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67er P1800S - Bremsverhalten nach 2-Kreis-Umbau

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Guten Morgen,

ich möchte mal hier in die Runde werfen, dass jeder, der an seiner Bremse Teile tauscht wissen sollte was er da tut

Bremskraftregler: Ist ein Proportionalventil. Vorne Druck rein, hinten um einen prozentual verringerter Wert Druck raus. Das ist das was im Amazon verbaut ist. Und logisch, wenn zwei verbaut sind, müssen diese genau gleich justiert sein. Kann man messen und einstellen. So ungefähr hinbasteln ist schlecht. Das sieht man dann beim TÜV und - schlimmer - bei der nächsten Vollbremsung.

Bremsdruckbegrenzer: Begrenzt den Druck auf einen Maximalwert. Egal wieviel Druck am Eingang anliegt, am Ausgang wird der Druck den Maximalwert nicht übersteigen. Darunter wird der Eingangsdruck am Ausgang anliegen. Es gibt auch Kombinationen aus Begrenzer und Regler.

In den 80er wurden auch lastabhängige Bremskraftregelventile verbaut, die je nach Einfederung hinten die Bremskraft erhöhten (wenn eingefedert) oder verringerten (wenn ausgefedert). Auch die mussten richtig eingestellt sein und andere Federn waren da ein NoGo!

In jedem Fall muss die Bremse so ausgelegt sein, dass die Hinterräder nie vor den Vorderrädern blockieren. Weil bei dem Verlust der Seitenführung hinten das Fahrzeug immer schleudert, wogegen es bei den Vorderrädern "nur" zu einem Geradeausschieben führt. Ohne ABS muss die Bremse so effektiv sein, dass alle vier Räder auf der trockenen Straße blockieren, wenn man nur kräftig genug auf die Bremse tritt.

Was nun die Verteilung der Bremskraft zwischen vorne und hinten anbelangt, gibt es keinen fixen Wert, denn die ist abhängig von der Gewichtsverteilung zwischen den 4 Rädern und dem Reibwert zur Fahrbahn. Es soll ja kein Rad blockieren und da sind wir wieder beim ABS.

Die Folge ist, dass eine feste Verteilung zwischen vorne und hinten ohne ein dynamisches Regelsystem nur ein Kompromis sein kann. Und da haben die Jungs bei der Entwicklung sicher mehr Fahrversuche gemacht, als jeder einzelne von uns mit seinem Fahrzeug je machen wird. Vor allem haben die auch die Grenzwerte bei unterschiedlichsten Bedingungen ausgetestet, was keiner von uns freiwillig mit seinem Schätzchen tun wird. Ich vertraue darauf, dass die Entwickler das Richtig gemacht haben und bin mit der Einkreisbremse (im P1800 ohne BKR und Amazon mit BKR) absolut zufrieden.
Ich werde auch nicht anfangen, da nicht originale Komponenten auszutauschen, denn wirklich verbessern kann ich die Bremsanlage nicht. Die häufig zitierte zusätzliche Sicherheit einer Zweikreisanlage ist für mich kein Argument. Ich warte meine Bremse selbst und weiß, dass sie in Ordnung ist und somit auch nicht ausfällt.

Um auf den ursprünglichen Post zurück zu kommen: Das beschriebenes Verhalten vom Fahrzeug ist nicht in Ordnung und muss repariert werde. Was die Werkstatt da gemacht hat ist nicht professionel! Wenn umgebaut wird, dann alle Komponenten eines Systems und nicht ein Teilverbau von zusammengewürfelten Teilen aus verschiedenen Systemen. Experimentieren (Ausbau BKR) ist keine gute Idee. Selbst wenn die Bremse im normalen Verkehr funktioniert oder auf dem Bremsenprüfstand gute Werte zeigt, heißt das nicht, dass sie bei einer Vollbremsung die bestmögliche Bremsleistung erziehlt. Und genau da brauchst Du sie!

Fazit: Wer an seiner Bremse Teile tauscht, sollte wissen was er da tut

Viele Grüße,
Jürgen


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