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Achswellen Amazon

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...das "an der Bruchstelle sieht man gut, die Achse war schon länger angebrochen,"...das moechte ich Bezweifeln...wenn so ein Riss erstmal richtig anfangt, geht er schnell bei der naechsten Drehmomentbelastung auch komplett durch...es koennte hier eventuell was von einer Mikroscopische Untersuchung der Bruchstellen der beiden Bruchseiten durch ein Material Spezialist zur Erklaerung zu lernen sein...

das sieht aber wirklich so aus, als wäre ein Teil schon länger gerissen....

Grüße Daniel
Volvo V40; Volvo 240 Klassik Bj 1993; Volvo 123GT Bj 1968; VW T2B Westfalia "Helsinki" Bj 1975

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Ja das sieht genau so aus wie im bereits erwähnten Buch von Walter Wolf und Dieter Günther beschrieben, leider ist das eine Schwachstelle die sich nicht ändern lässt ausser mit dem Einbau einer anderen Achse. Man darf aber auch sagen, dass die Achse 50 Jahre gehalten hat, das ist auch nicht so schlecht, nur ist jeder Ersatz gleich alt und birgt das Risiko eines erneuten Bruchs in sich.
Viel Glück mit der neuen Welle wünscht
Michael

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Christophe; Danke fuer die Bilder...wenn das auf der Platform des Bruchs wirklich Rost ist, kann mann zu keinem anderen Ergebnis kommen als das Du schon damit schon laenger angebrochen rumfaehrst! Ein Paar noch besser belichtet und detailierte Bilder koenntest Du gern reinstellen...

Kay; "kugelstrahlen...übertrieben" und dann sprichst Du eine Umrüsten auf Fordhinterachse an...auch eine interesant Ansicht finde ich! Ich akzeptiere das dies eine Schwaeche ist, aber deute nochmals auch auf die millarden von Versagensfreie km an...deswegen wuerde ich die Welle mit einer gebrauchten austauschen, die zuerst bestens zu Vorbeugung behandelt worden war (sprich Magnaflux flourescent penetrant oder sonst eine Rissinspection und Kugelstrahlen), sodas ich erstens weiss (so gut wie moeglich) was fuer ein Teil ich drin hab, und zweitens ihm zur gleichen Zeit auch die Beste Vorbehandlung vor seinem Dienst unterziehe.

Michael; ...die Jahre weniger...er dann km... aber die Schwachstelle ist direkt am Woodruffschluessel am Konus...also wer weiss was sie im Leben fuer ein Stress z.B. zum Trommel Abziehen unterstellt worden ist...

Gruesse

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Moin Christopher, eben die pics von dem zerrissenen Wellenstummel gesehen. DAS hätte man schon vorher sehen können, sorry. Da hilft übrigens kein kugelstrahlen, an die entscheidenen Stellen kommt das eh nicht hin. Mit einfachstem Rissspray wäre das vorher zu sehen gewesen. Ursache? wohl zwei Punkte: Bremstrommelnabe und den entsprechenden Wellenkeil nicht fluchtend aufgesetzt und dann vor allem die Mutter mit erheblich zu hohem Drehmoment angezogen. Das passiert immer wieder, sinnloses anziehen mit dem gaaaanz großen Hammer, bei dieser dämlich konstruierten Hinterachse ein Fehler. Da fahren noch mehr mit dem Risiko auf Bruch rum, ich habe schon ein paar Wellen weggeschmissen. Es gab eine heavy Duty Variante mit anders geschnittener Nut für den Keil die hält. Na ja auch nicht sicher im Rallye Gebrauch.....
Ich fahre keine von diesen Schrottachsen mehr und weiß warum. Jede Kundenachse mach(t)e ich sehr sehr sauber und mache die Rissprüfung mittels Spray, manchmal echt erstaunlich was man da sieht.....
Ok meine Zone hat auch wesentlich mehr Kraft als ne Standart, ob Küppi diesen Müll verbaut hatte weiß ich nicht.
Ich wundere mich über die hemmungslos getunten Amazonen und PV mit TÜV Eintragung und dieser Hinterachse.

Beste Grüße Kay, dir ne Ford, ne P1800 oder 140er Hinterachse wünschend.

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Hallo zusammen,
ich finde dieses Thema sehr interessant, da ich selber einen Amazon Kombi fahre und gelegentlich recht viel transportiere und mich außerdem in den letzten Jahren im Rahmen meiner Dissertation intensiv mit dem Risswachstum in Wellen (es ging dabei um Radsatzwellen der Bahntechnik) beschäftigt habe.
Grundsätzlich entsteht die Belastung, die für das Risswachstum entscheidend ist, in erster Linie durch die Höhe der Achslast und Kurvenfahrten, wobei hier eine hohe Belastung UND schnelle Kurven die Situation verschärfen. Hierdurch entsteht eine zyklische Biegebelastung an jedem Oberflächenpunkt der Welle. Die Belastung durch das Antriebsmoment ist zu vernachlässigen, ansonsten würde der Riss auch anders verlaufen. Auch bei getunten Motoren braucht man sich darüber keine Gedanken zu machen.
Wenn im Laufe des Risswachstums die Belastung auf das Bauteil gesenkt wird, kann es zum kompletten Rissstillstand kommen, der Riss wächst dann erst wieder, wenn die Belastung steigt. Die Zeit spielt hierbei keine Rolle, interessant sind nur die Lastwechsel, also die Laufleistung. Jede Radumdrehung ist hierbei ein Lastwechsel. Der Riss wächst dann pro Umdrehung im Bereich von etwa 10^-6 bis 10^-5 Millimetern.
An der Bruchfläche lassen sich einige Dinge erkennen, die für uns ganz interessant sein können. Ich habe dafür in dem Bild einige Bereiche markiert, ich hoffe, dass ich das Bild auch einbinden kann.
Wellenbruch.jpg
Im Bereich 1 ist der Riss gestartet. Da ist eine konstruktive Schwachstelle auf Grund der Nut für den Keil der Bremstrommel und dadurch, dass hier die Bremstrommel endet. An solchen Stellen kommt es immer zu Spannungskonzentrationen, aus denen irgendwann ein Riss startet, in der Regel aus irgendwelchen Ungänzen, z. B. Korrosionsnarben oder kleinste mechanische Beschädigungen. Da dieser Bereich schon sehr stark korrodiert ist, kann man davon ausgehen, dass die Rissbildung schon vor recht langer Zeit stattgefunden hat.
Danach ist der Riss zunächst stehen geblieben, was bei verminderter Belastung immer passieren kann. Dann ist er irgendwann im Bereich 2 weiter gewachsen (höhere Belastung), auf Grund der sehr unterschiedlich starken Korrosion dürfte zwischen den Bereichen eine recht lange Zeit gelegen haben.
Der glatte Bereich 3, der sich in einem schmalen Band um die halbe Welle zieht, ist sehr frisch. Der Riss ist hier auf Grund erhöhter Belastung weiter gewachsen.
Bereich 4 ist alles, was grau und rau ist. Das ist der Restgewaltbruch. Die Welle hing am Ende nur noch an diesem kleinen Stück und hat dann plötzlich versagt.
Grundsätzlich ist die Welle also schon ganz gut dimensioniert, ansonsten wäre die Fläche des Restgewaltbruchs größer. Ich bin mir auch sicher, dass sowas nur passiert, wenn man wirklich viel Last auf der Hinterachse hat.
Wenn wir mal die Bremstrommeln an unseren Autos abgezogen haben, sollten wir also auf jeden Fall einen Blick auf diese Stelle werfen. Die Seitenränder der Nut für den Bremstrommelkeil sind hierbei interessant. Den vorliegenden Schaden hätte man so sehr wahrscheinlich mit bloßem Auge entdecken können. Kay hat ja schon eine kostengünstige Variante genannt, die noch mehr Aufschluss bringt. Kleine Kerben an der Kante der Nut sollte man mit einer Feile vorsichtig ausrunden, dann ist die Spannungskonzentration weniger dramatisch.
Ich hoffe, dass ich hiermit ein paar Leuten helfen konnte, ich selber finde den Schaden sehr interessant und werde demnächst ein besonderes Augenmerk auf diese Stelle legen.

Viele Grüße

Markus

Admin: Bildgrösse 600px jetzt Grüsse Lothar
Editiert am Fri 6. Nov. 2015, 9:42:52 von Volvomaniac544

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Das hat ja nicht so gut funktioniert, vielleicht kann ein Admin das so einrichten, dass man den Text komplett lesen kann. Danke!

Viele Grüße

Markus

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Hi Markus,
vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung, ich werde meine Trommeln dann auch noch mal abnehmen ehe ich die Hinterachse wieder einbaue.

Wenn es noch geht musst Du nur die Bildgrösse anpassen (verkleinern), dann kann man auch den Text wieder lesen.

@Kay, was ist das denn für ein Spray zum Rissprüfen, braucht man nur das Spray oder noch weitere Hilfsmittel (UV-Lampe o.ä)?

es grüsst der
Knut

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Moin Markus, mein Reden, äh schreiben. Exakt das meinte ich. Die Motorleistung macht wirklich nicht den Unterschied sondern dass dann in Kombination mit breiteren Reifen mit niedrigerem Querschnitt und besserem Compound die Belastungen auf die Achse wesentlich höher sind, Anhängerbetrieb auch. Ich sehe im Bereich 3 aber auch hochglänzende Spuern, also rieben da die angeknacksten Teile aufeinander bevor der Sprödbruch einsetzte. Das kann man sogar hören, naja nicht auf dem Fahrersitz aber das quietscht wirklich. Und nein, die Bremstrommel endet dort nicht sondern etwas weiter Richtung Differential/Achsgehäuse. Dieser Fehler ist durch eine Verletzung der Nut bei einer unsachgemäßen Montage enstanden, verdorben durch zu hohes Anzugsmoment in Kombination mit verkeiltem Keil (haha deutsche Sprache schöne Sprache).
Durch eine bessere Nut mit größerem Radius an den Kanten rundum ist auch diese Mistachskonstruktion wesentlich haltbarer. Bleibt aber Mist.
Die Wellen haben mich damals ein Vermögen gekostet, und die aufwendige Umrüstung mit Fordachsteilen war dann sinnvoller. Größere Beläge inclusive aber das ist alles lange her, da gab es noch keine digitalen Bilder...zumindest nicht für mich. Seit wann gibt es die überhaupt? Der Fortschritt wie man hier mal wieder sieht.
Die Bahnwellen haben ja auch ne seitlche Belastung wenn der Zug in den Schienen pendelt, sind aber wohl vor allem auf Biegung, auf Grund der hohen Gewichtsbelastung, belastet. Im Auto sind das aber andere Belastungen. Die Gewichtsbelastung spielt weniger die Rolle da die ganze Welle sich verbiegen kann, der Drehpunkt ist das Kegellager und nicht das Ende der Bremstrommelnabe. Anders bei der Bahnwelle die in sich sehr steif ist. (meiner Meinung nach, mit Bahnwellen habe ich mich nicht intensiv beschäftigt)
Richtig fies sind schnelle wechselnde Kurvenfahrten mit oben bechriebenen Rad/Reifenkombinationen , Fahrten über curbs, Rallyebelastungen jeder Art und .... Anhängerbetrieb! Wie der auch seitlich am Heck reißt brauche ich ja nicht zu erklären. Christoph hat ja noch vernünftige Räder drauf. Ich meine da 185/70R15 auf den original Kombifelgen zu erkennen. Die haben wenigstens einen hohen Querschnitt. 195/60R15 ist echt Gift dagegen und taugt nicht nur deswegen nicht.

beste Grüße Kay

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Jetzt lese ich gerade Knuts Frage:
Nein keine UV Lampe notwendig. Es sind zwei Sprays: erst das eine und dann das zweite, voila Riss sichtbar! Kommt aus der Flugzeugtechnick (Wartung) ich suche das nächste Woche raus da ich vorher nicht in der Werkstatt bin.

beste Grüße Kay

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@ Knut: Bearbeiten geht leider nicht mehr, weil der Editierbutton wegen des zu großen Bildes rechts verschwunden ist. Da muss ein Admin ran.

@ Kay: Die Belastung kommt auch beim Amazon vorwiegend durch Biegespannung. Sonst wäre die Bruchfläche anders geformt. Da wir ja die meiste Zeit mehr oder weniger geradeaus fahren, ist in erster Linie die Achslast entscheidend.
Die Bahnwellen sind zwar steifer, die Belastung ist aber auch deutlich höher.
Ich gebe dir aber Recht, dass hier auch ein Problem bei der Montage des Keils vorlag, sonst wäre der Bruch am Ende der Bremstrommel aufgetreten. Vermutlich wurde erst der Keil eingelegt und danach die Bremstrommel montiert. Dann kann es passieren, dass sie nicht richtig auf der Kegelfläche anliegt, was den Bruch innerhalb des Pressverbands erklärt.

Viele Grüße

Markus

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Moin Marius,da bin ich nicht so der Meinung. Mach dir ne Skizze der Volvohinterachse mit Berücksichtigung der richtigen Et bei den Kombifelgen 4.5x15 und siehe da:nicht sooooo doof,denn die Biegebelastung der Welle ist ziemlich genau am Lager. Bahnachsen sind da ganz anders. Und nun den Hebelarm und damit das Biegemoment wenn die Reifen seitlich belastet werden,also Kurvenfahrten oder Anhängerbetrieb. Ich mach mir auch mal ne Skizze denn die Biegebelastung ist ein vielfaches höher. Deswegen knacken die Mistdinger im Motorsport und mit Anhängerbetrieb. Bei geradeausfahrten halten die ewig. Deswegen bin ich gegen,breite Felgwn mit geringer Et,Reifen unter 70iger Querschnitt,besser ist 80iger, und breiter als 185 und Reifencompound mit zu hohem Gripp. Denn mit modernem Gedöns erreicht man locker 0,8G in der Kurve und dann auch die gesamte Belastung am äußeren Rad! Gute Nacht,beste Grüße Kay, immer wieder den Kopf über die Montagefehler schüttelnd

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Interessante Diskussion! Ich verstehe allerdings nicht wirklich den Unterschied zwischen der Umlaufbiegebeansprung durch Gewicht welche Markus für ursächlich hält und der von Kay angeführten Seitenbeanspruchung die im Motorsport, Anhängerbetrieb usw. auftritt. Auch da führt zunächst die Seitenführungskraft schlicht zu einer höheren Achslast (äußerlich sichtbar durch das Einfedern am kurvenäußeren Rad) und damit zu einer (stärkeren) Umlaufbiegebeanspruchung, nur mit dem Unterschied dass die bei gutem Reifengrip und stabiler Reifenflanke (Niederquerschnittreifen)zu einer so gewaltigen einseitigen Achslast führt, dass man die mit nochsoviel Überladung nicht erreichen könnte.
Im Motorsport geht das mitunter soweit, dass die gesamte Hinterachslast praktisch auf einem Rad liegen kann. Wenn dann noch Bodenwellen und Curbs dazu kommen wird die Belastung nochmal um ein mehrfaches höher.

Gruß, Sebastian

Gets Around
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Morgen zusammen!

Ja ist wirklich interessant das Thema.
Ich finde auch, die hat 50 Jahre gehalten und so die Hoffnung noch weitere Jahre fahren zu können.
Die gebrochene Welle schicke ich die Tage Markus, zum genauen betrachten.

Ich frage mich, wieso die Welle gerade im Sitz der Bremstrommel gebrochen ist, der ist ja konisch und sollte doch theoretisch die Welle "stützen".

Kann nicht die Trommel zu locker auf der Welle gesessen haben?

Nein, den Keil hab ich nach dem Aufsetzen der Trommel "eingeschoben", so wie es Uli (ich vermisse ihn so) beschrieben hat.

Mich interessiert der Riss Spay auch!

War übrigens die Woche bei meinem Zahnarzt zur Zahnkontrolle mit einer neuen alten Achse in der Tasche, aber er meinte sein Röntgenteil sei zu schwach ;-)

Ich bleib dran, im Moment steht der Wagen schon beim Maler..

Liebe Grüsse Euch

Gets Around
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Danke, Markus, übrigens, für guten Gedanken und wissenschaftlichen Aufarbeitung!!!

Forum Vet
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... und auch wir anderen Mitleser haben DIESEN Thread garantiert nicht dümmer verlassen, als wir es vorher waren. Sehr spannend, sehr lehrreich – danke.

Gruß
Kay


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