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Interesse an kleine Fotodoku zu Zenith VN36 Vergaserüberholung?

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Hallo Mike!

@Mike
Nach leider nur 120 km hatte die neue Drosselklappenwelle in den neuen Buchsen gefressen.
Als ich die Welle nach dem Fressen nochmals demontiert habe, habe ich festgestellt, dass sie zum einen krumm war, und zum anderen meiner Meinung nach "gewachsen".

Ja Mike, das kenn ich mit dem wachsen, das kommt davon wenn man einen B18A mit Super plus fährt. Mit V-Power von Shell oder Ultimate von Aral, also 100 Oktansprit, solls noch schlimmer sein  ! Wenn wir zu viel fressen wachsen wir auch, nehmen zu, werden krumm und unförmig, warum soll es den Drosselklappenwellen besser gehen als uns Menschen  ?

Nix für ungut lieber Mike, sei nicht sauer, etwas Spott muss sein! Metalle dehnen sich aus bei Erwärmung, aber gerade Messing nimmt beim erkalten immer wieder seine Form an.
Du bist dir sicher, dass die Buchsen sehr gut fluchteten, da du die Bohrungen im Vergaser etwas zu groß aufgerieben und die Buchsen bei eingesteckter Welle mit LocTite festgeklebt hattest und die Welle einwandfrei lief. Du hast an der Welle nach dem Fressen festgestellt, dass sie zum einen krumm und zum anderen deiner Meinung nach "gewachsen" war.
Das kann ich mir alles nicht vorstellen, es gibt auch kein schlechtes oder gutes Messing, es gibt nur unterschiedliche Legierungen und ich bin mir sicher, dass die Leute die so was herstellen wissen welches sie nehmen müssen. Dem Händler braucht man keinen Daumen nach unten zu geben, er hat bestimmt schon mehr als eine Welle verkauft!

Schau dir mal so ein Wellchen an, sie ist aus Messing, also alles andere als ein harter Werkstoff, hat glaube ich auch einen Durchmesser von 5/16 Zoll = 7,94mm wie die SU, wird geschwächt durch einen von zwei Seiten gesägten Schlitz, eine angefräste Fläche und zwei Bohrungen bzw. Gewinde. Das ist alles andere als sehr stabil, reicht aber und da ist, so denke ich, irgendetwas schief gelaufen. „Die Welle passte nämlich nicht mehr mit der Spitze durch nur die erste Buchse“! Eine kleine Stauchung, eine winzige Beschädigung bei der Montage nachdem die Welle durch geschoben war genügt schon. „Außerdem musste ich das Loch im neuen Anlenkhebel, der auf die flachgefräste Stelle am Gewinde geschoben wird, nochmals größer feilen“. Zu festes anziehen der Mutter reicht da schon um den Anfang des Durchmessers etwas anzustauchen!
Während die Schräubchen die die Drosselklappe mit der Welle verbinden bei den SU geschlitzt sind und man die Schraubenenden zur Sicherung etwas auseinander biegt, sind sie bei den Zenith verstemmt, also die Enden angestaucht. Wie hast du die Schräubchen gesichert? Bei der Fertigung wird das mit einem Werkzeug gemacht bei dem die Welle gestützt wurde. Ein Hammer mit dem Stiel nach oben in den Schraubstock gespannt und die Welle beim festziehen der Schrauben auf diesen aufgestützt verhindert so was. Zu festes drücken mit dem Schraubenzieher beim verschrauben genügt schon um die Welle etwas krumm zu biegen.

Die Welle hatte vorher schon ein paar Hundertstel Millimeter Spiel, jetzt hast du sie noch mal 0,05mm dünner geschliffen? Das heißt sie hat schon wieder fast 1/10mm Luft und so zieht sich der Motor schon wieder einen Teil der Ansaugluft über die Drosselklappenwelle rein. Aber mach dir keine Gedanken, wenn du z.B. 5000km im Jahr fährst hast du trotzdem min. 20 Jahre Ruhe.

Keine Ahnung was du von Beruf bist, aber ich finde es gut, dass du dich dran getraut hast!
Aber schau dir mal die Fotos an! Links siehst du die Originalwerkzeuge von Volvo zum überholen der SU-Vergaser. Mit langen Führungen vorne und hinten und relativ kurzem Schneidenteil. Während der Senker (ganz links) die Bohrung bearbeitet führt die Führung das Werkzeug in der gegenüber liegenden Bohrung. Es wird von beiden Seiten gearbeitet, jede Bohrung für sich und nur so tief wie die neue Buchse lang ist, der Rest wird gebraucht um das Werkzeug zu führen. Bei der Reibahle (zweite von links) wird nur in eine Richtung gearbeitet, so führt die vordere Führung das Werkzeug in der neuen noch unbearbeiteten Buchse, während der Schneidenteil die gegenüber liegende Buchse bearbeitet. Wird die zweite Buchse bearbeitet führt die hintere Führung die das Maß der fertig bearbeiteten Buchse hat. Nur so ist gewährleistet dass die Bohrungen exakt fluchten! Aber die schönsten Werkzeuge nützten nichts, wenn sie von den Schlossern nicht richtig angewendet wurden. So hat etwa jede dritte Anlage die ich in Hände bekomme durch bearbeitete Bohrungen, sind somit wertlos und taugen nur noch zum ausschlachten.

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Ach ja, rechts die Werkzeuge die ich mir fürs überholen der SU´s angefertigt habe, lange Führung und kurzer Schneidenteil.

Gruß Bernhard


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