|
|
|
Forum Regular
Wiki Edit 145
Threads 44
Posts 261
|
|
| Sun 6. Jun. 2021, 10:36:57 |
|
Hallo Heiko,
wenn er ohne Ruckeln einseitig zieht und sogar deutlich einschlägt ist es immer eine Sache der Reibung. Demnach muss der Fehler dort liegen. Möglichkeiten:
a) Die Bremskraft ist unterschiedlich
- relativ selten, meist verstopfte Bremsleitungen
- müsste bei längerem Bremsen z.B. Bergab aber verschwinden da der Druck nur zeitverzögert am Zylinder ankommt)
- Sehr selten: hängender Bremszylinder
Abhilfe: Bremsdrucksystem instand setze
b) Die Bremsreibung ist unterschiedlich . Ursache liegt dann immer an der Schnittstelle Belag - Trommel. Möglichkeiten:
- Der Bremszylinder ist undicht, Bremsflüssigkeit tritt aus und sickert in den Belag
Folge: Der Reibkoeffizient nimmt ab.
Prüfung: Manchmal ist es direkot auf dem Belag sichtbar (Vergleich). Bremszylinder auf kleinste Undichtigkeit prüfen (unter Druck!)
Abhilfe: Wenn undicht - tauschen.
- Das Radlager hat Fettaustritt - kommt gelegentlich vor, wenn Fett sehr alt und sich Flüssiganteile abtrennen.
Abhilfe: Radlagerfett tauschen und ggf. neue Nabenkappe
- Korosionsschutz: hat in Bremsen nichts zu suchen! Hier sind immer Ölanteile oder bituminöse Bestandteile im Spiel. Wenn Du so etwas auf Ankerplatten oder innerhalb der Trommel findest - komplett entfernen! Das Zeug kommt mit der Zeit auf den Bremsbelag und führt genau zu dem beschriebenen Effekt.
Abhilfe: Alles zerlegen, fachmännisch durch Lack vor Korrosion schützen, wieder montieren.
- Gut gemeintest einfetten der Rückholfedern. - Laienfehler!
Abhilfe: alles gut mit Bremsenreiniger reinigen
- Trommel: selten der Grund für den Unterschied. Es sei denn, die Lauffläche hätte sich verschmälert, also über einen Teil der Breite deutlich eingelaufen.
Abhilfe: Trommel wegschmeißen!!!
c) Beides
Bremsen sind vollkommen falsch eingestellt. Wenn beispielsweise eine Bremse bis zum spürbaren Bremswiederstand eingestellt ist, die andere Seite entgegengesetzt bis zum maximalen Spiel, dann verrutschen dort die Beläge und es kommt zu undefinierter Bremsbelagsstellung. Oft gehen dadurch die Bremszylinder kaputt. Bei manchen Fahrzeugen können Sie verkanten und zum Bremsenbruch führen (Käfer).
In diesem Fall ist die Eignung der Werkstatt für alte Fahrzeuge in Frage zu stellen.
Grundsätzliches:
- Immer alles sehr gut entfetten!
- Bremsbeläge, die irgendwie mit Fett/Flüssigkeit in Berührung gekommen sind immer wegschmeißen
Bremstrommeln müsste es aber eigentlich bei den einschlägigen Anbietern noch geben. Butt..., Bas..., Skan..., Nordic...,
Aber gebrauchte Trommeln, die noch nicht ausgedreht sind haben selten Untermaß und wenn sie keinen Schlag haben, dann sind sie auch eine gute Wahl.
Alles nur meine vergangenen Erfahrungen ohne Gewähr!- Bremsen sind Sicherheitsrelevant, daher Fachmann empfohlen! 
Sorry für den Roman  .... Ich hoffe, dies hilft dir ein wenig dein Problem einzukreisen.
Viele Grüße
Ansgar
|
|
| Wer schraubt, der lebt. Wer fährt, genießt. Also schraube um Fahren zu genießen!
|
