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B230F ist durstig

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Hej Volvoniacs!

Nach dem Winterschlaf zeigen sich an meinem 245er ein paar Komplikationen. Meine bisherige Fehlersuche fasse hier mal zusammen:

Volvo 245, Mj. 1991, B230F, M47, 217.000 km, HJS-Kaltlaufreger nachgerüstet

Symptome

Nach 300 km BAB geht Motorkontrollleuchte („Lambda-Lampe“) an. Verbrauch über 1000 km erhöht, ca. 13-14 Liter / 100 km. Fahrprofil 95 % BAB (B-MS-B) mit Tempomat 120-130 km/h , 5 % Kurzstrecke. Der Erfahrungswert für diese Strecke liegt bei etwas unter 9 Litern. Motor läuft etwas unruhig, ca. alle 3 – 5 s leichtes schütteln.

Fehlercodes

2-3-1, 1-1-3, 2-2-1 nach 500 km ausgelesen und über Diagnosebox gelöscht.
Nach Rückfahrt MS-B erneut ausgelesen: 2-2-1, 2-3-1, 1-1-3. Gelöscht durch ziehen von Sicherung 6 um die Adaption der LH2.4 zurückzusetzten.

Lambda-Spannung hängt bei 0,2 V ohne große Schwankungen.
Nach dem Rücksetzen der Adaption ergab sich folgendes Bild:
Motor kalt, direkt nach dem Start 0,56 V. Nach einigen Minuten steigt die Lambda-Spannung kontinuierlich auf 0,78 V an. Bei erreichen der Betriebtemperatur (70 – 80°C lt. Fernthermometer) sinkt die Spannung schnell auf 0,2 V ab. Keine Ringregelung

Im Rahmen der Fehlersuche wurden die Referenzmassepunkte gereinigt und gefettet. Ansaugtrakt mit Wasser abgesprüht, ohne bemerkbare Veränderung Richtung ruhigeren Motorlauf. Gezieltes sprühen mit Bremsenreiniger auf Einspritzventile oder Ansaugkrümmerdichtung ebenfalls ohne Veränderungen der Laufeigenschaften.

Drosselklappenschalter im Diagnosemodus 2 getestet und ok.

EVAP-System scheint zu arbeiten, wie es soll: Entlüftungsleitung ist dicht, wenn kein Vakuum an der Steuerleitung anliegt, mit Vakuum an der Steuerleitung öffnet das Steuerventil.

Membran vom Benzindruckregler ist ok (keine Benzinspuren auf der Unterdruckseite des Reglers oder im Vakuumschlauch).

Kerzenbild deutet auf zu fettes Gemisch. Kerzengewinde mit Masseelektrode und Isolator verrußt, Elektrode am Ansatz ebenfalls.

LMM Masse am Stecker Pin 1 gegen Referenzmasse ok. Bezugsspannung an Pin 3 bei Zündung ein 1,47 V, im Leerlauf 2,5 V (Sollwerte lt. WHB 1,4 V und 2,4 V, denke aber das ist in der Toleranz).

Benzinhauptpumpe ist „gut hörbar“.

Reparaturen bisher

Vor 6 Jahren / 45.000 km Lambda-Sonde neu (Beru), Halbsatz neu (original, ist jetzt aber wieder fällig), Drosselklappengehäuse gereinigt und mit neuer Dichtung montiert, eingestellt. Benzinfilter gewechselt. Vor 2 Jahren Tankgeber mit Vorpumpe und Filtersocke neu. Vor 1 Jahr / 10.000 km neues Flammrohr, neues Flammsieb. Alle anderen Sensoren und Dichtungen noch original und vermutlich so alt wie der Rest des Autos.
Der Wagen stand vor der letzten Langstreckenfahrt 3 Monate, also über den kalten Winter. Vor der Fahrt hatte ich noch alle Stecker im Motorraum mit K60 eingesprüht, mit Sprühwäsche WL gereinigt und mit Druckluft getrocknet, dann mit K61 behandelt. Nur an den Stecker vom Temperatur-Sensor zwischen 3. und 4. Zylinder bin ich nicht herangekommen, und den großen Stecker am Motorkabelbaum mittig an der Spritzwand wurden nicht gereinigt.

Riecht das jetzt alles "nur" nach Nebenluft, nur das ich das Leck bisher noch nicht gefunden habe, oder habe ich da was elementare übersehen? Ich freue mich wie immer über sachdienliche Hinweise und Spekulationen!

Gruß, Jörg
Editiert am Wed 21. Apr. 2010, 17:56:54 von Joco245

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Hallo Jörg,

les mal hier:
http://www.schwede.info/volvo/lambdasonde.htm

Besonders dieser Absatz passt gut zu deinem Problem:

Wenn eine Spannung im Bereich von 0,1 -0,3 volt angezeigt wird, schlechte Lambdasondenmasse. Motormasse pruefen reinigen und einspruehen. Wenn die schlechte Masse bestehen bleibt, Masseband an auspuff legen.Dabei immer die Sondenheizung auf Spannung pruefen. Messwert mind 12 volt.

Ich könnte mir vorstellen, dass du durch Thermische Ausdehnung deine Masse verlierst.

Dirk
Editiert am Wed 21. Apr. 2010, 18:21:38 von Flexer
http://www.drag1.de

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Da ist doch klar was Sache ist:
Die Lambdasonde ist platt.

Die 0,5Volt die nach Kaltstart gemessen werden, sind vom Steuergerät eingesteuert.(Warmlaufprogramm ohne Lambdaregelkreis)
Spätestens 3 Minuten nach Erreichen von 80 Grad C. Wassertemp. wird von der Sonde eine Spannung erwartet. Bleibt diese aus, gibts den Code .
Dass sie bei 0,2 Volt verharrt, ist klares Indiz für ihren Defekt. Das Steuergerät interpretiert dies als mager, und fettet an. Da die Sonde jetzt nicht mit Spannungsanstieg reagiert, kommt es zum Überschreiten der Fettgrenze.(max25%) Daher dein fettes Gemisch mit verrußten Kerzen und Mehrverbrauch und Fehlercodes.
Lambdasonde von Bosch nehmen, die für Volvos ....kostet min.120Euro.
Wer billig kauft, kauft teuer, weil er 2 mal kaufen muss....

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Hej Zusammen,

hat ein bischen gedauert... habe am Kat-Gehäuse nachgemessen, kalt wie warm ist kein meßbarer Übergangswiderstand zwischen Referenzmasse Ansaugkrümmer und Lambdasonde. Schlechte Auspuffmasse scheidet dann wohl aus. Also vielleicht wirklich die Lambdasonde hinüber? Dann werde ich wohl bei der nächsten Bastelstunde Lambdasonde und Ansaugkrümmerdichtung tauschen.

Gruß, Jörg

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Ich habe damals gleich eine mit vier Leitungen genommen, also externe Massezuführung. Eine ganz einfache Universalsonde von NTK (35-40€), die tut nun seit 5 Jahren bestens ihren Dienst. Nach spätestens 150tkm soll sie sowieso raus weil die Sonden mit dem Alter lahm werden und die Einspritzung dann in der Folge nicht schnell genug reagiert und Dein Gemisch etwas zu fett oder zu mager wird. Die nächste Sonde wäre demnach bei mir in rund 1-2 Jahren wieder fällig.

Übrigens: Masse immer unter Last messen. Massefehler haben die Eigenschaft immer dann aufzutreten wenn größere Ströme fließen. Im quasi-Leerlauf (nur minimalste Mess-Ströme) ist meistens alles in bester Ordnung.


Gruß ... Ingo
2005er V70R + '92er 960SE + '78er 262C ... denn das Leben ist zu kurz um langweilige Autos zu fahren http://www.networksvolvoniacs.org/extensions/awc/forums/images/emotions/default/biggrin.gi...

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Hallo Ingo,

wenn die aktuelle Sonde von Beru nicht erst 6 Jahre respektive 45.000 km jung wär, ich würde wahrscheinlich auch zu so einer 4-Leiter-Universalsonde greifen (ich vermute mal, deine stammt von Unifit?). Aber die Lebensdauer finde ich nicht akzeptabel, deshalb wird es wohl eher eine von Bosch werden, die bekomme ich hier auch für günstige 85 Euro.

Wenn's denn die Sonde ist. Ich werde berichten.

Gruß, Jörg

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Schuldige gefunden!
Hej Zusammen,

der Grund für den Durst meines 245ers scheint ausgemacht und behoben: Hauptschuldiger war die Lambda-Sonde, die wirklich gar kein Signal mehr lieferte. Heute morgen ruhte sie bei Nullkommanull Volt, jetzt ist eine neue originale Bosch-Sonde drin und der Wagen läuft wieder vernünftig. Ringregelung ist wieder meßbar. Zusätzlich ist da noch eine kleine Leckstelle an der Flanschverbindung zwischen Flammrohr und Kat, an der es herausbläst, allerdings im Leerlauf nicht fühlbar - der Luftstrom des Lüfters entlang des Wellentunnels ist stärker - nur ein kleiner schwarzer Rußfleck verrät die Stelle. Ich habe es jetzt mit nachziehen der Flanschschrauben versucht, aber bei der nächsten Arbeit am Abgastrakt werde ich die Dichtflächen wohl nochmal besser entrosten und eine neue Dichtung einbauen. Jetzt erstmal den Verbrauch beobachten.

Gibt es bei den Graphitring-Dichtungen bekannte Qualitätsunterschiede oder Variationen im Durchmesser? Die jetztige kam vor einem 3/4 Jahr zusammen mit einem neuen Flammrohr von Skandix.

An dieser Stelle erst einmal meinen Dank an alle Helfenden! Die nächsten Baustellen sind schon ausgemacht (Dichtungen Ansaug- und Auslaßkrümmer, Wellendichtringe, jaulende Benzinpumpe...), wird also nicht langweilig!

Gruß, Jörg


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