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Wasserfreies Kühlmittel?

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Hallo zusammen,

mal eine kurze Fage in die Runde:

Hat jemand von euch mit wasserfreien Kühlmittlen (Fa. Evans) bereits Erfahrung sammeln können?

Beschreibung des Kühlmittels

Hersteller

Hat wohl bessere Kühlungseigenschaften aufgrund des deutlich höheren Siedepunktes. Allerdings muss der Kühlkreislauf voher völlig entwässert werden. Hierfür gibt es auch eine spezielle Flüssigkeit die Wasser bindet.

Ganz billig ist es auch nicht (etwa 120€ für ne Füllung) und man kann kein Wasser mehr auffüllen, sprich bei einem Leck sollte man immer noch einen Kanister dabei haben...

Letzter Nachteil... in Deutschland gibt es wohl keine Bezugsquelle mehr.

Forum Vet
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Hallo,
meine Buckel und Amazonen rollen seit 50 Jahren mit Wasser und Frostschutz. Das hat bislang funktioniert. Warum sollte ich mir dann so etwas antun? Wenn die herkömmliche Kühlung nicht mehr richtig funktioniert, hat das Gründe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein wasserfreies Kühlmittel (wahrscheinlich von der NASA entwickelt) daran viel ändert.
Vielleicht ist es gut, dass es dafür keine Bezugsquelle mehr gibt.
Johannes
Editiert am Sun 30. Dec. 2012, 12:22:27 von Johannesg

Forum Vet
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zu dem wasserfreien kühlmittel geb ich besser keinen kommentar ab .es wird ja vermieden ,zu erwähnen ,aus was das zaubermittel besteht.
genau wie traboldfilter und keramikmotorbeschichtung nützt es wohl nur einem : dem hersteller .
grüsse uli

Gets Around
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Das Zeug wurde bereits in den 90er Jahren publik unter der Bezeichnung " Fomblin".
Es handelt sich um eine sehr dünnflüssige, synthetische ölige Flüssigkeit, ein sog. " PFPE-Öl"

Daher auch der Zwang, das Wasser restlos zu entfernen, weil es sich nicht mit Wasser mischen läßt.

Einfach nach Fomblin googeln. Es gibt sehr viele Untergruppen von verschiedenen Fomblin - Produkten, dieses zur Kühlung geeignete ist in der Gruppe " Fomblin A" zu finden.

Computerfreaks ( Casemodder) verwenden es bei Konstruktionen mit vormaliger " Wasserkühlung".

HAUPTPROBLEM:

Bei Kühlmitteln kommt es auf die sog. " Wärmeaufnahmekapazität" an. Nicht zu verwechseln mit der "Wärmeleitfähigkeit", das sind zwei völlig verschiedene physikalische Eigenschaften von Stoffen bzw. Materialien.

In dieser Beziehung ist Wasser mit 4,2 Kilojoule pro Kg und Kelvin unerreicht. Die Wärmeaufnahmekapazität von Wasser ist somit deutlich höher als von Fomblin oder anderen Ölen, auch Glykol ist schlechter. Da nutzt es auch nichts, dass diese Stoffe einen höheren Siedepunkt aufweisen als Wasser, denn diese Eigenschaft spielt beim Wärmeabtransport aus einem Verbrennungsmotor ein untergeordnetes Problem und ist mit dem Überdruck-Kühlsystem bereits ausreichend entwickelt worden. ( 1,5 Bar = Siedepunkt ca. 116° C )

Von daher ist auch die Überdosierung von Frostschutz im Kühlsystem zu vermeiden, weil zwar die Siedetemperatur weiter ansteigt auf ca. 125-130° C bei einer 50% igen Glykol - Mischung, aber wegen der deulich geringeren Wärmeaufnahmekapazität von Glykol wird der Motor effektiv schlechter gekühlt.

In der Praxis fällt das nicht weiter auf, weil Kühlsysteme grundsätzlich aufgrund dieser Tatsache entsprechend dimensioniert sind.

Kritisch wird es nur, wenn der bestehende Motor deulich in der Leistung gesteigert wurde und / oder unter tropischen Bedingungen betrieben wird.
Hier wird dringend empfohlen, den Glykolgehalt im Kühlmittel auf ein Mindestmaß zum Korrosionsschutz zu reduzieren, um den Wasseranteil entsprechend zu vergrößern. ( Mischung 15/85)

Es gibt auch sog. "Waterconditioner" = enthält Korrosionsinhibitoren für Betrieb unter tropischen Bedingungen ohne Frostgefahr. Dadurch spart man sich das Glykol komplett und damit auch die gesenkte Wärmeaufnahmekapazität einer Wasser/Glykol-Mischung.

Hier nochmal der Hinweis, die Wärmeaufnahmekapazität nicht mit der Wärmeleitfähigkeit zu verwechseln. Wasser hat zwar eine sehr schlechte Wärmeleitfähigkeit, dafür aber die bereits angesprochene unerreichte Wärmeaufnahmekapazität...

Gruß

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Hi zusammen,

vielen Dank für euren Input!

Da habe ich also im Physikunterricht richtig aufgepasst

Für mich hat sich nämlich mitunter die gleiche Frage gestellt! Ersetzt man Wasser durch eine andere Flüssigkeit verändert man eigentlich so ziemlich alles...

Nach meinem Wissen könnte man die mangelnde Wärmekapazität durch einen erhöhten Durchfluss kompensieren, doch dann würde man auch einen größeren Kühler benötigen. Oder? Meine Thermodynamik-Kenntnisse sind leider nur sehr rudimentär ^^ Wobei eigentlich doch dann wieder die Leitfähigkeit Gewicht erhält. Das müsste man eigentlich einmal durchrechnen...

Ich denke das Zeug ist nur von der "Einmaligkeit" her interessant. Sprich man muss es eben niemlas mehr tauschen, doch sobald man wieder an den Motor und den Kühlkreislauf muss...


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