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B20B Schweizer Ausführung

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Hi Ron,

hatten die B20 wikrlich schon 1970 44er Einlassventile? Dachte das kam erst später bzw erst mit (oder gar nur? bei?) dem Einspritzerköpfen? Vielleicht bring ich aber was durcheinander bzw erinnere mich falsch ...

Was ich mir vom Leak Down Tester verspreche: genau das was du einen Absatz später schreibst, eine Aussage "wo pfeiffts" und die andere Aussage "wieviel pfeiffts", bei letzterem kann man jetzt diskutieren ob das Kaffeesudlesen ist, ich hoffe dass es mir hilft. Ein Arbeitskollege hat das Teil somit kann ichs ja (gratis) ausprobieren. Gut: da kann man dann auch diskutieren ob es nur gratis oder auch umsonst ist

Ich möchte aus dem Aggregat soviele Infos wie möglich "rausziehen/rauslesen" bevor ich die große Motorschraubaktion angehe. Denn wenn ich mir die Motorrevision grob überlege und die Kosten (und ZEIT!!! nach zweieinhalb Jahren Restauration möchte ich gar nicht denken wie lange ich für die Motorrestauration brauchen werde, die Familie will auch bespasst werden ) überschlage dann sehe ich für mich 3 Möglichkeiten: entweder ich tausche die Nockenwelle (und natürlich alles was dazu gehört --> Stößel ... immer nur die "langweiligen" Vorserien Motoren im Beruf wecken das Interesse mal am alten Herzen zu schrauben) und gut ist, oder ich kaufe mir ein Sorglospaket zB aus Duisburg. Dann muss ich mir zum einen auch keine Gedanken um den Zustand der KW-Lager, Pleuel-Lager, KW/NW-Stirnräder, Funktion Ölpumpe, Kolbenspiel, Zustand Kolbenringe, Zustand Ventile/Ventilsitze und und und machen; und zum anderen ist ein Motor (hatte das bei der ersten Zone gemacht) innerhalb eines Tages getauscht. Und der massive Ölverbrauch von ca 1l/500km wird eventuell auch nicht nur die defekte Dichtung an der Benzinpumpe sein. Wobei er damit recht gut sein Revier markiert.
Ebenso den B22 Aufbau würde ich auch der bekannten Fa aus Duisburg überlassen. Das wäre dann Variante 3 als Tuning-Sorglospaket.

Und somit: wenn ich vor zerlegen die Aussage (aus den Messungen) bekomme: mit grob geschätzt 300€ ist auch gut, dann tausch ich natürlich "nur" die Nockenwelle und kaufe mir deswegen nicht gleich ein neues Aggregat! So ungefähr meine momentane Denkweise, lasse mich aber gerne eines besseren belehren schon alleine weil ich hier sicher nicht zu den erfahrensten Volvo-Schraubern zähle!

Danke nochmal!

G Dieter

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Also ich würde die Nockenwelle auf jeden Fall Ttauschen mit Stößeln natürlich. Dazu muß der Kopf eh runter und dann kannst Du dir die Ventile mit ihren Sitzen in Ruhe anschauen, vermessen, auf Dichtheit testen... Ich denke, dass dann eh neue Schaftabdichtungen und ggf. Ventilführungen rein kommen. War der Motor noch nie offen sind sehr wahrscheinlich auch die Sitze eingeschlagen...

So war es jedenfalls bei mir! Ich habe dann einen guten gebrauchten Kopf bei Hr. Klingler ergattert, diesen hübsch gemacht und zusammen mit neuer Nockenwelle und Stößeln montiert.

Danach lief mein 70er B20A wieder astrein.

Dies ist m.E. vertretbarer Arbeits- und Zeiteinsatz, um eine vernünftige Basis zu schaffen um sich dann der Peripherie (Vergaser, Zündung, Auspuff...) anzunehmen.

Grüße

Peter

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Hallo!

Danke für die zahlreichen und informativen Rückmeldungen!

Eins noch bevor ich dann den Thread kurz ruhen lasse bis ich die Kompression nochmal gemessen und die Druckverlustprüfung durchgeführt habe:

Gibt es ein Verschleißmaß oder Toleranz Angabe ab wann sich ein Ventil zu stark in den Zylinderkopf "reingehämmert" hat? Oder eine Ventilsitzbreite die nicht überschritten werden soll (Wenn sich das Ventil zu stark reingedrückt hat, müsste ich das beim Ventile einschleifen anhand von zu breitem bzw zu tiefem Sitz merken, oder?) Vielleicht stehts im Wiki und ich habs überlesen, dann bitte ich um Entschuldigung für meine Blindheit! Hatte nur die Angabe des idealen Maßes am Ventil gesehen, aber keine max Werte für die Ventilsitzbreite im Zylinderkopf.
Was ich auch nicht sehen konnte: Welche/Woher nimmt man die gehärteten Ventilsitzringe?

Danke!

G Dieter

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Bei den Instandsetzungsarbeiten wirst du nicht um eine spezialisierte Werkstätte herumkommen.
Die geärteten Ventilsitzringe kauft dieser in der passenden Grösse ein oder fertigt sie aus Meterware (Rohling/Rohr) an. Dort kannst du dann über die neue gewünschte Ventilsitzbreite diskutieren. Heutzutage schneidet man statt eines breiten Winkels gleich 3-5 in Abstufungen um einen Radius für besseres Ströhmungsverhalten zu simulieren. Der eigentliche Sitz wird dann schmaler, doch leidet dadurch die Wärmeabfuhr. Die Untergrenze für Strassenbetrieb wird bei ca. 1mm liegen. Alles ist aber auch eine Frage der verwendeten Materialien.

Bau den Kopf aus und trag ihn zu einem Motorenbauer deines Vertrauens. Dieser wird dir dann sagen was Sache ist. Genaue Auskunft wird dir ein Motorendiagnose nie geben.
Messen ist der einzige richtige Weg.

Grüsse
Ron

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Hallo Dieter,

erst mal willkommen hier im Forum!

@Dieter 122S
ist: 9-11bar --> schon mal nicht so gut. (ein Zylinder 11 bar, einer 9,1 zwei um die 10bar)
Nockenwelle ist hinüber (Hub soll: 9,9mm Toleranz 1mm; Hub ist: an 3 Ventilen viel zu gering: 3,5mm bis 5,8mm, alle anderen auch eigentlich unter Toleranzwert
Ich erhoffe mir dadurch eine Aussage im zusammengebauten Zustand wie es um die Dichtheit des Aggregates steht.
"wo pfeiffts" und die andere Aussage "wieviel pfeiffts"
Dann muss ich mir zum einen auch keine Gedanken um den Zustand der KW-Lager, Pleuel-Lager, KW/NW-Stirnräder, Funktion Ölpumpe, Kolbenspiel, Zustand Kolbenringe, Zustand Ventile/Ventilsitze und und und machen
Und der massive Ölverbrauch von ca 1l/500km wird eventuell auch nicht nur die defekte Dichtung an der Benzinpumpe sein.

@@ lasse mich aber gerne eines besseren belehren


Ich versuchs mal! Wenn ich das alles so lese, dann würde ich sagen du willst ein totkrankes Pferd unbedingt weiter reiten? Gib ihm den Gnadenschuß oder mit anderen Worten, dein Motor ist fertig! Für den Aufwand den du bis jetzt schon getrieben und das Geld das du schon ausgegeben hast (123 Verteiler, Federn, verschiedene Nadeln usw.), noch ausgeben willst, damit könntest du, hättest du deinen Block schon zur Hälfte überholen können.

@Dieter122S
mit grob geschätzt 300€ ist auch gut, dann tausch ich natürlich "nur" die Nockenwelle und kaufe mir deswegen nicht gleich ein neues Aggregat!

Grob geschätzt 300€? Grob geschätztes wird nicht reichen, grobe Schätzungen reichen nie! Eine Nockenwelle mit Stößeln, Kopfdichtsatz und ein bisschen drumrum und die 300€ sind überschritten. Willst du das alte Stirnrad wieder einbauen? Nein, also noch einen Stirnradsatz, man nimmt bei der Gelegenheit auch noch einen Austauschstirndeckel mit Simmering oder willst du diesen Filzring wieder einbauen. Alles etwa 600 Euro! Was ist dann oben mit dem Kopf und unten mit dem ausgeleierten Kurbeltrieb? Verteiler, Federn und Nadeln, das Geld hättest du dir erst mal sparen können! Neue Federn und Nadeln in den Vergasern verbessern an der Verdichtung, der Nockenwelle und am Ölverbrauch von 2L auf 1000km nichts.

@Dieter122A
Seit ca zwei Jahren hab ich nun wieder eine Zweitürer Zone von 1970, die bereits ab Werk mit B20B und M41 ausgerüstet wurde.
Der Amazon wurde vor längerer Zeit (ich glaube Ende der 1980er) aus der Schweiz nach Österreich importiert (ich komme aus Graz, Österreich), damit entspricht auch der Motor der Schweizer Version (wusste gar nicht, dass es sowas gab), die Nummern am Block (teils gegossen, teils gestanzt) bestätigen die Papiere, und geben Auskunft das es das Schweizer Modell ist (am Block die Nummer 496924). Jetzt zur eigentlichen Frage: was ist so besonders am Schweizer Modell/Motor, bzw am Schweizer Markt, dass dort eine eigene Version des B20B ausgeliefert wurde?

Ich habe auch einen Amazon Modelljahr 1970 Erstzul. 12/69, Fahrgestellnummer beginnt mit T. Freu dich 1970 wurden nicht mehr viele Amazon mit B20B und M41 gebaut und gekauft! Die B20B die in Amazon eingebaut wurden hatten die Kennzeichnung 4969 10, 4969 11 und 4969 24. Die 10er und 11er hatten den Krümmer mit Abgasklappe und der 4969 24er die Abgasklappe und noch einen Viskolüfter. Der Originalmotor meines Amazon ist mit 10 gekennzeichnet und hatte nie einen Krümmer mit Abgasklappe!? Ich habe gestern Abend in der Homepage vom Volvoclub-Bodensee gestöbert und da wird in der Clubgarage ein 123GT – 1969 vorgestellt.

Da kann man lesen:
Typ 133351 S
S- 5314 GT Edition
S- 5575 Ergänzung für Modell 5314 für Linkssteuerung
S- 5396 Für Schweiz: Motor B20 B Teilenummer 4969 24 mit spezieller Kupplung für den Lüfterflügel

Also hatten die Amazon für die Schweiz ganz normale B20B und als einzigen Unterschied zu den anderen noch einen Viskolüfter. Ich fahre jetzt schon so lange Amazon und ich bin erstaunt was man immer noch an neuem erfährt, noch dazu lernen kann. Amazoon mit Viskolüfter? Warum nicht, die P1800 und 140er Modelljahr 1970 hatten ihn doch auch schon.

123 GT wurden nur in den Modelljahren 1967 und 68 angeboten, aber vor Jahren habe ich irgendwo gelesen, dass in der Schweiz Amazon mit B20B weiter als GT verkauft wurden, ohne den üblichen Zierrat wie Spiegel auf den Kotflügeln, Liegesitzbeschlägen usw. Vielleicht wissen andere genaueres? Also Dieter vielleicht kannst du dich ein weiteres mal freuen und du hast einen dieser seltenen Schweizer GT und du hast anscheinend noch den originalen Motor in deinem Amazon. Das haben nur noch wenige!


Das wars erst mal, zu den passenden Vergasern und Düsennadeln, dazu später.

Gruß Bernhard
Editiert am Sat 13. Oct. 2018, 6:39:17 von Börnaut

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Hallo Bernhard!

Vielen vielen Dank für die lange ausführliche Antwort!

zum Modell / Ausstattung: Liegesitzbeschläge (die silbernen verchromt? hab ich) Viscolüfter nicht, nur einen Außenspiegel an der Tür. Aber nach 46 Jahren (also bis zu meiner Übernahme 2016) gabs auch genug Gelegenheiten diverses zu tauschen/umzurüsten/ändern. Abgasklappe: wasn das? Hätte bis jetzt keine Klappe gesehen. Oder ist damit die Klappe vor Luftfilterkasten gemeint um in der kalten Jahreszeit warme Luft aus der Richtung Abgaskrümmer anzusaugen? da bei mir Sportluftfilter montiert waren (und sind) geht mir der originale Luftfilterkasten sowieso ab ...

Dem alten Gaul den Gnandeschuss geben: ja das war meine Befürchtung! Ich habe wahrscheinlich all meine Fragen viel zu komplziert dargelegt. Die essenzielle Frage wäre gewesen: macht eine verschlissene Nockenwelle die Komressionsmessung wertlos (gemeint: führt zu verfälschten/flaschen Werten)? Da ich das vermutet hatte, wollte ich den Leak Down Test durchführen, da ich da bei stehendem Motor in den geschlossenen Brennraum reinblase, hatte ich gehofft den Effekt der schlechten Füllung durch nicht gut öffnender Einlassventile zu umgehen. (Wenn die Einlassventile nicht vollen Hub haben ist die Füllung zu Beginn der Verdichtung schlechter und damit auch der Verdichtungsendruck, was der Wert sein müsste den ich auf der Uhr/dem Blatt bei der Kompressionsprüfung ablese, oder?)

Mit den Kosten hast du natürlich vollkommen recht! Der online-Warenkorb liegt jetzt bei um die 600€ wobei ich vor Bestellung zumindest den Kopf abbauen werde und dann weiter schauen werde, hilft eh alles nix. Wobei mich der Leakdown test wieder hoffen lässt. denn der ergab das mein Motor recht dicht wäre. (Also doch nur schlecht Füllung?) Ich hätte fälschlicherweise nur an die Nockenwelle, die Stößel und die Ventilschaftdichtung gedacht. Der Stirnradsatz usw kommt natürlich noch dazu (ist gut laut in gewissen Betriebszuständen, meistens bergab im Motrbremsbetrieb), ich hoffe die Ventilschäfte kann ich mir sparen, mal schaun was die Messuhr dazu sagt. Und wie oben geschildert bin ich gespannt ob sich die Ventile schon in den ZK reingehämmert haben.

Den Verteiler habe ich getauscht weil ich die Zündaussetzer und andere Spinnereien von dort vermutet habe. Ventilspiel war ok, Gemisch/Lambda/CO und Rundlauf im Leerlauf ok, Gasannahme war auch ok, nur eben vereinzelt Zündaussetzer, Jetzt weis ich (nachdem ich mit Lambda sonde gefahren bin, dass die Zündaussetzter bei niedrigen Geschwindigkeiten mit konstanter Geschwindigkeit (30/50/70 km/h) daran liegen, dass er viel zu stark abmagert unter kleiner Last, Unter Volllast passt dann witziger weise wieder, deshalb hatte ich versucht die Düsennadel zu tauschen - zumal die Bestückung nicht für B20B sonder für B18D3 war (glaube TZ? kann mich gerad nicht mehr erinnern) - und damit Herr der Lage zu werden, mit Lambdasonde und SU Minty Needle Chart bin ich schon recht weit gekommen) Und bei meinem ersten Amazon habe ich den "Fehler" gemacht den originalen Zündverteiler reparieren zu wollen, dabei so viel Geld versenkt dass ich mir den 123 schon fast hätte kaufen können, was ich etwas später dann erst recht gemacht habe. Diesen Fehler wollte ich nicht wiederholen, und den Verteiler kann ich immer auf ein anderes Aggregat auch raufschrauben. Und die Vergaser nehme ich auch auf den nächsten mit. Da ist die Liebesmüh nicht ganz verloren. (Zumindest red ich mir das ein um nicht ganz so viel zu ärgern ) Er ist nach Verteilertausch und Vergaser Aufarbeitung inkl Nadeltausch doch deutlich besser gelaufen, wobei ich erst dann feststellen konnte wieviel Öl er sich genehmigt und wie schlecht es um die Leistung steht. Und erst danach bin ich weiter ins Detail gegangen. Habe selber kein Kompressionsmessgerät und keine Messuhr, habe zuerst alles gemacht was ich selbst mit eigenen Mitteln kann.

Na das war wieder ein Roman.

Nocheinmal: Vielen Dank! Ich werden den Kopf abbauen (da ist noch ichts verloren) und dann schauen wie es um den Zylinderkof steht und wie sehr die Kolben wackeln ) sollte da was grob im argen sein dann werde ich wohl oder übel noch mal das große Geldbörserl aufmachen müssen und mir einen anderen besogen, zwecks matching Numbers sollte ich vielleicht den jetztigen einschicken und Ihnen in Duisburg sagen, dass sie - wenn möglich - gleich den aufarbeiten (aufbohren auf 92mm? wenn scho denn scho) sollen, wenns schon ein seltener Schweizer GT ist.

Danke!
G Dieter

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@ Bernhard: Amazon mit originalem Viskolüfter habe ich auch hier in der Schweiz noch nie gesehen. Ich werde mich mal umhören ob es so etwas gab.

@ Dieter: In den Fahrzeugpapieren sollte doch stehen ob er als 123GT oder als 122S in Verkehr gesetzt wurde?

@ Dieter:“Jetzt weis ich (nachdem ich mit Lambda sonde gefahren bin, dass die Zündaussetzter bei niedrigen Geschwindigkeiten mit konstanter Geschwindigkeit (30/50/70 km/h) daran liegen, dass er viel zu stark abmagert unter kleiner Last, Unter Volllast passt dann witziger weise wieder“ Es ist ja gewollt, dass der Vergaser abmagert wenn der Motor nur wenig Leistung bringen muss. Dies reduziert den Verbrauch. Wenn es bei Vollast passt, dann passen auch die Nadeln. Wie bereits geschrieben, mit einer Lambda Sonde misst man nur bei Vollast!
Wenn es unter Teillast und niedrigen Drehzahlen trotzdem zu Magerruckel kommen sollte, dann ziehen deine Vergaser Falschluft. Das bedeutet, dass entweder die Drosselklappenwellen doch ausgeschlagen sind oder etwas am Krümmer undicht.
Hinzu kommt ja wie du bereits weisst, dass die Nockenwelle komplett hinüber ist. Die Zylinder haben dadurch eine unterschiedliche Füllung. Über welchen Zylinder liefert denn nun deine Lambda Sonde die Messwerte? Was willst du denn da mit Nadeln korrigieren?
Zuerst müssen Motor, Vergaser und Zündung in perfektem Zustand sein, erst dann macht ein Feintuning mit Lambda Sonde überhaupt Sinn!

Bei dem aktuellen Zustand deines Motors: „Wer misst misst Mist!”

Ich würde an deiner Stelle die Sache pessimistisch angehen und von einer dringend nötigen Totalrevision des Motors ausgehen. Wenn es dann nach dem Zerlegen doch nicht so arg kommt, dann kannst du dich freuen. Ansonsten ärgerst du dich nur für die nächsten Wochen oder Monate.

Viel Glück!
Ron

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Ron;

" ...mit einer Lambda Sonde misst man nur bei Vollast!" wieso?...die schnuppert doch dauernd die Abgase...kannst du mal genauer so eine Aussage erklaeren.

Gruesse

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Hi Ron

Weil Vollgas leider der einzige Bereich ist der genau reproduzierbar ist.

Sprich du möchtest möglichst die optimale Leistung beim Beschleunigen erreichen. Das wäre ca. Lambda 0,85.Jetzt kannst du natürlich im Teillast Bereich messen und peilst einen Wert von 1,00 für die besten Abgaswerte an. Beim Cruisen möchtest du den Verbrauch noch senken und peilst magere 1,05 an.

So viel zur Theorie. Erreichbar wird das teilweise mit computergesteuerten Einspritzungen die mit x Sensoren ausgestattet sind.

Bei unseren Motoren sieht die Realität doch etwas anders aus.
Was genau bedeutet Teillast und was ist Cruisen bei welcher Drehzahl, welcher Temperatur und bei welcher Höhe? Fakt ist, dass die Lambda Werte immer irgendwo sein werden.

Aus meiner Erfahrung ist es deshalb nur sinnvoll bei beim vollen Beschleunigen zu messen.
Ziel ist es möglichst über den ganzen Drehzahlbereich beim Beschleunigen den Wert von 0,85 zu erreichen. Auf einem Leistungsprüfstand kann man dann auch sehen/messen in welcher Position der Kolben der Vergaser sind. Daraus lässt sich ableiten welcher Bereich der Nadel zu dünn oder zu breit ist. Bei stark modifizierten Fahrzeugen kann dies durchaus nötig sein. Bei einem normalen Motor in gutem Zustand kann man sich an die Werksvorgaben halten.

Lambda beim Standgas messen ist so eine Sache. Die Gasssäulen im Auspuff schwingen auf und ab, deshalb sollte auch eine Breitbandsonde möglichst weit vorne angebracht sein. Leider haben die Brennräume der Köpfe nicht so eine regelmässige Verbrennung und verfälschen das Resultat eher. Zudem wenn ein Vergaser etwas zu fett und der andere zu mager ist sagt der Lambda Wert nichts darüber aus. Ideal wären genau so viele Sensoren wie Vergaser :-) Bei SU Vergasern hebe ich deshalb lieber den Kolben des Vergasers mit einem kleinen Schraubenziehr oder dem Pin etwas an um die passende Einstellung zu finden. Meist ist die etwas Fetter als Lambda 1,0. Nach ausgiebiger Fährt kontrolliere ich das Kerzenbild und wenn dieses im rehbraunen bis leicht gräulichen Bereich und bei allen Kerzen gleich ist, dann habe ich alles richtig gemacht.

War das irgendwie verständlich?

Grüsse
Ron

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Hallo!

Mit der verschlissenen Nockenwelle konnte ich zu Beginn nicht rechnen. Aber vielleicht bin ich einfach zu moderne Motoren gewohnt aus meiner beruflichen Tätigkeit am Motorenprüfstand. Hinten nach bin ich jetzt auch gscheiter und hätte gleich die Mechanik - so weit möglich ohne komplett Zerlegung - genauer checken sollen als nur die Kleiningkeiten die ich am zweiten Tag nach dem Kauf gemacht habe: Ventilspiel, Verteiler (machte nicht mehr den besten eindruck, gtauscht 123), Zündkabel (waren hinüber wurden sofort getauscht), Zündkerzen (waren auch recht fertig auch gleich getauscht) Luftfilter, Öl (vergaer und Motor) und und und. Jup: eigentlich hätte ich mir da dann schond enken können das der Rest auch nicht gerade in einem super Wartungszustand ist.

Lambda 0,85 kommt mir zu fett vor, hatte bis jetzt die besten Leistungsmesswerte mit 0,9, Verbrauch bei 1,1 da wirds dann aber auch deutlich wärmer als bei 1,05. Die 3,5%CO am Stand sind fett, je nach gleichverteilung um die 0,9 bis 0,95. Am stand aber trügerisch da restsauerstoff gemessen wird kanns natürlich auch deutlich magerer (also der angezeigt wert) ausfallen wenn ein zylinder deutlich magerer rennt, oder bei uns: ein vergaser.

Falschluft: wei gesagt: ich kann beim besten willen kein spiel bei den drosselklappen feststellen, und wie gesagt: ich hab auch schon eine ganze Dose Bremsenreiniger rund um vergaser und ansaugbrücke versenkt, da tut sich nix. und: am stand/leerlauf rennt er mit lambda 0,8 oder noch fetter (jup: das ist zu fett, aber sonst kann man damit überhaupt nicht fahren mit kleiner Drosselklappen Öffnung), was in CO umd die 5% sind, dann bei minimaler Drosselklappen öffnung wie oben beschrieben magert er ab und kommt sporadisch an die zündgrenze, gemessenes lambda um die 1,3 teils magerer, bis hierhin ist das mit allen düsennadeln relativ ident. erst bei vollgas unterscheiden sie sich dann, da "streuen" dann die nadeln zwischen 0,75 und 1,0. und natürlich: lambda 0,9 oder 0,85 sind nicht dabei
aber ja: die nockenwelle muss neu sonst hilft alles nix! keine angst: mit den lambda werten bin ich keine langstreckenbewerbe gefahren, aber wenn man was findet das nicht passt und irgendwie die spinnereien erklären könnte will man schon wissen ob es das war, ich zumindest.

Habe jetzt bei mir in der Gegend herum telefoniert und die Kosten für die Totalrevision abgeschätzt. Habe Bohren/Hohnen und ZK-arbeiten in der ersten Abschätzung zu hoch angesetzt, auch bei den Teilen hab ich mich gut verschätzt, auch mit neuer ölpumpe, komplett neu gelagert und neu gedichtet komm ich mit neuen kolben ("übermaß" 92,5mm) mit um die 2k€ weg (1,6k€ Teile und dann noch mal ein paar grüne für arbeiten an Motor + ZK) Dauert halt wieder läger bis man/ich damit gut fahren kann, so wie ich meinen Terminkalender kenn

Ich bedanke mich bei allen die mir geholfen haben!

G Dieter

Edit: ist laut Papieren und schild ein 122S. Falls ich anderes anklingen habe lassen: bitte ich um Entschuldigung für die Verwirrung!

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Die maximale Leistung liegt doch zwischen Lambda 0,80 und 0,88. Erfahrungsgemäss bei diesen Motoren eher etwas Richtung fett als mager und daher sind ca. 0,85 nicht daneben und ein guter Richtwert.

Ich hätte nie gedacht, dass du beruflich an einem Motorenprüfstand arbeitest.
Deine Posts vermittelten eher einen anderen Eindruck. Zum Beispiel, dass du nicht genau weisst was Ventilsitzringe sind, oder dass Ventilführungen und Ventilschaftdichtungen nicht das selbe sind.

Geschmiedete 92mm Kolben mit 22mm Kolbenbolzen gibt es, ob es aktuell auch 92,5mm gibt weiss ich nicht. Meistens haben die 92,5mm und 93mm einen 24mm Bolzen. So oder so wirst du bei einer Hubraumvergrösserung auch die Brennräume etwas bearbeiten müssen.

Viel Spass bei der Auswahl deines Tuningpakets!

Grüsse
Ron
Editiert am Sun 14. Oct. 2018, 22:54:57 von Pepron

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Hallo!

Falls es so rüber gekommen ist das nicht weis was was ist bitte ich um Entschuldigung! Ich wollte lediglich fragen wo ich passende Ventilsitzringe für den B20 bzw die dafür erhältlichen Ventile herbekomme. Egal, mein Fehler!

Die Schaft Dichtungen werde ich neu geben wenn ich den ZK zerlege, ich hatte lediglich gemeint, dass ich hoffe mir zu ersparen die Ventilschaftführungen (oder meinetwegen nur "Ventilführung", so heissens zumindest im Onlinekatalog) zu tauschen wenn diese noch fit sind, da ich mir das für gewöhnlich ach so lustige "rausoperieren" der selbigen - wenn möglich - sparen wollte.

Aber ich sehe schon, zum eine drücke ich mich anscheinend zu schlecht/zu unklar aus und zum anderen hätte ich einfach gleich alles zerlegen sollen anstatt mir vorher den Kopf zu zerbrechen was ich mir bei der Revision hoffentlich sparen kann/darf/soll. Nach 50 Jahren kann auch bei den besten Motoren alles hinüber sein. Hatte anscheinend Glück mit den letzten beiden Motoren, oder (wahrscheinlicher) ein anderer hat die Arbeit für mich / vor mir erledigt Hätte somit bei diesem Projekt (Motor-Revision) deutlich mehr frei nach dem Motto "mach einfach, dann siehst du schon" agieren sollen.

Jetzt hast du mich kurz verunsichert, aber kurz nachgeschaut: die Kolben sind mit 22mm Bolzen bis zu 92,5mm (neben diversen Übermaß/Schleifmaß-Varianten unter anderem auch: 90; 90,5; 92mm) Bohrung bei den üblichen Verdächtigen "standardmäßig" erhältlich (noch?), die 93mm Kolben sind - zumindest bei den üblichen Verdächtigen - mit 22mm Bolzen "nicht mehr lieferbar". Ich streite aber nicht ab, dass es die nicht "irgendwo" doch noch gibt (Schweden, USA, ...)

Mal schauen wann ich mit dem Gesamtprojekt so weit bin dass ich mich auf die Rolle wage, bin schon gespannt welches Lambda meine finale Kombination dann "mag"

Danke dir und Euch für die vielen Posts und die Geduld mit meinen anscheinend verwirrenden Wortmeldungen!

G Dieter

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Hallo Dieter, hallo Ron!

Meine Volvoweisheiten habe ich weder mit dem großen Löffel gefressen noch hat sie mir eine gute Fee im Schlaf eingehaucht, sondern beruhen einzig und allein auf meinen Erfahrungen mit dem Amazon seit Jahrzehnten. 1981 habe ich mir noch von anderen die Ventile einstellen lassen, heute überhole ich meine Motoren und Getriebe selbst. In meinen gesammelten Unterlagen kann man unter anderem lesen, dass die B20B Motoren die in Amazon eingebaut wurden die Kennung 4969 10, 11 und 24 hatten. Diese habe ich schon ewig, nur hat es bisher keinen interessiert. Jetzt habe ich nachgeschaut und festgestellt, dass 24er Motoren zusätzlich mit einem Viskolüfter ausgerüstet waren. Bestätigt wurde das Ganze noch durch das was ich in der Homepage vom Volvoclub-Bodensee gelesen habe. Vielleicht gab es außer dem Schweizer noch andere Märkte wo dieser montiert war, so war für den französischen Markt z.B. zeitweise ein spezieller Luftfilter verbaut. Dass dein Amazon keinen Viskolüfter mehr hat, ist vermutlich der Tatsache geschuldet, dass dieser irgendwann defekt war und ein alter Blechlüfter von einem Freund willkommener war als ein neuer Viskol. für 200 Franken. Wir wissen es nicht?

@Dieter122A
Frage: die 2 SU HS6 könnten eventuell von einem B18D stammen da sie die Düsennadeln von einer der B18D Spezifikationen hatten. Die Düsennadeln sind "fixed-type" welche (glaube ich) auch 1970 beim B20B nicht mehr waren, hatte der B20B 1970 nicht schon swinging-type?

Ich bezeichne fixed-type und swinging-type Nadeln als starre und lose Nadeln, wenn es recht ist. Wenn du KN, BBB, BAL- Nadeln (alles lose Nadeln) probiert hast, dann hast du auch Vergaser für diese und ein Vorbesitzer hatte starre Nadeln zu losen umgefummelt. Jede lose (swinging-Type oder federnd gelagerte) Nadel gibt es auch als feste Nadel und wenn man will kann man jede lose Nadel, mit den entsprechenden Kenntnissen und Teilen, zu festen oder feste zu losen Nadeln umarbeiten und alle in die verschiedenen Ausführungen der HS6 montieren und fahren (bitte zweimal durchlesen ). Alles untereinander ist austauschbar oder mit wenigen Teilen zu ändern!

@Dieter122S
Was ist noch anders als die Federn und die Düsennadeln zwischen SU HS6 B18x vs B20B?

@Pepron
Ich kenne SU HS6 nur mit fixer Nadel wo der Düsenstock zentriert werden muss und SU HIF6 mit der gefederten Nadel. KN Nadeln müssten für B20B mit HS6 etwa passen.

SU-HS6 der letzten Ausführung hatten ab 8/68 (Modelljahr 69) und mit Einführung des B20 die losen Nadeln sowie weitere Verbesserungen. Die Vergaser wurden im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt, Luftfilterflansch, Schwimmergehäusedeckel und die Rückstellfeder auf der Drosselklappenwelle sind Veränderungen die an späten SU von außen sofort ins Auge fallen und noch weitere im Verborgenen wie unter anderem die lose Nadel. Für B Motoren sind also die starre KD und die KN als lose Nadeln die richtigen, diese hatten sie auch in der Serie.

@Pepron
…, denn für ausgeschlagene Drosselklabenwellen und ausgeleierte Düsenstöcke gibt es keine passenden Nadeln.

Sehr guter Satz Pepron, muss ich mir merken! Genauso ist es!

Mehr der Weisheiten und auch Bilder später!

Jetzt geh ich in den Garten Laub rechen und es zur Kompostanlage bringen!

Gruß Bernhard
Editiert am Mon 15. Oct. 2018, 16:50:53 von Börnaut

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Hallo!

ich habe Vergaser mit starren Nadeln. Gekauft habe ich lose Nadeln (bei SUcarb, SU Händler in UK) welcher mir auch gesagt hat, dass ich die losen Nadeln auf starre "umbauen" kann in dem ich den Kranz hinten abnehme. Gesagt, getan, montiert (modifizierte lose Nadeln in die starren Vergaser).
Edit: und die losen habe ich gekauft weil er meinte er hat zwar hunderte Nadeln für die HS6 aber nicht die die ich wollte in starrer Ausführung. Ich bestreite nicht dass es die gibt, aber eben nicht bei ihm. Und zumindest was SU Vergaser angeht dürften die sich auskennen

Danke!

Viel Spass beim Laub rechen!

G Dieter
Editiert am Mon 15. Oct. 2018, 12:04:11 von Dieter P122S

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Moin Dieter,
nur mal kurz als Trost : du musst es dir nicht anlasten das du einen "fertigen" Motor nicht gleich als solchen erkannt hast.
Meiner Erfahrung nach laufen die B18/20 immer irgendwie auch wenn sie eigentlich schon tot sein sollten.
Als ich vor 30 Jahren meine Zone kaufte hatte ich durchaus gute Schraubererfahrung auf VW und Ford.
Die Karosse war mau, aber Technik / Motor schienen echt gut zu laufen.
Im Laufe der nächsten Monate das Waterloo : am Motor war alles fertig. Nocken, Stößel, Kompression, Zahnräder, Öldruck, ovale Buchsen - selbst die Pleuellager hatten schon eine bedenkliche Schicht verloren .
Aber der Motor lief noch.
Habe damals aus Zeit und Geldgründen einen gebrauchten vom Schrott eingebaut . Der kostete nicht viel und lief ca 3 Jahre - bis zum Pleuellagerschaden
Aber selbst mit hämmerndem Pleullager auf Zyl 1 bin ich noch ein paar Wochen im Stadtverkehr gefahren.
Die Qualität der Motoren täuscht über vieles hinweg.
Gruß
Roger

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Hallo
Nach meinen Ferien melde ich mich gerne lediglich zur Ausstattungsvariante 123GT für die Schweiz.
Motorenmässig war es ein "normaler" B20 mit zwei SU Vergasern, Typ HS6 wenn ich mich richtig erinnere, HIF gab es hier erst ab 1972. Getriebe war immer ein M41 mit J-Overdrive.
Zusätzliche Ausstattung war das gesuchte GT Lenkrad, Drehzahlmesser, Ablage auf dem Armaturenbrett und Liegesitze.
Typisch waren die Autos rot, grün oder weiss, ich meine aber dass auch andere Farben möglich waren.
Die Diskussion um den Viskolüfter kann ich leider nicht erhellen, ich erinnere mich, dass wir die Dinger vor allem bei Einspritzer Motoren am Laufmeter gewechselt haben, bei Vergaser Motoren war das weniger der Fall. Eine Amazone mit Viskolüfter habe ich ewig nicht mehr gesehen, obwohl im Moment in meiner Garage ein Schweizer GT Baujahr 69 steht.
Wichtig ist aber in jedem Fall, dass die von Bernhard genannten Codes auf dem Typenschild stehen, alles andere ist eine Fälschung.
Gruss Michael

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Hallo!

Ich schließe mich den trösteten Worten von Roger an! Sollte die eine oder andere Bemerkung schulmeisternd rüber gekommen sein, dann war das nicht so gemeint. Es ist eben schwer Anhand von Beschreibungen und der Flut an Informationen sich ein genaues Bild zu machen. Bilder hätten geholfen! Etwas rumlaborieren und hoffen, dass alles nicht so schlimm ist, ist normal. Auch ich, siehe die ersten zwei Sätze in meinem letzten Beitrag oben, habe am Anfang Fehler gemacht und ins Braune gegriffen. Sei es in dem ich falsche Teile von minderer Qualität gekauft habe, die falschen Leute an mein Auto gelassen habe oder einfach ungeduldig war. Es gab noch kein Forum damals, jetzt gibt es eins, nutze es fleißig!

Und endlich hat sich der Michael aus Basel gemeldet  !

@Pepron
Mir ist noch eingefallen, dass es bei Motoren mit Jg. 70 schlecht gehärtete Nockenwellen gab.

Volvo hatte 1970 die Fertigung von geschmiedeten Nockenwellen auf gegossene umgestellt und hatte sich eine blutige Nase geholt. Ich habe eine aus einem 70er 145er die ist nur noch zum anschauen geeignet, bei dieser ist die Auslassnocke vom vierten Zylinder um 4mm (vier!) kleiner als die nächst höhere auch abgenutzte Nocke. Sowie zwei neue D-Wellen aus dieser Zeit, bei denen schon vor erreichen des vorgeschriebenen Drehmoments das 1 Zoll-Gewinde fürs Stirnrad abgerissen ist. Andere Hersteller mussten die Erfahrung später ebenfalls machen. Dieter kann durchaus noch eine dieser Altlasten in seinem Motor haben und egal wieviel sein Kilometerzähler anzeigt, min. eine 1 eher eine 2 könnte noch davor stehen.

@ Dieter122S
ich habe Vergaser mit starren Nadeln.

Du musst mir nicht nach der Nase schreiben/reden, benutze ruhig weiter die Bezeichnungen swinging und fixed-type Nadeln.
Dann hat einer der Vorbesitzer mal die Vergaser oder vielleicht auch nur die Dome und Kolben (hoffentlich beides) ausgetauscht. Macht alles nichts, kann man ohne großen Aufwand wieder in Ordnung bringen oder so lassen. Wie du schon richtig bemerkst gab es in 46 Jahren genug Gelegenheit und Gründe Teile zu tauschen. Dieter und alle, ihr müsst Vergaserteile nicht in England bestellen/kaufen, es gibt alles mit Fachkenntnis und guter Beratung hier zu kaufen.

Hier kaufe ich meine Vergaserteile! https://www.vergaserwelt.de/

@Dieter122S
hatten die B20 wikrlich schon 1970 44er Einlassventile?
Welche/Woher nimmt man die gehärteten Ventilsitzringe?

Die Vergasermotoren hatten 44er Einlassventile erst ab 1972.
Gehärtete Ventilsitzringe gibt’s in allen möglichen Größen und werden von den Zylinderschleifereien fertig eingekauft. Die Köpfe werden entsprechend bearbeitet und die Ringe eingeschrumpft, d. h. sie werden (auch bei den Automobilherstellern) in flüssigem Stickstoff auf - 196° gekühlt und in die Köpfe eingesetzt. Das muss recht flott gehen, der kalte Ring wird in den Kopf gelegt, nimmt in kürzester Zeit dessen Temperatur ein und sitzt somit bombenfest. Das ist nichts um das mal eben so selbst zu machen, obwohl man flüssigen Stickstoff bei ebay oder in der Apotheke kaufen kann .

@Dieter
Abgasklappe: wasn das? Hätte bis jetzt keine Klappe gesehen. Oder ist damit die Klappe vor Luftfilterkasten gemeint um in der kalten Jahreszeit warme Luft aus der Richtung Abgaskrümmer anzusaugen? da bei mir Sportluftfilter montiert waren (und sind) geht mir der originale Luftfilterkasten sowieso ab ...

Mit Abgasklappe ist diese Klappe im einteiligen Gußkrümmer gemeint den Volvo ab 1970 eingeführt hat, diese sollte helfen die Abgase zu verbessern und Sprit sparen. Das Gegenteil war der Fall, die Mechanik erwies sich in der Praxis mit zunehmenden Alter als unbrauchbar, der Verbrauch stieg an und die Krümmer flogen nach und nach raus. Solltest du noch so einen drin haben, raus damit! Auf dem Foto (groß machen), ich habe kein besseres zur Hand, siehst du so einen Krümmer, unter dem Deckel in der Mitte befindet sich diese Abgasklappe. Den Krümmer habe ich auf dem Teilemarkt liegen lassen und die feinen neuwertigen HS6 der späten Ausführung (die werden überholt ) mit dem seltenen Luftfilterkasten gekauft. Was die Luftfilter betrifft, so gibt es zwei Glaubensgemeinschaften, die der Sportluftfilterjünger und die der „wenn du einen späten Amazon (also auch du) mit Kunststoffluftfiltergehäuse hast dann nimm den“, zu denen gehöre ich. Das einzige was an Sportluftfiltern sportlich ist, ist das Ansauggeräusch!

IMG 3475.jpg

Zum Thema Luftfilter lies mal hier und nimm dir Zeit!

http://www.networksvolvoniacs.org/index.php/Spezial:AWCforum/st/id7862/Luftfilter_Doppelve...

Auf den Bildern siehst du HS 6 der frühen links, mittleren und späten Ausführung rechts. Die späten gehören an deinen Motor!

CIMG0495.JPG

CIMG0496.JPG

Rest später!

Gruß Bernhard
Editiert am Tue 16. Oct. 2018, 12:04:04 von Börnaut

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Dieter;

Ich weiss auch nicht was du unter "Abgasklappe" meinst...es gab Ausfuehrungen wo eine thermisch gesteuerte Klappe entweder vorgeheizte Frischluft von neben dem Abgasror zog, oder von vorm Kuehlkoerper...aber diese Klappe hat wohlgemerkt niemals die Abgase ungeleitet...

...und den Ansaugtakt von dem Bernhard spricht, ist der mit doppelten zusaetzlichen Drosseln, die auch fuer vorwaermen u.A. sorgen sollen, aber bringen manche zusaetliche unschoene Nebeneffekte mit sich...(die sind am besten Recycled oder eignen sich gut als Anker fuer Kleinboote!) so sehen die aus: http://www.sw-em.com/manifold_dual_throttle.jpg
Quelle: http://www.sw-em.com/manifolding_notes.htm

Gruesse

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Hallo!
Vielen dank börnaut für die ausführlichen bebilderten Ausführungen!!

Zum Thema Ventilsitzringe: da wurde ich falsch verstanden, was ich gemeint habe: war eher an die addresiert die schon selbst den Bleifrei Umbau gemacht haben: wo habt ihr die sitzringe gekauft? Teilenummer? Gute Erfahrungen damit gemacht? Für 42mm oder 44mm? Aber lassen wir das, die motorschleiffirma ums Eck wird schon was passendes haben bzw orgarnisieten können, danke!

Nach längerem hin und her mach ich die motorrevision selbst.

Ich werde die nächsten Wochenenden dazu nutzen in meiner Winter Garage ein motorschraubeck reinzubasteln und werde dann über den Winter den vorderen Antriebsstrang rausheben und beginnen das Aggregat zu zerlegen und die Innereien tauschen/aufarbeiten/messen/bohren lassen/hohnen lassen/... Eventuell melde ich mich danach ggf nochmal falls sich beim Messen Dinge ergeben die noch nicht im wiki ergiebigst dargestellt wurden.

Danke an all die konstruktiven Beiträge!

G Dieter

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@Dieter,

zur Abgasklappe: Solltest Du keinen Zugriff auf einen anderen Krümmer haben, die Dinger sind ja nicht gratis, kannst Du den ganzen Klimbim aus den Krümmer ausbauen und die Löcher der Wellen zu machen, das geht auch.

@ Bernhard, ja ich war halt im Urlaub, deshalb meine späte Antwort

Gruss Michael

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Das hab ich im vorrigen post vergessen: ich hab schon einen guten gusskrümmer verbaut. Also ohne klappe. Zusätzlich bin ich irgendwann über einen alu ansaugkrümmer und einen fächerkrümmer gestolpert die nach der revision reinkommen werden.

Danke!

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@Alle:
kleiner Nachtrag zur Ausstattung, der 123GT war soweit ich mich erinnern kann die einzige Möglichkeit einen Amazone mit Overdrive zu bekommen, normale 122S gab es nur mit M40, Automat war mit dem B20 auch gestrichen.

Gruss Michael

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Hallo Dieter!

@Dieter
Zum Thema Ventilsitzringe: da wurde ich falsch verstanden, was ich gemeint habe: war eher an die addresiert die schon selbst den Bleifrei Umbau gemacht haben: wo habt ihr die sitzringe gekauft? Teilenummer? Gute Erfahrungen damit gemacht? Für 42mm oder 44mm? Aber lassen wir das, die motorschleiffirma ums Eck wird schon was passendes haben bzw orgarnisieten können, danke!

Ich hatte öfters den Eindruck, dass etwas aneinander vorbeischrieben wird und ich wiederhole noch mal!

@Bernhard
Die Köpfe werden entsprechend bearbeitet und die Ringe eingeschrumpft, d. h. sie werden in flüssigem Stickstoff auf - 196° gekühlt und in die Köpfe eingesetzt. Das muss recht flott gehen, der kalte Ring wird in den Kopf gelegt, nimmt in kürzester Zeit dessen Temperatur ein und sitzt somit bombenfest. Das ist nichts um das mal eben so selbst zu machen, …

Ich kenne keinen, und ich kenne viele, der/die seinen/ihren Zylinderkopf selbst auf Bleifrei umgebaut haben! Vielleicht findest du jemanden der dir Ventilsitzringe verkauft und auch eine Apotheke wo du flüssigen Stickstoff bekommst. Aber wie soll das gehen, wie willst du den Kopf bearbeiten, im heimischen Bastelkeller mit der Black&Decker oder dem Baumarkttischbohrmaschinchen? Möchtest du bei den Temperaturen die im Brennraum herrschen dass dir bei 5000 U/min ein Ring rausfällt? Passiert ist es schon! Das Problem ist die Bearbeitung des Zylinderkopfs, dazu braucht es die entsprechende Maschine, Werkzeuge und Messwerkzeuge, die Toleranzen liegen dabei im 1/100mm Bereich, also alles hochpräzise. Das können nur Zylinderschleifereien! Die Ringe werden auf minus 196 Grad runter gekühlt während der Kopf Raumtemperatur hat, sie werden einzeln entnommen und trotzdem dass sie so geschrumpft sind noch mit einem passenden Werkzeug und einigen Hammerschlägen eingepresst. Der Ring dehnt sich aus, nimmt die Temperatur des Kopfs ein und es entsteht eine extrem feste Verbindung die nur wieder durch mechanische Bearbeitung zu trennen ist. Ich hätte die Möglichkeit das bei Kumpel Holger zu machen, da ich aber nicht die Kenntnisse habe wieviel ein Bleifreiring mit Durchmesser X bei -196° schrumpft und wie groß dann die dazu passende Bohrung im Kopf sein muss, lass ich es. Manche bestehen auf Ringe für Einlass- und Auslassventile, in Aluköpfen ist es Standard, aber in den Volvo-Graugußköpfen genügt es nur für die Auslassventile.

Also alles was man selbst machen kann, selbst machen, aber es gibt Grenzen und man überlässt die anderen Arbeiten den Spezialisten, die die Maschinen und Kenntnisse haben.

Sehr hilfreich ist die Anschaffung eines Motormontagebocks und lohnt sich schon wenn man nur einen Motor in seinen Leben überholt. Vor etwa 25 Jahren kostete meiner in Schweden 450 Kronen, was damals etwa 100 Mark waren. Heute kostet das gleiche Teil in Ebay 49,99€! Wenn man die vier Rohre etwas verlängert kann man die Schwungscheibe dran lassen und am Bock wieder montieren. Bis zum nächsten Motor passt der Bock zerlegt in die kleinste Ecke oder man verkauft ihn weiter.

https://www.ebay.de/itm/Motorstander-Tragkraft-450-kg-Motorhalter-Motormontagebock-Motor-M...

Alles was du in der heimischen Garage selbst machst senkt die Kosten! Mach den Motor außen sauber und zerlege ihn. Bring Block und Kopf zur Zylinderschleiferei deines Vertrauens und teil ihm deine Wünsche mit. Die Motorbauer haben die Daten von allen Großserienmotoren und sie wissen was sie tun. Der Motor wird gewaschen, vermessen und nach der Bearbeitung noch mal gewaschen sowie die Ölkanäle gespült. Welche Leistung soll der Motor haben? Ein B20B mit 44er Ventilen, D-Welle, 2 SU HS6 und dem 085er Verteiler ohne angeschlossenen Unterdruck (statt diesem dein 123) ist die einfachste Möglichkeit und mit geringem Aufwand einen leicht getunten Motor mit 115-120PS zu bauen. In der Zeit in der Block und Kopf beim Motorenbauer sind kannst du die benötigten Teile besorgen und den Rest überarbeiten und schön machen.

@Dieter
Zusätzlich bin ich irgendwann über einen alu ansaugkrümmer und einen fächerkrümmer gestolpert …

Hoffentlich der Richtige, denn es gibt zwei verschiedene.

Bis Saisonanfang etwa Mitte April hast du ein halbes Jahr, in der Zeit kann man bequem einen Motor überholen und hat trotzdem noch Zeit seine sozialen Kontakte zu pflegen .

Bernhard

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Hallo,

ich habe so gut wie beschlossen den bleifrei Umbau nicht selbst zu machen. Zur Erklärung: nein ich würds nicht zuhause im Keller mit Hand Werkzeug agieren, sondern in der Firma in der ich arbeite, entweder an der NC oder der CNC-Fräse, gleich wie etwaiges planen oder andere mechanische Bearbeitungen. Ich oder im Zweifelsfall der Meister der Werkstatt haben so etwas schon öfters gemacht. Mir fehlt lediglich die Erfahrung mit dem B20 (deshalb diverse fragen nach diversen Maßen). Da gibts such flüssig Stickstoff aus dem 10m Turm, da fällt der viertel liter nicht auf, da wird jeden tag mehr weggeschüttet als ich für einen ZK brauch. Der unterschied besteht darin, dasd ich für gewöhnlich die Materialien und Spezifikationen der ventile kenne, die nockenkontur und federsteifigkeit der ventilfeder und damit die Geschwindigkeit mut der das ventil aufsetzt, dann kann ich mir den passenden Werkstoff suchen der mit dem ventil zusammenpasst un(Zähigkeit, härte, ...) daraus ergibt sich mit dem Werkstoff des zylinderkopfes die notwendige toleranz für die presspassung. Nachdem ich keinen der notwendigen Spezifikationen habe, und mir das ganze mit schätzen und annehmen zu bunt wird lass ich es. Deswegen dann die Frage: wo kann ichs bestellen, das teil (ventilsitzring), ich nehm nicht an das jemand denwerkstoff oder die Wärmebehandlung parat hat

Lange Rede, gar kein Sinn: entweder ich kipp einfach weiterhin Blei Zusatz rrin, oder ich übergeb die sorge und lass es jemand anderen machen.

Danke Bernhard!
G Dieter
Editiert am Sat 20. Oct. 2018, 0:35:58 von Dieter P122S


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