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Schrauben Querlenker

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Hallo,

da ich an meinem PV 544 die unteren Querlenker überhole (strahlen, beschichten usw), möchte ich eigentlich auch die Schrauben erneuern - Sicherungsmuttern sowieso.
Ich suche mir allerdings gerade einen Wolf nach den richtigen Schrauben. Teilenummern habe ich zwar (191724-4 für die Querlenkerachse an den Vorderachskörper, 191036-3 für die Verbindung der beiden Querlenkerteile).
191724-4 sind wohl M10 Feingewinde, für die anderen finde ich leider gar nichts. Sämtliche Gewindelehren (Zoll u. metrisch) die ich besitze, haben mir auch nicht geholfen.

Da ich am Fahrwerk keine Fehler in Bezug auf Material/Festigkeit machen möchte, wäre ich für Hinweise dankbar, wo ich die passenden Schrauben/Muttern beziehen kann bzw. welche Schraubengrößen aus welchem Material ich bedenkenlos verwenden kann.

LG
Peter

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Hallo Peter!

Mit Schieblehre und Gewindelehre lässt sich doch jedes Gewinde ausmessen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass an einem Buckel metrische Schrauben und Muttern (außer an den wenigen Teilen aus deutscher Fertigung) wie z.B. M10 Feingewinde an der Vorderachse verwendet wurden. Miss mal den Durchmesser, wenn du 9,3-9,4 misst dann ist es ein 3/8 x 24 Gang. Fahrwerkschrauben sind Schrauben mit erhöhter Zugfestigkeit, daher rate ich dir ab irgendwelche Schrauben auf dem freien Markt zu kaufen. Bestell doch einfach bei unseren Bekannten Teilehändlern, damit bist du auf der sicheren Seite!

Gruß Bernhard der sich wundert dass sich kein Buckelfahrer meldet

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Hallo Bernhard,

tja das kommt daher, dass ich meine Achsteile vor 20 Jahren pulverbeschichtet und PU oder Nylonbuchsen eingebaut habe. Ausser abschmieren bleibt da wenig Arbeit übrig und deshalb kann ich mich schlicht nicht mehr an das Gewinde erinnern.

Gruss Michael

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Hallo Bernhard,

genau dieser Mischmasch verwundert mich.
Beispiel Querlenkerachse an Achskörper:
Volvo-TN: 191724-4 --> laut Teilehändler ein M10 Feingewinde. An anderer Stelle finde ich den Hinweis, dass diese Schraube durch TN 94803 ersetzt wurde, also 3/8" UNF.

Da ich in den Onlinekatalogen, wo ich sonst bestelle, nicht fündig werde, setze ich mich mal ans Telefon und lasse mich beraten.
Ich denke aber, dass ich mit verzinkten M10-Stahlschrauben 10.9 eigentlich nicht viel falsch machen kann.

Gruß
Peter

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Halt, jetzt fällt mir ein!

Ich glaube bei Gesprächen am Stammtisch gehört zu haben, dass es sogar Schmiernippel M10 x 1 an der Buckelachse gibt. Wenn ja, als Amazonfahrer darf man sich irren!

Keine Ahnung wie fit ihr seid, nicht dass das als Schlaumeierei oder Klugscheißerei verstanden wird? Oft sind Schrauben durch Rost sehr mitgenommen und zerfressen und messen mit Messschieber und Gewindelehre bringt kein gescheites Ergebnis. Was auch hilft ist das Messen über mehrere Gänge von Gewindespitze zu Gewindespitze, auf der Schieblehre z.B. 5mm einstellen und über fünf Gewindegänge von Spitze zu Spitze messen. Passt es, dann 1mm Steigung, oder 7,5mm über 5 Gänge = 1,5mm Steigung. Oder bei Zollgewinden 6,35mm oder 12,7mm für 1/4 oder 1/2 Zoll einstellen und die Gewindegänge zählen, mal 4 oder 2 nehmen und man hat die Gangzahl pro Zoll.

Ach ja, 10.9 ist OK Peter!

Gruß Bernhard

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Ja das ist korrekt, es gibt bei den B16 Modellen andere Schrauben als bei B18, so hat z.B. die Schraube des Bremspedals von Metrisch auf Zoll gewechselt, keine Ahnung wieso
Also gilt Bernhards Hinweis: Messen und dann ersetzen
Gruss Michael

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Forum;

Ja, dieser Mischmasch hilft keinen...meine Erklaerung ist das Volvo zum grossen Teil (wenn nicht 100%) metrisch angefangen hat, aber da viel vom Englischen design in den 60ern drin war, auf SAE geaendert, weil sie meinten das waer "the way of the world" (natuerlich ausgenommen Bosch geliefertes), aber war es doch nicht...und spaeter dann sind sie, wie der Rest von Europa auf metrisch umgestiegen...bei den meisten Gewinden ist es ja zweifellos klar, aber zB M8 X 1.25 und 5/16"-18 sind aehnlich aber nicht gleich...im Ende heisst's: Immer messen und auf Nummer Sicher gehen!


Gruesse

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Hallo!

@Ronzo
Ja, dieser Mischmasch hilft keinen...meine Erklaerung ist das Volvo zum grossen Teil (wenn nicht 100%) metrisch angefangen hat, aber da viel vom Englischen design in den 60ern drin war, auf SAE geaendert, weil sie meinten das waer "the way of the world" (natuerlich ausgenommen Bosch geliefertes), aber war es doch nicht...und spaeter dann sind sie, wie der Rest von Europa auf metrisch umgestiegen...bei den meisten Gewinden ist es ja zweifellos klar, aber zB M8 X 1.25 und 5/16"-18 sind aehnlich aber nicht gleich...im Ende heisst's: Immer messen und auf Nummer Sicher gehen!

Vor einiger Zeit konnte ich in einer wissenschaftlichen Sendung sehen, hören und staunen, dass es nur noch drei Länder gibt die das metrische System noch nicht eingeführt haben! Liberia, ein kleiner westafrikanischer Staat, Myanmar bis vor wenigen Jahren ein Diktatur in Asien und ??? die USA.

Ende des neunzehnten Jahrhunderts, so kann man lesen, war das metrischen System weitestgehend in Europa eingeführt. Weitestgehend, d.h. dass Irland und England die Ausnahme waren und einige andere noch eine Zeitlang vor sich hinwurschtelten und einige Industrien verwendeten weiter das Zollsystem, so auch in Schweden. Ein hin und her zwischen Metrischem- und Zoll- und wieder Metrischem System gab es nicht.

In Wirklichkeit ist der Gewinde-Mischmasch in unseren alten Volvos noch viel größer. Es waren nicht nur Bauteile aus metrischer z.B. deutscher und englischer Produktion verbaut, sondern auch noch Teile z.B. Hinterachsen aus amerikanischer Fertigung.

Metrische Gewinde haben einen Flankenwinkel von 60° und der Durchmesser und die Steigung werden in Millimeter angegeben. Steigung = um wieviel bewegt sich das Bauteil bei einer Umdrehung weiter, z.B. bei einem M10er Gewinde 1,5mm.

Engliche Zollgewinde haben ein Flankenwinkel von 55°, der Durchmesser wird in Zoll angegeben und die Steigung in Gewindegänge pro Zoll. Also bei einem 3/8 x 24 Gang entspricht eine Umdrehung des Bauteils 1/24 Zoll.

Bei amerikanischen Gewinden beträgt der Flankenwinkel 60°, der Durchmesser wird ebenfalls in Zoll und die Steigung in Gewindegänge pro Zoll angegeben. Und während ein englisches 1/2 Zoll Standard 12 Gänge auf einen Zoll hat, sind es beim amerikanischen 13. Außerdem unterscheiden sie sich noch in ihrer Form, die Spitzen des Gewindes sind gerundet oder abgeflacht.

Während man die Norm der metrischen Spitzgewinde (die Bewegungsgewinde, Sondergewinde und Spezialgewinde lassen wir außen vor) auf einem DIN A4 Blatt unterbringen kann, gab es Zeiten in denen man für die Zollgewinde einen Ordner gebraucht hätte. Keiner gönnte dem anderen die Butter auf dem Brot und so hatte jede Industrie ihre Gewinde, Spezialgewinde und Schlüsselweiten. Während eine einfache M6er Schraube oder Mutter eine Schlüsselweite von 10mm, in Sonderfällen 11mm hat und fertig, hatte in England die Autoindustrie ihre Schlüsselweiten, die Motorradhersteller eine andere, die Maschinenbauer wieder eine andere, ja teilweise auch andere Gangzahlen und aberteuerliche Flankenwinkel bis zu 45°.

Irland hat das metrische System eingeführt und Groß Britanien befindet sich als letztes europäisches Land in der Umstellung, kann man lesen.

In den USA hat man immer wieder versucht das metrische System einzuführen, wurde aber immer wieder abgeschmettert. "Das metrische System sei unamerikanisch, hieß es, unpatriotisch, kommunistisch oder gar eine arabische Verschwörung".

Volvo ist 1974 den einzig richtigen Weg gegangen und hat komplett auf das metrische System umgestellt. Deshalb sind metrische B20 so begehrt.

Die Menschheit aber hat aus alle dem nichts gelernt und so hat jeder Handyhersteller einen anderen Stöpsel und es wird jeder Elektroautomobilhersteller oder Nation auf seinen/ihren Stecker bestehen, weil sie ihren für den einzig richtigen und besten halten.

Gruß Bernhard
Editiert am Thu 23. Aug. 2018, 20:21:39 von Börnaut

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Bernhard;

Danke fuer die Erklaerung und Geschichte...koennte das erste mal gewesen sein, das dein posting laenger als meins war...

Gruesse

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Hallo zusammen!

Ich habe alles nochmal nachgemessen (zumindest versucht).

M10 x 1,0 sind richtig, diese werden entsprechend ersetzt. Die Schrauben, die den Querlenker verbinden, sind mir ein Rätsel. 3/8", aber 25G? Ich glaube, solche Schrauben gibt es gar nicht.
Egal, ich ersetze sie durch passende, wertige Schrauben.

@Bernhard
Viele Dank für deine ausführliche Darstellung.
Ich besitze zusätzlich noch einen MG Midget (US-Modell) und bin reichlich Kummer gewohnt. Ein britisches Fahrzeug, welches 20 Jahre in den USA gefahren wurde, bei dem dann noch der eine oder andere Schrauber das genommen hat, was gerade in der Grabbelkiste lag ... da kannst du beim Arbeiten gleich die Therapiesitzung vereinbaren. (Gibt es eigentlich Selbsthilfegruppen für anonyme Autoschrauber? )

Danke auf jeden Fall für eure Hinweise.

Gruß
Peter

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Hallo Peter!

@
Ich besitze zusätzlich noch einen MG Midget (US-Modell) und bin reichlich Kummer gewohnt. Ein britisches Fahrzeug, welches 20 Jahre in den USA gefahren wurde, bei dem dann noch der eine oder andere Schrauber das genommen hat, was gerade in der Grabbelkiste lag ... da kannst du beim Arbeiten gleich die Therapiesitzung vereinbaren.

Umgekehrt ist genau so schön, metrische Schrauben und Muttern an Zollgewinden! So bin ich immer wieder begeistert über M8er Muttern auf den 5/16" Stehbolzen am B18/20 Zylinderkopf. Durchmesser 5/16 Zoll = 7,94mm und Schlüsselweite 1/2 Zoll = 12,7mm, das sieht für den Laien wie M8 und 13mm aus. Einfach dann abschrauben funktioniert nicht, denn es kommen alle Stehbolzen mit raus.
Übrigens dass die Durchmesser von Gewinden schon an neuen Schrauben dünner sind ist normal. Wenn also eine M8er Schraube 7,9 oder 7,85mm hat oder die 5/16" 7,85 oder 7,8mm dann ist ist das keine schlechte Qualität sondern normal, alte gebrauchte, rostige, schon etwas in die Jahre gekommene sind durchaus noch dünner.

@
(Gibt es eigentlich Selbsthilfegruppen für anonyme Autoschrauber? )

Mmmmh, wär eine Überlegung wert? Vielleicht bei zukünftigen Treffen, die die es nötig haben ziehen sich für eine Zeitlang zurück und klagen einem alten, erfahrenen Volvoschrauber mit gütigem verständnisvollen Blick ihr Leid. "Ich hab es schon wieder getan und habe M8er Muttern auf 5/16" Stehbolzen gezwängt ". Oder! "Ich bin schon wieder mal von einer rundgelutschten Schraube für die einer der Vorbesitzer verantwortlich ist mit der Knarre abgerutscht und habe mir einen blauen Daumen geholt. Stellvertretend für diesen Drecksack habe ich mein Auto verprügelt, ich habs ihm so richtig gegeben dem Dreckstück und jetzt hab ich ein ganz schlechtes Gewissen." Ich selbst habe mal einen 140er verprügelt , glaubts ruhig, und ich hatte kein schlechtes Gewissen.

Gruß Bernhard
Editiert am Sun 26. Aug. 2018, 18:48:49 von Börnaut

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Da eröffnen sich ganz neue Felder:

Selbstbeherrschung lernen, wenn die benötigte Nuss mal wieder in die hinterste Ecke der Werkstatt gerollt ist - selbstverständlich unter die Werkbank.
Emotionale Festigkeit zeigen, wenn die Mutter in den Motorraum fällt und genau an der Stelle hängen bleibt, an die man natürlich nicht herankommt.
Mentale Stabilität behalten, wenn man in bester Arbeitsposition unter dem Auto liegt, sich schon extrem streckt, aber der benötige Schraubenschlüssel genau 5mm zu weit entfernt liegt.

Ich schweife ab - das hat ja mit Querlenkerschrauben gar nichts mehr zu tun.

LG
Peter


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