgemeine Verkehrskontrolle  ! Herr Wachtmeister weshalb halten sie mich denn an, was habe ich denn falsch gemacht  ?
Damals machte man sich nicht so viele Gedanken, man machte einfach, fertig!

DSC01757.JPG

Ein schlechtes Bild von einem schlechten Bild, also besser größer machen! Aufgenommen mit einer ritsch-ratsch Kamera von AGFA, erst später bekam ich eine Spiegelreflexkamera.
Die Originalfelgen mit zwei Michelin ZX vorne und zwei Contis hinten, noch viele Jahre über Winter als Standreifen genutzt, liegen heut noch in der Halle!

Er sah ganz gut aus, aber es waren andere Zeiten damals zwölf Jahre nach Produktionsende des Amazon. Auf den ersten Treffen standen Buckel, Amazon und P1800 im mehr oder weniger guten Pflege- und Originalzustand, kaum ein alter Volvo hatte eine neue Lackierung. Da erntete ein Amazon im frischen roten Kleidchen schon ein gewisses Maß an Anerkennung, ich aber war nach kurzer Zeit schon nicht mehr zufrieden. Man kann noch so gründlich arbeiten und die tollsten Mittelchen verwenden die angeblich überall hin eindringen und den Rost zwischen aufeinander geschweißten Blechen in Schach halten sollen. Stellen von denen man glaubte man hätte alles richtig gemacht bekamen nach wenigen Jahren schon wieder Pickel und so habe ich im Herbst 1986 begonnen ihn das zweite mal zu restaurieren. Jetzt wollte ich alles richtig machen, ich hatte inzwischen schweißen gelernt und an Winterkarren fleißig geübt. Der Amazon wurde wieder komplett zerlegt, Zeit sollte keine Rolle spielen und nur Originalteile Verwendung finden. Oberste Priorität, die absolute kompromisslose Rostvorsoge! Diesem Ziel wurde alles untergeordnet, einmal richtig und möglichst für die Ewigkeit sollte es sein. Selbst den Pfad der Originalität habe ich verlassen und teilweise geopfert, doch dazu später mehr. Im Mai 1987 wollte ich fertig sein, es wurde Mai 1988! Der Amazon hatte inzwischen schon 281000km auf dem Zähler und er bekam seine dritte Lackierung.


DSC01765.JPG

Was für Zeiten, das Bild aufgenommen irgendwann im Sommer 1987 in der elterlichen Halle. Auch ein Bild vom Bild, also besser größer machen. Man beachte die höhenverstellbare Not- und Restaurierachse, mit Lenkrollen von einer großen Blechmülltonne!

Fortsetzung folgt!
Editiert am Wed 12. May. 2021, 13:31:01 von Börnaut

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Hallöle Bernhard.

Ja auch heute werden solche Fehlkäufe gemacht , hust-hust.......

Ich bin gespannt wie der Bericht weitergeht.

Prost Manfred

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Hallo Manfred!

Da steht ganz viel von keine Ahnung und unerfahren, dass es keine Szene und kein Forum gab, aber nirgendwo dass es ein Fehlkauf war. Der hatte schon mal fast zwei Jahre TÜV und lief, bis auf den verkalkten Kühler anfangs, zur vollsten Zufriedenheit. Fehlkäufe werden heute gemacht, trotz aktiver Szene und Internet! Natürlich hätte ich einen besseren kaufen können, aber das war der der zu meinem Geldbeutel passte! Erst nach und nach habe ich andere Amazon in Mainz und Umgebung entdeckt. Einen sehr guten für 6500DM bei Volvo-Heidfeld in MZ-Kastel, einen noch besseren für 9500 in einem Mainzer Vorort von einem Spinner der meinte ich nenne mal diesen Preis, vielleicht ist mein Gegenüber so bescheuert und zahlt ihn und noch zwei/drei fertige Karren für 900-1500DM mit Rest-TÜV. Damals habe ich drei üble Typen kennen gelernt von denen hatte jeder mehrere Amazon auf dem Gewissen, die sie zu Tode geschruppt hatten. Ich behaupte dass hier in Mainz und Umgebung heute mehr Amazon zugelassen sind als Mitte der 80er Jahre. Weiterhin behaupte ich dass höchstens 10% der heute in Deutschland zugelassenen Amazon ihre Erstzulassung hier in D hatten, die meisten wurden aus Skandinavien, der Schweiz, aus Holland und den USA importiert.

Gruß Bernhard

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Morgen Bernhard,

bin ebenfalls gespannt, wie Deine Reise bzw. Geschichte weiter geht. Da gibt es durchaus Ähnlichkeiten zu meinem "Volvo-Fall", nur bei mir eben alles ca 15 Jahre später, aber noch immer in der Vor-WWW-Zeit. Auch ich habe mittlerweile meine Karre zweimal restauriert.....hoffe ein drittes Mal bleibt mir verschont

Kann mich noch gut erinnern, wie ich Dich das erste Mal auf Deinem Teilemarkt am Eingang der Turnhalle kennengelernt habe. Das muss gegen '98 gewesen sein. Habe bei Dir gleich einen Overdrive-Schalter erworben und diverses andere bei den Ausstellern..... Ohne Märkte wie Deinen wäre man damals aufgeschmissen gewesen. Nur dort fand man auch seltenere Teile bzw. Menschen, die wiederum Menschen kannten, die Menschen kannten usw usw..... Allein mit Wagner & Günther wäre man damals kaum über die Runden gekommen.

Bester Gruss
Oliver

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Moin,
ich habe meine Zone ja auch seit 1988 und es lief bei mir ja ähnlich. Es waren auch andere Zeiten, es war kein Oldtimer sondern einfach ein altes Auto so wie heute ein Golf 3. Ich habe meinen gekauft weil ich neue Autos ( zuvor hatte ich einen Passat ) nicht mehr mochte. Ich habe ihn jeden Tag gefahren, mit Teilen von dänischen Schrottplätzen am Leben erhalten und hatte viele Jahre meine Freude damit. Er fuhr bei Regen und Schnee, bei Streusalz, in Urlaub, mit Anhänger, als Baufahrzeug etc etc. Und ja - nach 6 Jahren habe ich ihn auch "restauriert" , wie ich damals so dachte. Ein bißchen was gebraten, 4 gute Türen und 2 Kotflügel aus Dänemark und 4 Liter Farbe selbst auflackiert. Sah nicht unbedingt schlecht aus und hielt auch viele Jahre. Erst 2001 - 7 Jahre später also - habe ich ihn dann komplett zerlegt , sandstrahlen lassen etc . Aber : da hatte ich einen anderen Alltagswagen, hatte Geld und war nicht auf die Zone angewiesen.
Vielleicht muß ich in 15 Jahren ja auch nochmal bei.
Bernhard - bin gespannt wie es weitergeht.

Gruß
Roger

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... und Blechverformungen!

Jetzt sah er richtig gut aus und da dieses mal alles mit lackiert wurde, lohnte es sich nicht den originalen B20B wieder in den schönen Motorraum einzubauen. Er war trotz der hohen Laufleistung immer noch gesund, ihn zerlegen, abzudichten und optisch in Ordnung zu bringen hätte sich aber nicht gelohnt. So bekam der Amazon einen B18B mit nur 33000km aus einem 1968er 140er mit Totalschaden, ein M41, viel neues für außen rum, makellose auf Hochglanz polierte Zierleisten, neuen Chrom und anderes mehr. Er sah richtig klasse aus und alles wäre für lange Zeit gut gewesen, wenn nicht 16 Monate später im September 1989 ein LKW hinten rein gefahren wäre. In meinem Heimatdorf und vor meinem Elternhaus, anschließend stand der Arme ein ganzes Stück weiter beim Nachbarn. Er wurde hinten links neben dem Stoßstangenhorn getroffen und er sah schlimm aus, das Heck war eingedrückt, der Kofferraumboden gestaucht und das Seitenteil war nach innen eingefallen. Der Amazon war durch den Aufprall schlagartig mitgerissen worden und es geriet alles was auch nur etwas nachgeben konnte in Bewegung. Unter anderem hatte es die Motorhaube nach hinten gegen den Windlauf geschlagen, so dass dort der Lack abgeplatzt war. Es wurde ein Gutachten gemacht, Wert damals 1989 15800 DM, Schadenshöhe 9600 DM. Gut dass ich nur die Handbremse angezogen hatte, mit eingelegtem Gang hätte es vielleicht noch das Getriebe zerrissen?

Ich habe ihn dann wieder komplett zerlegt, jetzt, jetzt aber noch mal so richtig in die Vollen, das Ganze noch mal von vorn. Alles wurde repariert und der Amazon bekam seine vierte Lackierung! Wieder sehr aufwendig und wieder jedes Teil für sich, denn nirgends sollten Abklebekanten zu sehen sein. All die schönen Neuteile die ich mit der Zeit gehortet hatte wurden eingebaut, neue Kotflügel und Frontmaske, neue Grills und Beleuchtung rundum, Fensterzierrat, neue Ausstellfenster hinten und vieles mehr. Auch hier hatte ich wieder einige Ideen verwirklicht, überwiegend Kleinigkeiten und meistens im Verborgenen, alles um die Haltbarkeit und den Rostschutz des Amazon weiter zu verbessern. So habe ich z.B. die frisch lackierten Kotflügel senkrecht auf die Lampenöffnung gestellt, den Bereich um den innen eingeschweißten Ring mit Wachs geflutet bis es überall austrat und so zwei Tage stehen lassen bis das Wachs fest war. Genauso bin ich mit dem Bereich zur A-Säule hin und mit der Schraubleiste vorgegangen, alles in allem sechs Tage fürs Kotflügel wachsen. Ich weiß, Kinkerlitzchen, nichts Besonderes und leicht zu bewerkstelligen, aber auf Dauer sehr effektiv. Unter diesem Ring und an den anderen Stellen befindet sich original ab Werk nur etwas Tauchgrundierung, sonst nichts, da kommt nie etwas vom Lack, Unterbodenschutz oder sonst was hin. Deshalb sind früher auch alle Kotflügel oben hinterm Lampenring, zur A-Säule hin und am Übergang zur Schraubleiste gerostet. Die Laufleistung des Amazon war inzwischen schon weit jenseits der 300000!

Zum B18B noch, den hatte ich vom Bruder eines Schulkameraden bekommen, er hatte einen 68er 144er der bei 166000km einen Motorschaden hatte, er bekam einen original Volvo-Austauschmotor und 33000km später, bei 199000km, wurde der 140er bei einem Unfall hinten um ca. einen halben Meter gekürzt. Der 140er war ein Totalschaden und Udo, so der Name des Besitzers und Bruder meines Schulkameraden, kaufte sich einen 70er 142er und stellte den anderen in den Garten um bei Bedarf Teile zum Tauschen zu haben. Immer wieder fragte ich nach dem Motor im inzwischen zugewachsenen 140er. Du bekommst den Motor wenn ich ihn nicht brauche, versprochen! Irgendwann war der 142er dem Udo zu alt und der Motor defekt, hatte keine Leistung mehr und ich bekam den B18B mit M40 für 300DM. Das kam mir und meinem Geldbeutel sehr entgegen! Der Motor lag insgesamt etwa 8/9 Jahre im Garten und bei mir bis ich ihn 1987 in den Amazon einbaute, nicht ohne ihn vorher zu zerlegen, zu modernisieren (Simmerringe vorne und hinten), neu abzudichten und lackieren. Den B18B, ein klasse Motor und wesentlich spritziger als der alte B20, habe ich dann viele Jahre gefahren. Vom zweiten 140er von Udo habe ich mir die 6135er Kronprinzen und den Stromberg-Vergaser abgeschraubt und beide verschrottet. Jahre später, als ich mal einen Vergaser brauchte, konnte ich feststellen, dass ich den schönen 142er nur verschrottet hatte weil die Membrane des Strombergs defekt war. Wir alle wissen, ist diese Membrane defekt läuft der Motor nur noch im Standgas und zieht nicht mehr die Wurst vom Teller. Nie mehr danach habe ich noch mal einen 142er in kirschrot 46 gesehen.
Was ist Erfahrung, die Summe aller Fehler!


Die Rechnung und das Garantiehaft zum Motor habe ich noch, der Motor kostete 1977 2476DM, mit Aus- und Einbau und diversen Teilen 3585,85DM.

DSC01785.JPG DSC01776.JPG DSC01778.JPG

Fortsetzung folgt!

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Das Blech ist wieder in Form und der Amazon hatte seine vierte Ganzlackierung!

Er sah wieder toll aus und wurde auf Treffen als einer der schönsten Amazon Deutschlands bezeichnet. Ich war mächtig stolz und alles wäre für lange Zeit gut gewesen, aber es sollte wenige Jahre später wieder anders kommen. Wir waren zum Jahrestreffen des Volvo-Clubs in Frankfurt angemeldet und starteten Samstagmorgen zur Ausfahrt durch den Taunus. Dazu mussten wir erst ein Stück Autobahn fahren in Kolonne mit ca. 40 anderen Volvooldies, als plötzlich ein Mercedes A Klasse direkt vor mir und ich meine direkt vor mir auf die rechte Spur auffuhr. Ich hatte nur Bruchteile einer Sekunde um zu reagieren und nur zwei Möglichkeiten, Vollbremsung und mit hohem Resttempo in den Mercedes, mit schweren Schäden am Amazon und vermutlich auch an seinen Insassen oder das Steuer nach links zur Mitte hin verreißen und versuchen zwischen der A-Klasse und dem was auf der linken Spur ist irgendwie durch zu kommen. Aber da war keine Lücke sondern eine junge Frau mit einem Citroen CX und diesem bin ich in die Seite gefahren. Die dritte Option auf die Standspur ging nicht, denn es gab keine, nur Leitplanken. Die nächsten ca. 30 Sekunden genau zu schildern spar ich mir, nur so viel, es fielen viele unanständige Worte und es wurde sehr laut im Amazon. Im Nachhinein aber hatte ich die richtige Entscheidung getroffen und bin nach links, denn hinter mir waren noch etwa 30 alte Volvos darunter viele Buckels mit Trommelbremsen und es hätte noch zu weiteren Unfällen kommen können. Wer rechnet mit so was und wir alle wissen, dass es nach hinten immer enger wird die Fuhre noch zum stehen zu bringen. Die A-Klasse Fahrerin hatte das Ganze zwar verursacht, sie zu verfolgen habe ich aber nach kurzer Strecke schon wieder aufgegeben, ich hätte sonst Unfallflucht begangen. Sie traf zwar die Schuld an dem ganzen Geschehen, aber ich hatte den Unfall verursacht und sie war auf und davon. Zierleisten platt, die vom Kotflügel stand wie eine Lanze weit vorne raus, das schöne 122S Emblem und der Spiegel abgerissen, Kotflügel und Fahrertür verbeult. Und wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen, weil es mich schon wieder erwischt hatte meinten einige -später im weiteren Verlauf des Treffens- ihre Witzchen machen zu müssen. Im Großen und Ganzen hatten wir Glück, der Amazon, meine Frau und ich, denn es hätte schlimmer kommen können. Das Blech wurde wieder gerichtet und, so meine Gedanken, wenn schon Teillackierung, dann könnte man doch wegen den Steinschlägen der vergangenen Jahre, die Frontmaske, die Haube und den rechten Kotflügel gleich mitlackieren lassen. Da der Amazon inzwischen dreißig Jahre alt war, H-Kennzeichen bekommen und wieder ein B20 rein sollte, habe ich den Motorraum wieder leer geräumt und auch mitlackieren lassen. Und er bekam eine große Teillackierung. Eigentlich war der Motorraum schon sehr schön, aber ich wollte ihn noch perfekter haben, eine Entscheidung die ich wenige Monate später bereuen sollte. Doch dazu später!

Keine besonderen Vorkommnisse mehr, äh fast! Einmal noch hatte ein Opa beim zurücksetzen an der Tankstelle seinen Kombi im rechten Kotflügel des Amazon abgestellt. Er jammerte, diskutierte und nervte, das wäre jetzt schon der dritte Vorfall mit seinem neuen Auto in kurzer Zeit und er suchte die Schuld bei mir, warum ich nicht gehupt hätte und außerdem würden die Kameras der Tankstelle schon zeigen wer schuld sei. Hatte ich es doch tatsächlich gewagt da zu stehen wo er lang wollte! Es gab Zeugen, ich hatte ihm noch geraten doch zukünftig seine Spiegel zu benutzen und seine Versicherung zahlte. Die Beule und die Schrammen im Lack waren zu verschmerzen, denn er sollte ja bald wieder lackiert werden, was mich aber richtig ärgerte war die makellose jetzt aber platt gedrückte Zierleiste. Und dann hatten noch zwei Jungs, 12 und 13 Jahre alt, mal Langweile und keine Lust auf Schule, gingen in das Parkhaus in der Nähe ihrer Schule und beschädigten 26 Autos, brachen einige auf und klauten einiges raus. Auch meinen Amazon hatten sie sich vorgenommen, sie rissen den ganzen Zierrahmen vom Heckfenster runter und verkratzten die linke B-Säule als sie versuchten das Seitenfenster raus zu hebeln. „Das Ermittlungsverfahren gegen a)Stefan H. und b)Sascha K. wegen besonders schweren Diebstahls wird eingestellt. Die Beschuldigten waren zur Zeit der Tat noch nicht 14 Jahre alt und daher schuldunfähig im Sinne von §19 Strafgesetzbuch.“ So steht es im Schreiben der Staatsanwaltschaft das ich heute noch habe. Die armen Buben, inzwischen Mitte dreißig, leiden bestimmt immer noch unter dem bösen Blick und dem erhobenen Zeigefinger von dem Mann da vorne in schwarz. Ich bin dann mehrere Jahre ohne Heckfensterchrom rumgefahren bis ich wieder einen einigermaßen guten Satz zusammen hatte. Neulinge und Anfänger heutzutage habens gut, denn heute gibt es das alles wieder neu für unsere Lieblinge!

Dieses Bild hatte ich vergessen, es hätte schon vor zwei Beiträgen rein müssen! Es zeigt mich als 32 jährigen und den Amazon im April 1983 bei einem Volvo-Treffen im Münsterland. Wenige Wochen später wurde ich Vater  !

DSC01746.JPG

Fortsetzung folgt!

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Hallo Bernhard,

vielen Dank, dass Du diese schöne Geschichte mit uns teilst, ich bin gespannt!

Schicke Brille und cooler Schnauzer

Viele Grüße,
Jürgen

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Hallo Bernhard

Bei dem Text oben fiel mir etwas auf.
Ich habe meinen Amazon seit 1996.
Meine Volvoleidenschaft ist durch die damaligen Oldtimerzeitungen erwacht worden.

Die erste war die Motor Klassik 04/1995 -ein grüner Amazon- (Diesen habe ich vor ein paar Jahren beim Oldtimertreff in Butzbach wieder (und live) gesehen.
Die zweite Zeitung war die Oldtimer Praxis von 08/1996. Diese Amazon sah ich dann vermutlich auch beim letzten Teilemarkt in Groß Krotzenburg. Was mir aber gerade erst durch diesen Bericht klar wird.

Wir kennen uns nicht, aber vielen dank dafür, dass ihr mir den Volvovirus eingepflanzt habt. Ich schraube bis heute gerne am meinen Fahrzeugen.

Dankbare Volvogrüße

Dirk

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Lieber Bernhard,

Deine Liebe zum Amazon kannst Du ja wirklich nicht verbergen - und so Detail-getreu geschildert. Über einen Satz bin ich als Buckelfahrer gestolpert: " ... denn hinter mir waren noch etwa 30 alte Volvos, darunter viele Buckels mit Trommelbremsen und es hätte noch zu weiteren Unfällen kommen können." Aber warum das denn? Falls es zu Unfällen gekommen wäre, dann liegt es meiner Ansicht nach nicht an den Trommelbremsen, sondern an den Fahrern. Überflüssig zu schreiben, dass ich Trommelbremsen habe - und gut damit zurecht komme (auch bei Passabfahrten mit Dethleffs Beduin am Haken).

Gunvor - natürlich Scheibenbremsen eine bessere Wirkung bescheinigend
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Buckel & Beduin - volvemus!

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Hallo Bernhard,

absolut spannend, deine Story! Ich würde mich echt gerne ausführlicher dazu äussern, aber ich bin kurz vor Tarifverhandlungen und habe gerade für fast nichts anderes Zeit. Trotzdem habe ich gestern meinen Amazon fertig machen können und bin heute das erste mal in diesem Jahr damit gefahren. Wow, wie geil!!
Aber über Deine Brille muss ich doch noch was los werden. Vielleicht ging die damals noch durch, weil nichts anderes da war. Aber heute nennt man die in Anlehnung an die großen Glasflächen, ähnlich wie die Augen einer Fliege, Stubenfliegenbrille. Ich war damals gerade sieben Jahre alt und hatte dem zu Folge noch gar kein Modebewusstsein, also wär mir das damals auch nicht als Stubenfliegenbrille aufgefallen. Also alles in Ordnung!!

Viele Grüße und mehr davon,
Moritz

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Hallo Bernhard,
danke für die fesselnden Anekdoten! Jetzt müsste sie nur noch ein begnadeter Zeichner wie Brösel in Bilder fassen, schon hast du einen Bestseller! Da hast doch sicher noch mehr auf Lager?!
Beste Grüße
Lars


Nicht vergessen - immer lächeln!

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Zu den Unfällen noch!!
Die waren so verrückt, so abweichend von allem was man zu solchen Geschehnissen vor Augen hat, dass man es nicht glauben würde, wenn man es nicht selbst erlebt hätte.
Viel Text, ich weiß, aber um das Geschehene nur annähernd zu schildern, notwendig. Wem´s zu viel ist, einfach lassen!

Bei dem Unfall mit dem Lastwagen vor meinem Elternhaus war kein LKW unmittelbar beteiligt, der war nur das Zugfahrzeug, sondern sein Anhänger. Wir hatten im Dorf Kirchweih und ihr kennt doch diese gekürzten LKWs, diese Zugmaschinen der Schausteller damit sie zwei Anhänger ziehen dürfen. Der Schausteller mit dem Autoscooter stellte auf dem Festplatz fest dass ein Anhänger zum ausladen ungünstig stand und hatte beschlossen noch mal umzurangieren. Weil es dort sehr eng ist blieb ihm nichts anderes übrig als noch mal eine Runde durchs Dorf zu fahren. An diesen Anhängern gibt es unter dem Rahmen, zwischen den Achsen eine Riesenschublade, einen sogenannten Kellerkasten. Drei/vier Meter lang und fast so breit wie der Anhänger, lässt sich nach beiden Seiten rausziehen und ist gegen rausrollen mit Bolzen gesichert. Der Chef hatte, als er sich entschlossen hat umzurangieren, die Sicherungsbolzen schon gezogen und vergessen den Kasten wieder zu sichern. Während der Fahrt durchs Dorf rollte der Kasten in jeder Kurve etwas weiter raus und stand als er meinen Amazon traf etwa 1,50 Meter zur Seite raus. Wir saßen drinnen bei meinem Vater und draußen gabs einen fürchterlichen Schlag! Der Schausteller hatte vielleicht noch 30km/h drauf, denn 30-40m weiter ist eine Kurve und die Straße wird enger. Da der Amazon immerhin über 1100kg wiegt hatte er es dem Anhänger nicht leicht gemacht und hat diesem den ganzen Kellerkasten, eine mit dicken Holzbohlen beplankte Stahlkonstruktion, mit Inhalt rausgerissen. Es sah aus wie nach einer Explosion, der Kasten war nur noch etwas unförmiges Krummes und auf der Straße lag sein gesamter Inhalt, unter anderem hunderte von Birnenfassungen und der Amazon stand leicht schräg ein Stück weiter. Trotzdem dass mein Elternhaus fast am Ortsende liegt, war die Straße ruckzuck voll von Gaffern und Fachleuten, „der hatte min. 80 drauf usw.“. Meine Frau wundert sich noch heute über die Ruhe die ich damals an den Tag legte? Ich hatte auch reichlich zu tun, mit dem Schausteller der sich in den Haaren hatte und sich unzählige mal entschuldigte, unseren Sohn zu beruhigen, damals 5 Jahre alt, der heulend aus den Hof gerannt kam und nur mit viel Worten davon abzuhalten war mit dem Fäustel vom Opa auf den Kotflügel des LKW zu dreschen. Die Polizei anzurufen und meinen Vater zu beruhigen der keifend am Küchenfenster stand und „nix die krien koon Strom vum mer“ schrie, als die Söhne des Schaustellers mit einem großen Trennschleifer den Kellerkasten zerlegen wollten/mussten. Dem Polizist Rede und Antwort stehen, der zwischendurch kurz mal etwas grimmig von seinem Schreibbrett aufschaute, als mein Cousin, der drei Häuser unterhalb wohnt und mehrere NSU-Oldis besitzt, meinte „wonn des moin Prinz wär kennt ihr jetzt e paar eusasche“, wenn das mein Prinz wäre könnt ihr jetzt ein paar einsargen. Ich hatte also gar keine Zeit mich aufzuregen, was hätte es auch geändert? Der arme Amazon hatte nicht nur die schon weiter oben aufgezählten schweren Schäden, Teile des Kastens und seines Inhalts waren an und übers ganze Auto geflogen und hinterließen überall Kratzer und Macken. Der Chef zu mir, lassen sie alles aufschreiben beim Gutachten, meine Versicherung musste noch nie für einen Schaden aufkommen. Und irgendwann noch auf die vielen Glühbirnenfassungen von mir angesprochen meinte er, dass eine Birne im Haushalt aufzuheben und zu entsorgen sich nicht lohne, aber bei ihm würden übers Jahr Hunderte anfallen, er schlage das Glas ab, würde sie sammeln und entsorgen.

Ja und der zweite Unfall mit der A-Klasse war genau so ungewöhnlich! Wie oben geschrieben ging es mit etwa 40 Oldis in Kolonne zur Ausfahrt durch den Taunus erst mal ein Stück über die Autobahn, über die A661. Dazu muss man wissen, dass die A661 eine Autobahn ist die Streckenweise weder eine Standspur noch Beschleunigungsspuren an Auffahrten hat oder hatte, d.h., ein auffahrendes Fahrzeug muss an einem Stopschild halten und auf eine Lücke warten bis es auffahren kann. Ich beschreibe hier eine Autobahn in der Nähe vom Frankfurt a.M., einer Großstadt und nicht auf dem platten Land! Ich könnte mich jetzt noch etwas auslassen über die vielen Steuern die wir Autofahrer zahlen und über solche Straßenzustände in der Nähe einer Großstadt, aber das spare ich mir jetzt. Vermutlich sah die Fahrerin, wie ich kurz später feststellen konnte, die Kolonne mit lauter alten Karren und da sie es eilig hatte und alte Autos doch langsam fahren, beschlossen ohne Stop aufzufahren, eben direkt vor mich mit etwa 30, ich fuhr wie die ganze Kolonne die erlaubten 100km/h. In einem Satz, ich bin der Citroen CX-Fahrerin in die Seite gefahren, habe die A-Klasse verfolgt, überholt, gehupt, sie versucht auszubremsen, gestikuliert und aufgegeben, sonst hätte ich Unfallflucht begangen. Die A-Klasse Fahrerin hatte einen Haken um mich geschlagen und war weg. Nachdem die erste Aufregung verflogen war, sind wir weiter auf eine Tankstelle an der A66 gefahren und haben die Polizei angerufen. Meine Frau hatte sich ihre Nummer aufgeschrieben, der Polizist fragte im Revier nach dem Halter und antwortete: „dieses Auto ist ein Leihwagen von Avis und wurde vor 20 Minuten am Flughafen Frankfurt von einer Amerikanerin ausgecheckt, die hatte es eilig und ist vermutlich gleich in der Luft.“ Worauf bei mir das große Jammern anfing! Der Polizist beruhigte mich: „Regen sie sich nicht auf, sie hatten noch Glück im Unglück, sonst wären sie Beweispflichtig, müssten beweisen wer gefahren ist usw. Da Avis weiß wie Amerikanerinnen in Deutschland Auto fahren, werden sie keine Probleme bekommen.“ So war es und die Versicherung von Avis zahlte meinen und den Schaden der Citroen-Fahrerin.

@ Bernhard
…. hinter mir waren noch etwa 30 alte Volvos darunter viele Buckels mit Trommelbremsen und es hätte noch zu weiteren Unfällen kommen können.

@ Gunvor
Falls es zu Unfällen gekommen wäre, dann liegt es meiner Ansicht nach nicht an den Trommelbremsen, sondern an den Fahrern.

Wolfgang wir alle wissen doch wie Auffahrunfälle entstehen, ob mit neuen oder alten Autos, mit Trommel- oder Scheibenbremsen. Da ist die Reaktionszeit und der Bremsweg, nach hinten wird es immer enger und die letzten hängen aufeinander. Wie auch immer, bei beiden Geschehnissen kam es zu keinen Personenschäden und das ist das wichtigste, Autos, auch alte Autos kann man reparieren.
Editiert am Thu 27. May. 2021, 17:15:43 von Börnaut

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.... und hoffentlich die letzte!

Es ist November 2017 und der Amazon steht sauber in der Halle, aber nach 25 Jahren und mehr als 250000 Kilometer seit der letzten Ganzlackierung zeigt der Volvo die Spuren der Zeit. Hier und da Kratzer, diverse Beulchen und an der A-Säule kam unter dem linken Kotflügel ein Bläschen hoch was sich mit der Zeit zu einer dicken Blase entwickelte. Es wurde also höchste Zeit etwas zu unternehmen! Ich hatte es schon einige Jahre vor mir hergeschoben, immer wieder kam was dazwischen, auch die Gesundheit spielte mal eine Zeitlang nicht mit und ruckzuck war es wieder März/April und, na ja diese Saison fährst du noch, im Herbst fängst du an. So verging Jahr für Jahr, so vergingen viele Jahre!

Mein Amazon während eines Treffens 2006 an der Ostsee, da war noch alles fein und in Ordnung!

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Und bei einem Treffen 2017 im Schwarzwald ist er nur noch aus der Entfernung schön anzuschauen!

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Wie schon geschrieben stand er November 2017 sauber und trocken gefahren in der Halle, mit dem festen Willen von mir, ihn noch mal schön zu machen.
Übrigens, das ist eine gemietete Halle, wäre es meine wären die Wände sauber und gestrichen!

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Anfang 2018, wenn ich es jetzt nicht in Angriff nehme sagte ich mir, dann bin ich in wenigen Jahren zu alt. Die Blase an der A-Säule und Rost am Profil unten an den Türen in dem die Türdichtungen sitzen, waren die einzigen Roststellen. Also konnte ich doch nicht allzu viel falsch gemacht haben mit den ganzen Vorsorgemaßnahmen gegen Rost, den Verbesserungen und Umbauten? Immerhin hatte das alles seit der ersten Vollrestauration 1987 32 Jahre und fast 300000 Kilometer gehalten. Die Blase verbarg zum Glück keine Durchrostung, hatte aber tiefe Narben. Da ich kein Schweißgerät mehr zur Verfügung habe und es Leute gibt die das besser können, wurde vorsorglich das Stückchen Blech an der A-Säule am Übergang zum Windlauf von Volvoniac Dirk P. angefertigt und eingeschweißt. Da man aber nie weiß was so alles passieren und dazwischen kommen kann, wie sich die Arbeiten hinziehen, bekam er im Juni noch seinen TÜV, denn ich wollte auf keinen Fall dass dieser während dem Restaurieren abläuft. Erst danach habe ich angefangen ihn zu zerlegen und habe erste Arbeiten gemacht.

Für Qualität ist mir kein Weg zu weit und bin dafür gerne zu Dirk P. ins Saarland gefahren!

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Die Radkästen nach mehr als 30 Jahren mit Aluinnenkotflügeln! Eine einmalige Anschaffung, absolut zu empfehlen und sie waren jede Mark wert. Die dunklen Flecken sind Wachs und der Staub der Jahre!

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Die oft gelobte abtupfbare Scheibendichtmasse! Alles schön und gut, macht dicht und bleibt elastisch, aber die von Teroson härtet zu einer gummiartigen Masse aus. Jahre später gehen die Scheiben nur schwer raus oder gehen dabei zu Bruch und man hat Stunden zu tun bis das Zeug restlos vom Blech ist.

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Während die Dichtmasse der Profis in kürzester Zeit beseitigt ist!

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Fortsetzung folgt!
Editiert am Sat 29. May. 2021, 10:48:45 von Börnaut

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Da mir die Geschichte sehr bekannt vorkommt habe ich in meiner Volvo Hefte Sammlung nachgesehen und dein Auto gefunden.

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Schöne Grüße aus Österreich

Gerhard


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