Anmelden Anmelden

Die fünfte Neulackierung ...

Aus networksvolvoniacs.org

 
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ganzes Thema
Forum Vet
Wiki Edit 632
Threads 114
Posts 1567
Der Zusammenbau!

Ja sehr lange Pause!

Auch wenn man etwas schon einige mal gemacht hat, heißt das nicht dass man vor Fehlern gefeit ist, denn zwischen der letzten Lackierung 2019 und der von 1992 lagen immerhin 27 Jahre und da vergisst man einiges. Es reichen aber auch schon wenige Monate! Ich hatte das linke Ausstellfenster schon eingebaut, um dann festzustellen dass die Seitenscheibe sich so nicht montieren lässt und musste es noch mal ausbauen. Jedes unnütze aus- und wieder einbauen von größeren Teilen birgt die Gefahr von unnötigen Beschädigungen an der neuen Lackierung, also besser die richtige Reihenfolge einhalten.
Nicht nur als Anfänger sollte man beim Zerlegen Fotos machen und ist in der heutigen Zeit mit Digicams und Handys auch kein Problem mehr. Zu meiner Anfängerzeit aber undenkbar oder teuer, Filme kosteten viel Geld und das Entwickeln noch mehr. Es gab und gibt immer wieder Leute die werfen beim Zerlegen eines Autos sämtliche Kleinteile in eine Kiste und so kann man immer wieder mal lesen, suche Teil x oder habe Teil y verlegt oder wie wird Teil z montiert. Bei den Türen wird gerne so vorgegangen, denn alles gibts nur zweimal, was soll da schon passieren? Wenn aber bestimmte Teile von links nach rechts vertauscht wurden, öffne ich diese Amazon innerhalb von wenigen Sekunden! Es gibt an unseren Oldies ganz viele Schraubverbindungen in 1/4“, 5/16“ und 3/8 Zoll, aber in unterschiedlichen Längen und so existieren von 1987 von meiner ersten Restauration noch seitenweise Notizen und die ein oder andere Skizze. Schnell hat man was falsch gemacht, hat zu lange Schrauben wo rein gedreht die an anderer Stelle gebraucht werden oder muss noch mal was ausbauen, weil etwas im Weg ist. Der Platz oben in der Tür ist begrenzt und die Gefahr groß den schönen neuen Lack zu beschädigen, daher die Kanten besser abkleben. Und vergesst dass der Zusammenbau des Autos ohne Blessuren über die Bühne gehen wird! Eine gute Lackiererei gibt dafür ein Gläschen vom angemischten Lack und etwas Härter mit. Rührt erst was an wenn ihr wirklich was braucht, 1-2 ccm in Deckeln von Schraubgläsern die man anschließend wegwirft reichen dafür vollkommen und nehmt hochwertige Pinselchen.

Den Zusammenbau der Türen mit den Zierleisten beginnen und nach und mit den anderen Leisten ausrichten. Dann den Spiegel einbauen, verwendet hierfür möglichst keine Blechschrauben, es gibt problemlos M5er V2A-Linsensenkkopfschrauben mit Kreuzschlitz in Originaloptik, sie rosten nicht und man kann sie von innen verschrauben. Wer Blechtreibschrauben in frisch lackiertes Blech dreht braucht sich nicht zu wundern wenn Jahre später sich Rostblasen unter den Spiegelfußdichtungen zeigen. Als nächstes das Fenster lose unten in die Tür legen und erst dann das Ausstellfenster einbauen. Wenn man die Zierleisten mit Schraubteilen befestigt und den Spiegel wie empfohlen, dann rate ich diese Reihenfolge einzuhalten. Denn alles muss durch die zwei großen Öffnungen in der Tür verschraubt werden, es ist schon unangenehm genug den Unterarm über die Blechkanten zu zwängen, wenn man dann noch um die Führung der Seitenscheibe vorbei fummeln muss, macht man sich das Leben, das Montieren der Teile unnötig schwer. Danach den Türgriff einbauen, ist die Seitenscheibe schon montiert, macht man es sich mit dem Griff wieder unnötig schwer. Danach die Dichtungen montieren und erst dann die Seitenscheibe einsetzen, diese hochschieben, die hintere Führung montieren und alles ausrichten, dann den großen Rest.

Ein weiteres Ärgernis sind die Rückstrahler mit den Blechteilen, den Haltern! Über die Sicken an der Karosserie drang oben über viele Jahre Wasser und Schmutz ein, diese Schmutzpartikel, auch wenn sie sehr fein sind, setzten mit der Zeit unten die Sicke zu. Auch kam es vor dass die Gummikeder um die Gehäuse nicht ganz abdichteten so dass der Fahrtwind bei Regen noch zusätzlich Wasser und Schmutz seitlich reindrückte. Das Ergebnis waren immer rostende Rückstrahler und Halter und wenn der Dichtgummi innen im Kofferraum nicht mehr in Ordnung war, ins Fahrzeug eindringendes Wasser und in der Folge Rost, nicht nur außen an der Karosserie sondern auch innen an den Seitenteilen, dem Heckblech und dem Kofferraumboden. Auch poröse ausgehärtete Rücklichtgummis und die schon ab Werk unzureichende Abdichtung der Reflektoren taten ihr Übriges. Beim Bergen von Ersatzgehäusen auf schwedischen Schrottplätzen in den 80er und 90er Jahren waren die Rückstrahler an der untersten Hälfte immer rostig, manche bis zur Hälfte regelrecht weggerostet oder zerbröselten beim Versuch die Mutter innen im Kofferraum zu lösen, oft stand auch Wasser in den Haltern.

Meine Kamera gibt das leider nicht her sonst könnte ich das kleine dreieckige Loch an der Karosserie und der Dichtung oben zeigen, auch den seitlichen Spalt wieder von wenigen Zehntel Millimeter am rechten Halter, es wird also bei der Wagenwäsche und bei Regen wieder Wasser und Dreck eindringen. Auf dem rechten Bild sieht man den Zustand nach 27 Jahren, wobei die Halter nur galvanisch verzinkt und lackiert sind. Der weiße Rand sind Reste von Politur die man nie restlos aus den Ecken bekommt und wer das Bild groß macht, ganz groß, sieht an den Spuren an der Karosserie das Regenwasser beim Fahren rein gedrückt wurde. Deutlich sieht man auch den Dreck der sich mit den Jahren unter der originalen Kofferraumdichtung angesammelt hat! Heute befindet sich da eine Steckdichtung die es als Meterware gibt.

DSC02390 (2).JPG..CIMG1345.JPG


Dass kein Wasser eindringt wird sich nie ganz vermeiden lassen, aber dass es abfließen und keinen Schaden anrichtet dafür kann man bei einer Restauration ohne großen Aufwand Vorsorge treffen. Eine erste Maßnahme ist den Keder nicht ganz und dicht um den Halter zu legen, sondern ihn kürzen und unten mittig ca. 10mm offen zu lassen. Ich habe zusätzlich noch eine 5mm große Bohrung angebracht, so kann eindringendes Wasser jederzeit ablaufen und alles austrocknen. Im linken Bild der rechte Halter, ganz deutlich die gleichen Spuren von eindringendem Regenwasser und Dreck wie an der Karosserie, rechts der linke Halter mit ähnlichen Spuren.

CIMG1344.JPG..CIMG1343.JPG


Hier drei Rückstrahler, links einer vom Schrott um den der Besitzer des Amazon sich aber gekümmert hatte, man sieht rotbraune Rostschutzfarbe und unten noch mal graue. Rechts einer nur mit Wachs geschützt nach 27 Jahren am Fahrzeug, mit den geschilderten Maßnahmen damit das Wasser ablaufen konnte und mit einem originalen Dichtgummi. In der Mitte noch ein neuer Rückstrahler, ich empfehle sie vor dem Einbau mit Wachs einzustreichen so dass es in die Bördelung rundum läuft und das noch mindestens einmal zu wiederholen. Daneben noch zwei originale alte Gummis, es gibt keine neuen mehr, deutlich sieht man am linken den Abdruck der ovalen Öffnung in der Karosserie und von Heckblech und Seitenteil.

DSC02401.JPG..DSC02403.JPG


Ein Rücklichtgummi nach nur 3 Jahren am Amazon, auch für alte Originalteile, für NOS-Teile ist die Zeit irgendwann abgelaufen. Und wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen, bei Treffen bekommt man dann schon mal mit einem breiten Grinsen den Spruch zu hören, „da haste aber gespart, da häste ruhig Neue nehmen können“. NOS-Teile sind auch nicht mehr das was sie mal waren  !

DSC02399.JPG

Fortsetzung folgt!
Editiert am Tue 26. Apr. 2022, 5:20:50 von Börnaut


Wer ist Online? Mitglieder 0 Gast 0 Bots/Crawler 0


AWC's: 2.5.12 MediaWiki - Foren Erweiterung
Forum theme style by: AWC