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Er ist zurück - Die Geschichte einer etwas umfassenderen Restaurierung

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Im November 1975 verkauft sie den Wagen weiter an Bobby Paul Grant. Mit Bobby "zieht“ der Wagen zunächst nach Culver City, dann nach LA und schließlich zurück nach Santa Monica. Bis 1982 habe ich vermutlich alle Rechnungen des Wagens, dann „verliert“ sich die Spur bis dieser 1992 von meinem deutschen Vorbesitzer aus den USA nach Hannover importiert wurde. Da in den vorhanden Rechnungen keine Karosserie-Reparaturen zu finden sind, vermute ich, hat der Wagen seine schwarze Farbe ebenso wie seinen Front-Unfall auf der Fahrerseite in diesen 10 "dunkeln USA Jahren“ bekommen, genauso wie durchlaufende Boots-Zierleisten, statt der Original-Chromleisten, die nur bis zum hinteren Radlauf gehen. Die hässlichen Blinker-Seiten-"Warzen“ waren ja Serie, dank der USA-Bestimmungen. Woher die Pistolen-Patronen im Wachs des Kofferaumbodens stammten, weiss vermutlich nur Gott oder ein republikanischer US-Amerikaner....

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Damit sind wir wieder beim „Hochkommen“ der Historie. Der Unfallschaden wurde US-typisch mit viel Spachtel und wenig Spengler-Fähigkeit korrigiert, wie ich dann später im Rahmen der Teilrestaurierung in 2001 feststellen durfte. Und ja, hätte ich damals beim Kauf einen Magneten dabei gehabt, hätte ich den 1cm Spachtel auf dem linken vorderen Kotflügel leicht finden können......aber ich war jung und unerfahren...

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Der deutsche Vorbesitzer – ein Rechtsanwalt und später im Vorstand einer Versicherung – führte Reparaturen eher nach der Logik "Hauptsache sieht gut aus“ als ordentlich durch. So kamen mit der Zeit die üblichen – nicht nur amerikanischen - Sünden hoch wie Rost im Heckscheibenrahmen, unter den seitlichen hinteren Fensterleisten, faule Türpappen dank fehlender Folien in Türen, viel Unterbodenschutz usw. usw. Die Werkstatt des Rechtsanwalts hatte zudem wohl ihre liebe Mühe mit der Einspritzanlage und bekam diese nicht in den Griff. Es wurden dann SU-Vergaser"lieblos“ – sprich ohne weitere Anpassungen und Veränderungen auf den B20F geschraubt, zum Glück aber nicht dabei das Radhaus onduliert , was auch mal gern je nach Ansaugbrücke vorkommen kann. Der Vorbesitzer war glücklich, weil sie "gut klangen“. Wie sich herausstellte, war das Auto das Spielzeug seiner Frau (die sich in einem USA Urlaub 1992 darin verguckt hatte). Der Wagen wurde gekauft, nach Deutschland verschifft und umgerüstet, in der Folge aber kaum gefahren und irgendwann wurde verstanden, dass - wie 1972 schon die "Road & Track“ notierte - zum Fahren eines P1800 ES "herculian efforts“ nötig wären und damit für eine Frau kaum geeignet sei....

Kurioserweise ist mein Wagen nun aber bereits durch die Hände von zwei Frauen gegangen und auch meine Frau hat sichtlich Freunde mit ihm. Als kleine Anekdote am Rande, mein Sarg hat nach einer gemeinsamen Spritztour eine weitere Frau aus dem ARD-Abendprogramm "verführt“, sich in der Folge selbst einen roten Schneewittchensarg zuzulegen

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Mir war der Allgemein-Zustand zunächst recht, denn mit meinen Studenten-Mitteln und Eltern-Kredit war das Budget schmal und ich suchte einen bezahlbaren 1800ES, den ich mit der Zeit als "Rolling Restauration“ verbessern konnte. Und was man gern heute verdrängt, damals in 1997 ohne "mobile“, "autoscout“ und "google“ war das "Finden“ nur mit der Oldtimermarkt und Motorklassik noch deutlich mühsamer....
Editiert am Sun 31. Dec. 2017, 17:04:43 von POW40


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