| Sun 29. Apr. 2018, 13:57:54 |
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Nach dem Winterschlaf entdeckte ich zu meinem Schrecken, dass der "Überzug" des oberen Armaturenbretts gerissen war. Bei den Brüdern aus Duisburg wurde ich im Katalog fündig:
Armaturenbrettpolster oben und unten jeweils für ES Bj. 1973. Noch vor der Lieferung war ich entschlossen, die Geschichte in einer Werkstatt machen zu lassen. Dann kamen mir Zweifel wegen der Kosten. Immerhin war der Materialpreis bereits bei knapp 700€!
Im Forum stieß ich auf eine ältere Dokumentation von Dirk Pannhoff über die Erneuerung des oberen Bezuges.
Nach deren Studium entschloss ich mich, trotz meiner 70+, diese Arbeiten mit etwas Geduld und Muße tatsächlich selbst in die Hand zu nehmen.
Also tat ich es. Allerdings scheiterte ich schon beim Versuch, das obere vom unteren Brett zu trennen, so wie es Dirk beschrieben hat und wie es wohl auch in einem dänischen Dokument steht. Und im Nachhinein meine ich sogar, dass die Aussage falsch ist, dass man auf diese beiden links und rechts angebrachten Schrauben verzichten kann, oder sollte.
Ich entschied mich, beide Armaturenträgen im Ganzen auszubauen. Zugegeben, es war harte Arbeit, aber es hat sich gelohnt; denn im ausgebauten Zustand sind die beiden Schrauben gar kein Problem mehr, genauso wenig wie die Verkleidungen der Lüftungsdüsen, wenn man die Frontscheibe nicht ausbauen will.
Nach Ausbau erfolgte das mühevolle Entfernen der alten Beläge, also sowohl die Originale als auch die später überklebten Abdeckungen. Daran anschließend ließ ich die Träger sandgestrahlen (100€). Im nächste Schritt grundierte ich die beiden Träger.
Nachdem gerade alle Instrument so schön frei lagen, bot sich an, diese, wo notwendig, vom Flugrost zu säubern und ebenfalls neu zu grundieren. Einfassungen von Tacho und DZM wurden abgeschliffen und neu lackiert. Außerdem habe ich sämtliche Steckverbindungen gereinigt und abgeschliffen.
Die bei den Brüdern aus Duisburg georderten neuen Polster erfreuen das Herz eines Perfektionisten nicht wirklich. Wobei das nicht an Butt...liegt, sondern an deren Zulieferer. D.h.: auch bei anderen Quellen dürften die nachfolgend beschriebenen Mängel zutreffen.
Nicht zu beanstanden ist die Oberflächenverarbeitung. Das sieht wirklich gut aus. Aber, es geht schon los, dass der untere Bezug, ausdrücklich für Bj. 1973 beschrieben, eben nicht die Schalterausschnitte hat, die für dieses Bj. vorgesehen sind (Kippschalter). Die Öffnungen muss man zum Teil in die Rundöffnungen nachschneiden. Sieht nicht gut aus, bleibt aber später verdeckt.
Die Passgenauigkeit der Bezüge lässt zu wünschen übrig. An vielen Stellen muss weit überstehender Schaum (vorsichtig!!) weggeschnitten werden, da sonst keine exakte Ummantelung des Bezuges um den Blechträger möglich ist. Ausgesprochen gefährlich ist das notwendige Ausschneiden der Beleuchtungsschiene oberhalb der Kippschalter. Da kann einem sehr schnell das Cutmesser zu tief abgleiten.
Das Überziehen und Bekleben der untern Abdeckung schien mir nicht so kompliziert, so dass ich es auch selbst machen konnte. Hier reicht tatsächlich (Rücksprache mit Oliver) die Verwendung von doppelseitigem Klebeband.
Nach einigen wenig erfolgreichen Trockenversuchen mit dem oberen Teil entschied ich mich, das einem Fachmann zu überlassen, gute Entscheidung!! Ein Autosattler in der Nähe machte mir das auch innerhalb von 1,5 Tagen für 120€. Das war mir eine fachmännische Verklebung wert.
Nachdem nun beide Träger schön bezogen waren, machte ich mich an den Zusammenbau. Und hier werden die beiden oben genannten Schrauben wichtig: nur mit diesen kann man die beiden Teile wieder passgenau zusammen bringen.
Das Einschieben des gesamten Armaturenbretts erfordert wieder sehr viel Geduld und manche Verrenkung. Auch hier musste ich feststellen, dass der Schaum des oberen Brettes reichlich nach außen aufgetragen war, so dass es schon fast Gewaltanwendung bedurfte, das Brett in die richtige Lage zur Verschraubung zu bringen.
Da ich beim Ausbau sämtliche Kabel der Instrumente und Beleuchtungen sowie Massekabel beschriftet hatte, war der Wiedereinbau nur noch eine Frage der Geduld und der Körperverdrehung!
Gott lob, Funktionstests sind alle überstanden, selbst die Warnblinkanlage versieht wieder ihren Dienst nachdem ich von Jörg ein Schaltbild für den Schalter bekommen habe  .
Abschließen kann ich sagen, dass ich froh bin, die Arbeit selbst in Angriff genommen haben. Die Kosten, die mir eine Fachwerksatt in Rechnung gestellt hätte, hätten mir meine Erben nicht verziehen.
Das Ergebnis:
Grüße
Jochen
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Editiert am Mon 30. Apr. 2018, 14:25:26 von Universgolfer
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