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Overdrive rutscht bei zunehmender Öltemperatur durch

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Hallo alle!

ich muss schon eine ganze weile schmunzeln beim lesen dieses freds und bei den themen zum overdrive hier bei den Volvofahrern.

gängige "lehrmeinung" hier:
- nie unter last schalten, immer kuppeln und 2sek warten.
- blos kein getriebeöl und nur 20W50
- D-Type overdrive sind voll klapprig und gehen sofort kaputt wenn 100PS dran zerren

wenn man nun ein wenig über den tellerrand schaut, zu den britischen fahrzeugen, welche jahrzehntelang exakt die gleiche overdrive-technik einsetzten, dann ist dort folgendes verbreitet:

- overdrive ist ein "normaler gang" der wird ohne kuppeln und bei vollast reingehauen. im 3. und im 4. gang!
- ölvorschrift bei triumph: SAE 80W-90 GL 4 oder SAE80 GL4, blos kein GL5 --> additive machen OD-reibbeläge kaputt! keiner kippt da motoröl rein!
- D-Type overdrive wurden auch im GT6 verbaut...ohne Probleme

habe heute mein seit 7 Jahren in der Ecke liegendes M41 mit D-Overdrive "kontrollzerlegt".
habe ich aus der Schweiz gekauft, laufleistung unbekannt. zustand allgemein sehr gut. das öl drin war eindeutig getriebeöl...ich rieche selbst nach dem duschen immernoch danach.

Grüße
Thomas

(wird wieder getriebeöl GL4 in sein neugelagertes M41 getriebe kippen)
Editiert am Tue 23. Jun. 2020, 0:57:26 von Tomsail

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Hey,

die Diskussion gib es immer wieder...

Interessant finde ich bei diesem Post, was Volvo Deutschland dazu geschrieben hat
[1]

Grüße Daniel
Volvo V40; Volvo 240 Klassik Bj 1993; Volvo 123GT Bj 1968; VW T2B Westfalia "Helsinki" Bj 1975

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Hallo liebe Mitdiskutierende!

OK überzeugt! Und immerhin wissen wir nach mehr als dreiwöchigem hin und her jetzt auch endlich was reinkommt, SAE 80W-90 GL 4!

Aber ich gebe folgendes noch zu bedenken! Die meisten die hier mitdiskutiert haben besitzen ihren Oldi schon lange, manche sehr lange. Seit Jahrzehnten lesen sie in allen Werkstatthandbüchern und sonstigen Publikationen dass ins M41 Motoröl gehört, Gurus haben es ihnen gepredigt und Profis füllten oder füllen es noch ein und jetzt kommen welche daher und schreiben dass das alles Mist ist. Wir wussten es einfach nicht besser, also kein Grund zu spotten oder sich lustig zu machen.

@Lutz
Volvo hatte nur deshalb Motorenöl (Einbereichsöl) auch für die Getriebe freigegeben, weil die Lagerhaltung und die operative Arbeit für die Vertragswerkstätten damit deutlich vereinfacht wurden.

Das kann ich mir nicht vorstellen oder ich verstehe was falsch, dann wäre der umgekehrte Weg doch besser und einfacher gewesen? Der überwiegende Teil der Fahrzeuge, ich schätze 80-90%, hatten doch M40 Getriebe mit Getriebeölfüllung. Also Getriebeöl 80 oder 90er war immer bei den Händlern vorrätig und hätte man jederzeit in die M41 füllen können. Es waren doch nur die P1800, 123GT´s, 140GL und 160er und einige wenige Amazon und 140er die auf Wunsch ein M41 bekamen, gemessen an der Menge der verkauften Fahrzeuge war doch nur ein kleiner Teil mit M41 ausgerüstet. Außer den verschiedenen Motorölen die es sicher gab, gab es noch die Getriebeöle für die M40 und die Automatikgetriebe und das Öl für die Hinterachsen das von Volvo und den Händlern Lagermäßig vorgehalten wurde. Selbst ein Anti Spin Öl für Hinterachsen mit Sperrdifferential das der Händler bei Volvo bestellen konnte gab es. Ich habe noch alte ½ Liter Gebinde von Volvo mit diesem Öl im Regal. Also Getriebeöle waren vorrätig, es muss andere Gründe gegeben haben das Volvo Motoröl vorgeschrieben hatte.

Nicht so gut finde ich wenn jemand im Hintergrund vor sich hin schmunzelt und den Lutz alleine vor sich hin wurschteln lässt!

@Tomsail
gängige "lehrmeinung" hier:
- nie unter last schalten, immer kuppeln und 2sek warten.

Bei z.B. 130 an einer Autobahnsteigung unter Last das Overdrive raushauen können Engländerfahrer gerne machen, vielleicht halten die Overtrive trotz falschem Öl deshalb so lange in Volvos. Ich schalte immer mit Kupplung richtig flott und ohne zwei Sekunden zu warten.

@ - blos kein getriebeöl und nur 20W50

Wir wussten es, wie geschrieben, nicht besser!

@ - D-Type overdrive sind voll klapprig und gehen sofort kaputt wenn 100PS dran zerren

In den 60 und 70ern wurden die Volvos schon getreten und frisiert. Heute haben die M41 D-Type mehrere 100000km runter und ihre Besitzer gehen eben schonend damit um.

@Tomsail
- overdrive ist ein "normaler gang" der wird ohne kuppeln und bei vollast reingehauen. im 3. und im 4. gang!

Vermutlich hält das Overdrive das aus und mache ich bei niedrigen Geschwindigkeiten auch mal, aber da ist auch noch die restliche Technik? Wie geschrieben, siehe oben, jeder wie er lustig ist.

@ - ölvorschrift bei triumph: SAE 80W-90 GL 4 oder SAE80 GL4, blos kein GL5 --> additive machen OD-reibbeläge kaputt! keiner kippt da motoröl rein!

Es gibt auch Engländer die bekommen statt ATF-Automatiköl, 80/90er Getriebeöl als Dämpferöl in ihre SU-Vergaser.

@ - D-Type overdrive wurden auch im GT6 verbaut...ohne Probleme

Na ja der 2 Liter Sechszylinder im GT6 hatte auch nur 100PS!

Vielleicht hatte ich einfach nur Glück bei den vielen Kilometern die ich gefahren bin, oder das Glück als das alte anfing Probleme zu machen ein neues J-Overdrive zum wechseln zu haben. Einen Vorteil hat aber die ganze Diskussion, mir ist eingefallen dass ich seit 2005 als ich das überholte Getriebe mit neuem Overdrive eingebaut habe noch keinen Ölwechsel gemacht habe. Jetzt sind es mit Moritz schon drei und ich werde auch auf SAE 80W-90 GL 4 vom einem bekannten Markenhersteller aus dem Südwesten wechseln. Wehe es geht was kaputt  ! Ist der Name des Herstellers ein sehr großes Geheimnis Lutz, vielleicht L M aus Ulm  ?

Gell Kalle, gud dass mer heut Morga unser Bergsteigermüsli gesse hänn!

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Rollende,

Moritz hat mich auf einen Fehler aufmerksam gemacht. Ich empfahl SAE 8oW-9o aus dem Supermarktregal.

Insbesondere von Liqui Moly aus Ulm wird dort aber lediglich das SAE 85W-9o GL 4 in o,5- und Literflaschen angeboten - was selbstverständlich genauso geeignet ist.

Da der Südwesten ohnehin der Hort des Wahren, Schönen und Guten ist, gibts da natürlich auch hervorragende Motorenöle, wie etwa die von Zeller + Gmelin aus Eislingen: Die Schnepfe kriegt genauso wie alle ihre Vorgänger das mineralische Divinol 2oW-5o aus deren heiligen Hallen.

Lutz

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Zitat: Na ja der 2 Liter Sechszylinder im GT6 hatte auch nur 100PS!

Einspruch, in der letzten Ausbaustufe waren es 104 an der Zahl
Ich habe schließlich denselben Motor in der Vitesse. Leider ohne Overdrive.

Gruß

Ole
Editiert am Thu 2. Jul. 2020, 23:55:07 von Volvole

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Hallo,

heute habe ich nach dem Wechseln der Kupplung endlich das Overdrive mit Öl Marke Heisser Asphalt gefüllt und eine ausgiebige Probefahrt unternommen. Leider war meine Zeit begrenzt, ich hoffe, dass das Öl trotzdem so heiß wurde, dass die Kupplung vor dem Wechsel durchgerutscht wäre. Dann wäre mein Getriebe symtomfrei.
Vielen Dank an alle für eure Beiträge!

Viele Grüße,
Moritz

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Zusammenfassend und für mich zur Bestätigung, ob ich diesen langen Threat richtig verstanden habe:

M40 und J-Type Overdrive mit SAE 80W-90 GL 4 SAE 85W-9o GL 4 befüllen. Richtig?

Vielen Dank,
Christoph

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Quote:Mörk 5. Jul., 14:15
Zusammenfassend und für mich zur Bestätigung, ob ich diesen langen Threat richtig verstanden habe:

M40 und J-Type Overdrive mit SAE 80W-90 GL 4 SAE 85W-9o GL 4 befüllen. Richtig?

Vielen Dank,
Christoph


In der Schule nennt man das "Lernerfolgskontrolle"

Die eine Philosophie in diesem Thread hast Du richtig zusammengefasst. Die andere nicht, auch wenn sie am Ende sich nicht mehr an der Diskussion beteiligt hat

Am Ende muss jeder für sich selber überlegen, welcher er folgt......

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Hallo Christoph,

laut Volker Herrmann gehört in ein J-Overdrive SAE 80 oder 90 oder 80-90 GL4 rein.
Habe extra nach der Überholung meines Getriebes und Overdrives nachgefragt.
Deine Aussage ist richtig.

Grüße Manni
Editiert am Sun 5. Jul. 2020, 17:41:48 von GTManni

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Oliver,

zu Zeiten, da mittlerweile jeder Friseursalon über eine Philosophie verfügt, hast Du es - wenn auch etwas kryptisch - klar und unmissverständlich auf den Punkt gebracht.

Allerdings lässt Du uns ziemlich allein mit der Frage, bei welcher antiken – oder gar zeitgenössischen? – Denkschule Dein philosophischer Ansatz seine Anleihen nimmt.

Kant, Rousseau und Voltaire scheiden schon mal aus – die großen Aufklärer kommen hier keineswegs infrage. Aber durchaus möglich, dass uns die Wurzeln Deines Denkens bis weit ins Altertum führen: Demokrit fällt mir da ein. Ihm verdankt die Nachwelt immerhin die bahnbrechende Schrift ‚Über die Säfte‘. Also eine ganz heiße Spur! Sag‘ schon – ist es der? Hm. Nur lauwarm? Etwas später? Na ja – Sokrates wäre zu einfach. Dessen berühmtesten Ausspruch mit Deiner Beurteilung von Getriebeölen in Verbindung zu bringen, läge ja durchaus auf der Hand. Aber ich bin jetzt mal mutig, lehne mich weit aus dem Fenster und schreibe Deine lakonischen Ausführungen der reputierten filosvischen Denkschule der Stoiker zu.

Ich gebs ja zu, dass ich die noch nie so richtig auf dem Schirm hatte. Musste nachschlagen – und siehe da! – Bei Wiki ist gleich im ersten Absatz zu lesen: „Für den Stoiker als Individuum gilt es, seinen Platz in dieser Ordnung zu erkennen und auszufüllen, indem er durch die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung sein Los zu akzeptieren lernt und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe nach Weisheit strebt.“

Sapere aude!

Lutz
Editiert am Sun 5. Jul. 2020, 22:58:54 von Heisser Asphalt

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Guten Tag Lutz,

ein Forum ist ein weites Feld, als Zentrum des Austauschs, wie die Agora eine gesellschaftliche Einrichtung und der Ort für Ausbildung. Bei den volvoniacs neben einem ökonomischen auch in einem religiösen Sinn.

In diesem Thread geht es um Öl, das neben seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften, auch geschmacklich zu beurteilen wäre. Hattest Du daran gedacht? Deswegen möchte ich Dich, in aller gebotener Zurückhaltung, an Jean-Jacques Rousseau erinnern.

Mit ist JJR lieb und treuer, vor allem wenn ich durch Fussgängerzonen flaniere oder wenn sich auf Autobahnen von hinten Rentner-Fahrzeuge mit ganz besonders hellen Scheinwerfern nähern, vorbeiziehen und dann gleich bei der nächsten Abfahrt ausscheren.

Le goût est naturel à tous les hommes; mais ils ne l'ont pas tous en mème mesure ...

Der Geschmack ist allen Menschen natürlich; sie haben ihn aber nicht alle im gleichen Masse ...

Lutz, lass uns weiter die Welt verbessern. Olio dante!

jean
1800E (1971) - 122S (1964) - PV 54408 (1960) - 780 (1988, 1991)

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Hallo,

ich habe mein Overdrive mal wieder beim durchrutschen erwischt. Es ist zwar lange nicht so schlimm wie vor der letzten Zerlegung (da gab es neue O-Ringe, eine neue Kupplung, die Kolben und die Kolbenbohrung wurden poliert).

Wegen einem Ersatzoverdrive bin ich mit Fitzel handelseinig geworden. Das wird gerade überholt und soll in erster Lienie dazu dienen, mein Overdrive zu ersetzen, wenn ich es vermurksen sollte.

Mein Plan ist die verschlissenen Kolbenbohrungen zu sanieren. Die eine Möglichkeit wäre Übermaskolben anzufertigen und die Bohrungen aufzureiben. Dagegen spricht aber, dass dann das Volumen der Zylinder vergrößert wird und das Overdrive länger zum schalten braucht, Teile der Wandung sind nur 3,5 mm dick, da wird unnötig geschwächt und gängige Dichtungssätze passen nicht mehr.

Eleganter finde ich, aufzubohren und Laufbuchsen einzusetzen. Zwar wird die Wandung hier auch geschwächt, aber wenn ich die Buchse mit 2 mm Wandstärke eingesetzt habe, ist sie entlastet und es sollte keine Rolle mehr spielen. Zur Wahl stehen Laufbuchsen aus Messing, Alu oder Bronze.

Hat schon jemand mit einem derartigen Projekt Erfahrung? Welches Material für die Laufbuchsen haltet Ihr für geeigneter? Wie würdet Ihr die Buchse anfertigen (in Bezug auf die Passung)? Eher mit Eisspray einsetzen und dabei die Wandung sprengen, im bereich der Ölbohrung mit einer Schraube einklemmen und damit die Buchse zum Oval drücken oder einkleben und wenn einkleben mit was?



Viele Grüße,
Moritz

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Hallo Moritz,

einem anderen Post von Dir war ja schon zu entnehmen, dass Deine OD-Reparatur leider nicht nachhaltig war. So ein Scheiß. Und ich erspare mir jetzt die Frage, ob es tatsächlich keinesfalls am Magnetschalter liegen kann. Aber zumindest liegt jetzt auf der Hand, dass die Kupplung wohl durch die ständigen Rutschereien verschlissen wurde. Mit hoher Wahrscheinlichkeit entstehen da Druckverhältnisse, die den Kraftschluss nur ungenügend herstellen.

Um Dir ordentliche Vorschläge zu machen, fehlen mir ein paar Angaben. So sind mir beispielsweise die Geometrien am Typ D nicht ganz klar: Wie sehen die Bohrungen genau aus und welche Abmessungen haben die Stopfen - kannst Du mal Handskizzen posten?

Originale Abmessungen: Durchmesser der Bohrungen im Verhältnis zum Kolbendurchmesser (ohne O-Ringe) - welche Toleranz? Fragt sich auch, auf welche Ausstattung Du Zugriff hast. Da stellst sich dann schnell die Frage der Wirtschaftlichkeit. An Deiner Kompetenz zweifle ich nicht.

Das Gehäuse dürfte Aludruckguss sein, die Kolben aus Stahl. Ich würde Lagerbronze für die Buchse nehmen. Dreht, reibt und presst sich gut.

Nun stellt sich die Frage nach dem Ablauf. Eine bereits fertig bearbeitete Buchse einzuziehen ist schon recht gefährlich. Auch bei 2 mm Wanddicke kann man sie leicht verdrücken, und ein Bund wird wohl aus Platzgründen nicht möglich sein. Falls sich das mangels geeigneten Werkzeugs jedoch nicht vermeiden lässt, würde ich auf der Drehbank bohren, reiben und honen. Buchse in Überlänge und am Ende auf das richtige Maß abstechen. Für die Passung würde ich da lediglich H7/n6 nehmen. Mit Stickstoff dürfte die Hülse dann regelrecht reinfallen. Ich nehm für sowas immer noch ein bissle Rindertalg (obwohl ich dafür ausgelacht werde, hilft der Glaube). Zusätzlich würde ich einen Einbaudorn mit Zapfen machen, der mit in den Stickstoff kommt. Vorteil wäre, dass Du den inneren Durchmesser wie eine Durchgangsbohrung bearbeiten kannst und keine sacklochgeeigneten Werkzeuge mit exotisch-zölligen Maßen brauchst.

Falls Du den öligen Raum gegen die Wandung der Passung dichten möchtest, könntest Du an der innen liegenden Stirnseite der Buchse eine Stufe andrehen und dort einen dünnen O-Ring einlegen.

Zur Passung: die Buchse dürfte eigentlich nicht nach außen auswandern können, da sie durch den Stopfen fixiert wird, oder? Geometrie?

Die zweite Möglichkeit wäre, massives Vollmaterial einzupressen und die Bohrung nachträglich herzustellen. Dann würde ich eine engere Passung vorsehen. Natürlich hat diese Lösung aber sämtliche oben erwähnten Nachteile mit dem Werkzeug. Kommt halt auf die Möglichkeiten an, die Du hast.

Beste Grüße nach FDS - Lutz

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Hallo Lutz,

oh je, jetzt ist es auch schon wieder 7 Tage her, dass Du hier einen tiefgängigen Post für mich geschrieben hast und ich habe noch nicht geantwortet. Ich bitte Dich, mir, der sich über sich selbst ärgert, das nachzusehen.

Deine Ausführungen finde ich toll. Ich glaube, es bleibt nicht viel übrig, woran Du nicht gedacht hast.

Aber auch ich bin nicht untätig gewesen. Ich habe mitlerweile mein neues Overdrive zerlegt. Das war etwas ernüchternt. Der Kupplungsbelag vom Overdrivegang lag zerspant im Ölsumpf. Das Rad das auf dem Ölpumpenexcenter abrollt war blockiert und der Excenter hat eine schöne Delle rein geschliffen und der Anschlag für das Tachoritzel fehlt. Dafür sind alle Lager und das Planetengetriebe top! Was ich noch feststellen konnte, ist ebenfalls Verscgleiß an den Zylindern. Wenn ich bei meinem alten Overdrive den einen Kolben hineindrücke, kommt der andere raus. Am neuen Overdrive läßt es den Kolben unbeeindruckt, wenn der andere hinein gedrückt wird.

Außerdem habe ich die Option geprüft, Übermaßkolben zu verbauen. Hier zu griff ich auf folgendes Programm zurück:

https://www.cog.de/produkte/rund-um-den-o-ring/o-ring-berechnungsprogramm

Hier kann man alle möglichen Maße so lange ändern, biss die Dehnung des O-Rings in der Ringnut stimmt und die Quetschung an der Bohrung. Schade das es das nicht für X-Ringe gibt. Aber da jetzt rumzuexperimentieren fehlt mir gerade der Nerv.

Gerne komme ich Deiner Bitte nach, mehr Informationen zu liefern. Auf dem ersten Bild sieht mann die geschwächten Zylinderwände, damit kein Konflikt mit dem Pumpenexcenter entsteht. Auf die linke Bohrunghabe ich eine Druckplatte (ja, die heißt laut Werkstatthandbuch tatsächlich so) gelegt. Man sieht, es wäre Platz, Gewinde in den Guss zu schneiden. Dann könnte man die Buchsen mit Pratzen niederhalten. Dann müsste man nicht einschrumpfen, sondern könnte die Buchsen in Wurfpassungen mit Loctite-Buchsenlagerkleber einsetzen. Schöner wäre natürlich das Einfrieren, das ist aber auch spannender!ich meine so in Richtung Risse in der Zylinderwand.

DSC07533.JPG

Auch eine Zeichnung des Kolbens habe ich versucht anzufertigen. Den Durchmesser der Bohrung kann ich allerdings mit meinem Messzeug nicht ermitteln. Er müsste aber so ungefähr bei 22,25 bis 22,35 liegen.

10000003.jpg

An Möglichkeiten habe ich Zugang zu einer einfachen Drehbank und einer ganz passablen Bohrmaschine. Wie ist das mit dem Stickstoff? Wo bekommtman den so kalt her?

Viele Grüße,
Moritz

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Vom flüssigen Stickstoff würde ich die Finger lassen, den bekommst Du nicht so einfach.
Nimm Trockeneis, das hat etwa -80°C.
Trockeneis gibt es zu kaufen (ca 6€/kg) oder Du opferst einen CO2-Löscher, entleerst ihn in einen Stoffbeutel und hast darin dann Trockeneis.
Dieses Trockeneis gibst Du in einen Becher mit Aceton bis die Lösung gesättigt ist.
Das flüssige Aceton hat dann eine Temperatur von -80°C und eignet sich als Bad für das zu kühlende Teil.

Grüße
Markus

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Hallo Moritz,

zunächst: Deine Hartnäckigkeit bestaune ich sehr. 99 von 1oo würden das Ding wegschmeißen und hoffen, ein besseres zu kriegen (was sich erst herausstellt, wenn man es zerlegt hat). Sowas zu richten, finde ich klasse. Wir Rollenden sind ja dermaßen verwöhnt, da wir meistens nur ins Regal greifen. Insofern hält unsere Schrauberei kaum Herausforderungen parat. Am Wochenende war ich auf einen kleinen Treffen im tiefsten Sauerland. Neben der üblichen Palette an VW, Ford, Opel, Porsche hat sich tatsächlich noch ein früher Datsun Z dorthin verirrt. Das bei weitem interessanteste Auto war aber ein Wolga Baujahr 64, und der ebenfalls russische Besitzer hatte ziemlich viel Dreck unter den Fingernägeln. Doch sein Wolga war bis unter die Haube schlichtweg perfekt - ganz ohne allzeit verfügbare Ersatzteile aus dem Web.

An Deinem geposteten Bild sieht man deutlich, dass sich alles um Wandstärken dreht. Zur Mitte hin wirds schon bedenklich dünn! Viel darf man in diesem lumpigen Gefüge nicht mehr wegbohren. Zoomt man den Bereich näher, kommt das Grauen. So viele Lunker bringen nur die Tommies in so einem kleinen Gussteil unter:

Fuck trump.jpg

Die neuen Laufbuchsen brauchen mindestens 2 mm Wandstärke. Die Zylinder also um 4 mm aufzubohren, ist eindeutig zu viel. Sonst bricht Dir diese freistehende Wandung einfach weg. Deshalb schlage ich vor, um lediglich 2 mm aufzubohren. Dadurch wird dann der Innendurchmesser der Laufbuchse um 2 mm enger als das Original. Ich bin sicher, dass dadurch der Druckaufbau nicht leidet, da die beiden Kolben ohnehin nur eine on/off-Funktion ansteuern, die zudem noch durch Federn gedämpft wird.

Die Buchsen würde ich auf diese Weise machen:

Biden harris.jpg

Du bringst die Mantelfläche auf Maß (wähle eine enge Passung!), so dass an einem Ende ein Bund entsteht. Dadurch lässt sich das Teil im folgenden besser spannen und Du hast einen Anschlag für den Einbau. Dann Sackbohrung (dadurch bleibt das Ding stabil) - Ende abstechen - Durchgangsloch fertig reiben. Den Bund bohrst Du nach dem Einbau einfach weg. Den Raum für die Ölbohrungen würde ich großzügig aussparen.

Black lives matter.jpg

Die Kolben musst Du dann etwas abdrehen. Mit diesem genialen O-Ring-Programm kannst Du dann auch den neuen Durchmesser ermitteln.

Die neuen Laufbuchsen würde ich beim Motoreninstandsetzer Deines Vertrauens einbauen. Der hat ein Kessele mit Stickstoff, wo er seine Ventilführungen und Pleuelbuchsen reinwirft und außerdem eine Heizplatte für die Zylinderköpfe.

So sollte die Sache auch mit Deiner Ausstattung gut hinzukriegen sein. Falls Du keinen Innentaster hast: die sind inklusive Messuhr im Netz fast schon unverschämt günstig zu kriegen. Bestimmt taugen sie nicht allzu viel, aber man braucht sowas eh nur selten.

Grüße - Lutz

Forum Vet
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Hallo Moritz,
die einfachste Lösung wäre eine 2. Nut am Kolben, da dieser ja nur wenige mm ausrückt. Nut kann man ja passend gestallten.
Evtl hätte ich noch ein zerlegtes OD abzugeben bzw einen Solo- Hauptteil. Bei Interesse suche ich Mal in der Garage.

Gruß René
123GT 2.Hand vom Opa - http://www.123GT.de
Zusatzinstrumente für Oldtimer auf einem Display: http://www.CCmeter.de


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