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Diverse Kleinigkeiten und eine Motorüberholung

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Gets Around
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Moin zusammen,

wegen Nachwuchs ist es eine Weile her, dass ich hier geschrieben habe, aber so langsam widme ich mich wieder meinem Volvo 142 und damit auch wieder diesem Forum.

Ich habe die letzten Sommertage für eine Tour und auch eine Bestandsaufnahme genutzt und dabei eine Menge Kleinigkeiten gefunden, die ich über den Winter wieder auf Vordermann bringen möchte. Da ich nicht für alles direkt eine Idee habe, wollte ich hier mal fragen.

1. Der Wählhebel der Automatik arretiert nicht mehr richtig. Man muss schon sehr vorsichtig die die Fahrstufe einlegen und sollte den Hebel dann auch nicht mehr berühren, damit der nicht aus D in N springt. Hat jemand eine Idee, wie man das beheben kann bzw. eine Beschreibung, wie der Mechanismus funktioniert?

2. Die Heizung funktioniert nicht mehr richtig. Das Problem ist nicht so ganz neu, damals als Rennelch noch im Forum gewesen ist, hatten wir mal das Heizungsregulierventil als mögliche Ursache isoliert. Nachdem ich an dem Ventil ein wenig herum gebogen hatte, ging es zumindest ein wenig wieder. Nachdem ich in den letzten Jahren aber auch kaum und wenn dann nur im Sommer gefahren bin, ist es quasi egal gewesen. Jetzt würde ich mich dem Thema aber doch gerne widmen. Die Kurzversion meiner Frage ist, ob ein defektes Heizungsregulierventil tatsächlich dazu führen kann, dass die Heizung fast gar nicht mehr funktioniert? Ich meine mich erinnern zu können, dass Uli damals sagte, das Ventil sei irreparabel.

3. Die "Brake" leuchte auf dem Armaturenbrett leuchtet regelmäßig, auch wenn die Handbremse nicht gezogen ist. Ich habe mehrfach den Sensor der zweikreis Bremsanlage resettet, für den die Leuchte auch zuständig ist. Das hilft immer nur kurzfristig und die Lampe leuchtet wieder. Die Bremsleistung ist auf dem Rollenprüfstand allerdings symmetrisch. Hat jemand eine Idee, was die Ursache sein könnte?

4. Die Tacho- und Armaturenbeleuchtung ist mal wieder ausgefallen. Das Problem hatte ich schon mal, damals hat es geholfen einfach den Dimmer der Tachobeleuchtung wieder blank zu schleifen. Beim spielen mit dem Dimmer habe ich den Eindruck gehabt, dass das wieder die Ursache sein könnte. Gibt es einen leitfähigen Lack, mit dem man die Feder des Dimmers behandeln könnte, damit sie nicht mehr oxydiert? Oder wie habt Ihr das Problem gelöst?

5. Ich glaube hier kann man jetzt sagen "last but not least." Ich hatte ja schon geahnt, dass der Motor nicht mehr der frischeste ist. Kurz zur Info, der Wagen ist seit 46 Jahren in Familienbesitz und der Motor ist bisher noch nicht geöffnet worden. KM Stand ca. 125.000. Hier wo ich wohne, gibt es ziemlich steile Berge und nachdem der Wagen an den Steigungen ca. die Geschwindigkeit eines Renters auf einem E-Bike hat, habe ich jetzt im Laufe meiner ""re-Volvorisierung" mal die Kompression gemessen. Im Schnitt haben die Zylinder noch 7.5 Bar Kompression und da der Winter kommt, wird es wohl Zeit den Motor mal zu zerpflücken.

Dass ich den Motor mal von innen begutachte steht auf jeden Fall fest, im Moment denke ich allerdings darüber nach, wie ich dann weiter mache. Zwei Varianten schweben mir vor:

- Ich überhole den Motor, aber belasse alles im Originalzustand

oder

- Wo der Motor schon mal offen ist, versuche ich ihm etwas mehr, als seine 82 PS zu entlocken.

Ich habe das Tuning Wiki gelesen, so ganz verstanden habe ich aber nicht alles. Ich habe im Internet diverse Weber 45 Kits gefunden. Wenn ich das Legat von Uli richtig interpretiere, bringt das aber außer einer besseren Akustik so gut wie gar nichts. D.h. wenn dann müsste das tuning an allen Komponenten angreifen. Jetzt wollte ich fragen, ob jemand sowas schon mal gemacht hat und hier gute Tips hat.
Mir geht es vor allem um eine bessere Beschleunigung und eine Verbesserung des Bergauf fahrens. Ich denke, dass vor allem das BW35 Automatikgetriebe ein limitierendes Element ist. Ich würde, wenn das der Sache dienlich ist, aber auch auf andere Getriebe umsteigen. Gunvor bitte hau mich nicht, aber ich hatte gelesen, dass es sogar 5 Gang Toyota Getriebe gibt, die mit einem entsprechenden Adapter passend gemacht werden können.

Ich freue mich, auf Eure Ideen,

ganz herzliche Grüße,

Matthias

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Hallo Matthias,

die Geschichte mit den Bremsen würde ich genauer untersuchen, wenn die Lampe immer wieder angeht, hast du wirklich ein Problem. Das kann ein defekter HBZ sein oder eine Bremszange die nicht tut wie sie soll.
Bei der Motorüberholung mit anschliessendem leichten Tuning ist die Aussage von Uli so zu verstehen, dass lediglich ein paar grosse Vergaser ohne angepasste Nockenwelle, überarbeiteten Zylinderkopf nichts bringen, Tuning geht nur als Gesamtpaket. Bemühe mal die Suche hier im Forum und du wirst sehen viele gescheite Köpfe dazu schon geschrieben haben weil sie die einschlägigen Erfahrungen mit Rückschlägen hinter sich haben.

Gruss Michael

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Hallo Matthias,

die Ursache für die leuchtende Bremswarnleuchte ist eindeutig:

Es fließt Strom!

Strom kann nur fließen wenn Spannung anliegt und der Stromkreis geschlossen ist.
Die Lampe wird über die Sicherung Nr. 3 mit geschaltetem Plus versorgt, sie beginnt zu leuchten wenn auf der anderen Seie Masse geschalten wird.

Da kommen 3 Möglichkeiten in Frage:
a) Druckunterschied in den beiden Bremskreisen löst den Bremswarnschalter aus.
Dieser stellt sich nicht automatisch zurück sondern muss manuell wieder entschärft werden.
Wenn er ausgelöst hat müsste die Lampe dauerhaft leuchten.
b) Der Handbremsschalter ist als Öffner ausgeführt, wenn er durch den nicht betätigten Handbremshebel gedrückt wird unterbricht er den Stromkreis.
c) Eines der Kabel zwischen Lampe und Handbremsschalter bzw. zwischen Lampe und Bremswarnschalter hat ungewollt Kontakt zur Masse.
Dazu gehört auch ein defekter Schalter, der im betätigten Zustand Kontakt zur Masse hat, beides sind Öffner.


Wie üblich ein paar Fragen:
- Geht die Lampe zwischendurch auch mal aus und wieder an?
- Leuchtet die Lampe, wenn der Fehler auftritt, solange auf bis Du den Bremswarnschalter resettest?
- Bezieht sich die Aussage über den Bremsenprüfstand auf die Vorderachse oder hast Du auch die Hinterachse geprüft?

Wenn die Infos da sind machen wir uns an die Lösung des Problems.

Grüße
Markus

Gets Around
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Hallo Michael, hallo Markus,

vielen Dank schon mal für die Antworten. Markus kurz zu Deinen Fragen:


'Wie üblich ein paar Fragen:
- Geht die Lampe zwischendurch auch mal aus und wieder an?
- Leuchtet die Lampe, wenn der Fehler auftritt, solange auf bis Du den Bremswarnschalter resettest?
- Bezieht sich die Aussage über den Bremsenprüfstand auf die Vorderachse oder hast Du auch die Hinterachse geprüft?


1. Wenn sie resettet wurde, dann dauert es ein paar Fahrten, bis sie wieder an geht.
2. Ja genau. Wenn die Lampe leuchtet, dann geht sie nur durch ein Reset wieder aus, aber nie von alleine
3. Jawohl, beide Achsen. Also beide Kreise scheinen zu laufen. Es gibt auch keinen Verlust an bremsflüssigkeit und das Auto hat im Sommer TÜV bekommen.

Michael das mit dem HBZ könnte vielleicht sogar sein. Wenn einer der vorderen HBZ nicht 100% freigängig ist, könnte ich mir vorstellen, dass die Lampe nach einiger Zeit an geht, während die Bremse den Eindruck vermittelt in Ordnung zu sein. Das werde ich die Tage mal überprüfen.


Dann nochmal zum Thema Tuning. Ich habe die Einträge gelesen, allerdings bin ich nicht der super Schrauber Gott. Ich habe schon einen Motor zerlegt und wieder zusammen gebaut (und er lief dann auch wieder) aber mir fehlt das Wissen zu berechnen welche Komponenten zusammen passen und welche nicht. Ich habe einen KFZ Meister, der den Umbau begleiten würde, aber der ist kein Volvo Fachmann und ich will von ihm auch nicht verlangen, dass er sich in das Thema herein liest. D.h. die Komponenten, die ich aussuche müssten grundsätzlich zu einander passen. Das Feintuning (Vergaser synchronisieren etc.) würde ich dann gemeinsam mit dem KFZ Meister machen.

Ich habe jetzt gelesen, dass für die Weber Vergaser auf dem B20A Kopf die Ansaugkanäle zu schmal sind. Man bräuchte einen B20E Kopf (gibts wahrscheinlich eher in USA) oder einen Stage 1 oder Stage 2 Kopf. Woran erkenne ich diese Köpfe denn, wenn ich ihn vor mir liegen habe?
Und passt dieser Kopf dann ohne weiteres auf den B20?

Bester Gruß, Matthias

Forum Vet
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Hallo Matthias,

damit können wir das Problem weiter eingrenzen.

- Geht die Lampe zwischendurch auch mal aus und wieder an?
- Leuchtet die Lampe, wenn der Fehler auftritt, solange auf bis Du den Bremswarnschalter resettest?
- Bezieht sich die Aussage über den Bremsenprüfstand auf die Vorderachse oder hast Du auch die Hinterachse geprüft?


1. Wenn sie resettet wurde, dann dauert es ein paar Fahrten, bis sie wieder an geht.
2. Ja genau. Wenn die Lampe leuchtet, dann geht sie nur durch ein Reset wieder aus, aber nie von alleine
3. Jawohl, beide Achsen. Also beide Kreise scheinen zu laufen. Es gibt auch keinen Verlust an bremsflüssigkeit und das Auto hat im Sommer TÜV bekommen.

Es scheint kein elektrisches sondern ein hydraulisches Problem vorzuliegen.
Der Bremsdruck der beiden Kreise muss, obwohl zur Druckerzeugung im HBZ beide Kolbenflächen gleich sind, an Deinem Fahrzeug unterschiedlich sein.
Dieser Differenzdruck verschiebt im Bremswarnlichtschalter die beiden Kolben und der Stift des Schalters fährt in die Kolbennut.
Dadurch wird im Schalter der Kontakt zur Masse hergestellt -> Die Lampe geht an.

Die unterschiedliche Bremswirkung der beiden Kreise lässt sich auf dem Bremsenprüfstand nur an der Hinterachse messen, an der Vorderachse wirken beide Bremskreise auf beiden Seiten.
Hier wird die Wirkung geprüft, Einfluss haben dabei neben Druck im System auch der mechanische Zustand der Anlage. Der Warnschalter reagiert aber nur auf Druckdifferenzen, darauf sollten wir uns konzentrieren.
Auf dem Prüfstand tritt man gewöhnlich fest auf die Bremse um die maximale Bremswirkung zu erreichen und vergleichen zu können.
Fehler die sich nur bei geringen Bremsdrücken auswirken werden dabei nicht bemerkt.
Bestes Beispiel ist eine ausgehärtete Primärmanschette im HBZ, die dichtet bei hohen Drücken ab, bei niederen Drücken legt sich der Gummi jedoch nicht mehr vollständig an die Zylinderwand an und lässt Flüssigkeit durch. Dort vermute ich bei Dir den Fehler.

Mit einem Kombiprüfgerät lassen sich die Bremsdrücke der beiden Kreise in verschiedenen Situationen vergleichen.
Dazu wird das Gerät an beide Kreise an den Entlüftungsnippeln angeschlossen.
Mit einem Pedalfeststeller wird nun der Niederdruck und der Hochdruck im Bremssystem erzeugt und kann beurteilt werden.
Der bei Dir auftretende Fehler könnte durch eine bei leichter Betätigung undichter Primärmanschette liegen. Der Druck entweicht dann langsam.
Um den Bremswarnschalter auszulösen müsstest Du leicht über einen gewissen Zeitraum Bremsen.
Dass dabei das Pedal nach unten wandert muss, weil es schleichend geschieht, nicht unbedingt auffallen.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Feste Kolben, zugequollene Schläuche, abgefahrene Beläge, defekte Bremskraftverstärker oder verrostete Bremsscheiben erzeugen keine Druckdifferenz in den beiden Kreisen und lösen somit auch nicht den Warnschalter aus.
Es bleibt also nur ein Leck im System!
Dieses anzuzeigen ist die Aufgabe des Bremswarnschalters.
Ein Leck nach außen hätte den Verlust der Bremsflüssigkeit zur Folge, das ist bei Dir laut Deinen Angaben nicht der Fall.
Ein internes Leck macht sich am Flüssigkeitsstand nicht bemerkbar und ist nicht sofort offensichtlich. Dieses Leck kann nur an der Abdichtung des Druckraums im Hauptzylinder entstehen.

Deswegen vermute ich bei Dir eine defekte Primärmanschette im Tandemhauptbremszylinder.
Nachzuweisen mit einer Niederdruckprüfung in der Werkstatt Deines Vertrauens.

Grüße
Markus
Editiert am Mon 29. Oct. 2018, 10:37:36 von Ali Mente

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Hallo Markus,

vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Die Primärmanschette werde ich mal unter die Lupe nehmen. Wenn ich mich recht erinnere, sind die Bremssättel ca. 20 Jahre alt und der Rest der Anlage ist noch original. In den letzten 3 Jahren bin ich wirklich sehr wenig mit dem Auto gefahren. Da ist es dann nicht ganz einfach Regelmäßigkeiten bzw. Unregelmäßigkeiten zu erkennen.

Jetzt wo der Motor fällig ist, werde ich das wahrscheinlich mal ganzheitlich angehen und auch die Bremsen mal zerlegen. Die Heizung funktioniert ja auch nicht mehr richtig, also gibt es ein bisschen was zu tun.

Fällt Dir noch etwas zu dem Thema Zylinderkopf ein? Also woran erkenne ich, welcher Kopf verbaut ist? Sind die markiert?

Herzlicher Gruß, Matthias
Editiert am Mon 29. Oct. 2018, 20:00:09 von Matthias 142

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Zylinderkopf B 20 E/F - Woran erkennen?
Guten Tag!

Es ist nicht so sinnvoll in einem Beitrag Fragen zu stellen, die mit dem im Betreff angegeben Problem nicht einmal mit Phantasie etwas zu tun haben könnten. Daher beantworte ich die Frage von Matthias 142 hier.

Einen B 20 E oder B 20 F Zylinderkopf erkennt man an den 4 Öffnungen an der Oberseite. Hier werden die Halter für die Einspritzdüsen angebracht. Siehe Bild.

B 20 E: Höhe Zylinderkopf: 84,9 mm; Einlassventile: Tellerdurchmesser 44 mm

B 20 F: Höhe Zylinderkopf: 87,0 mm; Einlassventile: Tellerdurchmesser 44 mm

Gruss

jean

Zylinderkopf b20e.jpg
1800E (1971) - 122S (1964) - PV 54408 (1960) - 780 (1988, 1991)


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