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schwarzer Luftfilterkasten im P 18oo S

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Gets Around
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Lieber Jean,

was bin ich grenzenlos enttäuscht von Dir. Hoffte ich doch vergeblich, in Dir als polyglottem Fahrensmann einen Versteher zu erkennen, der um die Nöte sämtlicher in abgelegene Schwellenländer verbannten Volvoschrauber weiß (das war jetzt übrigens ein Genitivsatz, den ich mir als Würtemberger sehr hart abringen musste).

Aber ganz offensichtlich ist Dein Weltbild nicht komplett. Mit jener Engelsgeduld, mit der mich die Coronagöttin derzeit beflügelt, muss ich Dich wohl dringend mal ins Bild setzten über Traditionen und Gebräuche in meiner Bayerisch-Ostallgäuer Diaspora:

Wenn erst der kalte Ostwind über die erzkatholischen Steppen weht, dann heizt man kräftig ein mit getrockneten Kuhfladen. Die werden in jeder dritten Vollmondnacht gesammelt, auf dem Küchenbüffet gestapelt und in einem seit Jahrhunderten von Mund zu Mund überlieferten Verfahren gedörrt. Mir bleibt diese Methode mangels dafür erforderlicher (....wieder Genitiv!) Großvieheinheiten verwehrt - nenne ich doch lediglich eine Schar von Schrauberscheunenmäusen mein eigen, die zwar beharrlich, aber unergiebig in meine Werkzeugkiste kacken. Aber es gibt ja auch alternative Heizmethoden, auf welche die Allgäuer besonders stolz sind, wenn ihnen mal die Kuhfladen ausgehen - dann denken sie innig an Franz Josef Strauß, um mit seligen und wohligwarmen Gedanken ins blauweißkarierte Himmelbett zu sinken. Das mit dem FJS klappt bei mir auch. Allerdings wird mir dabei nicht warm, sondern glühend heiß, und meine Finger fangen dermaßen an zu zittern, dass ich die Getriebewelle nicht mehr ins Pilotlager kriege.

Und Staubsauger? Die sind hierzulande völlig unbekannt. Da weiß man den oben erwähnten erwähnten Ostwind gekonnt zu nutzen. Aus diesem Brauch lassen sich die hiesigen Bauformen herleiten. Die Firste der Häuser zeigen stets von Ost nach West. Eigentlich recht ernüchternd, Dir dies als höchst architekturaffinem Menschen extra erklären zu müssen - aber gut: alljährlich an jedem neunten Mittwoch nach Ostern öffnet man die Eingangstür und auch den hinteren Ausgang. Ein laues Lüfterl weht herein, nimmt am Plumpsko vorbei schon kräftig Fahrt auf. Wird durch den Venturieffekt am Herrgottswinkel weiter beschleunigt und schwillt schließlich an zu einem machtvollen Tosen, um durch die Hintertüre alles hinauszublasen, was sich so angesammelt hat übers Jahr: die unkeuschen Gedanken, den vielen Knie-Abrieb vom Betstuhl,die Urängste vor sinkenden Milchpreisen und der Weltherrschaft der SPD. Dieses Ostwindfegen wird als Feiertag begangen. Man trägt Tracht, die Blasmusik spuit auf, das Helle fließt in Strömen, und der Pfarrer mit seinen Ministrantenbuben stehen Spalier.

Keine Staubsauger also. Hier saugt und bläst kein Heinzelmann. Diaspora nicht nur für Württemberger, sondern auch für Siemens, Vorwerk & Co. Der aus Wasserkraft mühsam gewonnene Strom ist ausschließlich den Melkmaschinen vorbehalten. Schläuche? Keine passenden zu kriegen im Raiffeisenmarkt. Entweder fingerdünn und passend fürs Norm-Euter oder gelb gerippt zum Güllefassindreißigsekundenbiszumrandfüllen in Nennweite 9oo.

Schnepfen gibt es aber durchaus. Aber dees is a ganz andre G'schicht .....

'luja sog i !

Lutz


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