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erste 10.000km Wartung

Aus networksvolvoniacs.org

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Gets Around
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Guten Morgen und erstmal fröhliche Weihnachten allerseits :-)

Jetzt wo für mich die "Fahrsaison" dieses Jahr definitiv zu Ende ist und ich meinen Duett nun genau 1 Jahr besitze, konnte ich mal Bilanz ziehen.

Da er sich hin und wieder als Alltagsklassiker unter Beweis stellen darf bin ich mit knapp 8000km Laufleistung dieses Jahr relativ viel gefahren und denke die 10.000 km Kontrolle kann ich bereits jetzt durchführen.
Das Fahrwerk habe ich bisher alle 2500km gefettet, denn als Flugzeugmechaniker habe ich aus meinem Arbeitsalltag viel zu oft erfahren: schlecht geschmiert rächt sich sehr schnell und sehr teuer.
Ich habe mich bisher immer an die Wartungsanweisungen von meiner Volvo Betriebsanleitung gehalten und größere Dinge der Werkstatt überlassen. Hauptsächlich weil ich selbst keine Hebebühne habe und mich langsam immer mehr an die Wartung rantasten möchte.

Da diese in meiner direkten Umgebung aber leider auch hin und wieder überfordert waren (ist nicht vorwurfsvoll gemeint, das Auto ist ja nun wirklich nicht mehr alltäglich) und ich nicht für jede Wartung nach Duisburg zu Buttkereit fahren möchte, will ich zumindest so viel wie möglich bei der nächsten Kontrolle selbst erledigen, eine Mietwerkstatt mit Hebebühne hab ich bereits am Start.

Jetzt habe ich auch eure Wartungstipps mal durchgesehen und dazu ein paar fachliche Fragen:

- Wie und wo kann ich den Ölstand von Getriebe und Differential checken? Ein "Schauglas" o.ä. konnte ich bisher nicht entdecken.

- In der Volvo Betriebsanleitung ist die Rede von einer Kraftstofffilterreinigung. Bisher konnte ich im Kraftstoffsystem nur die mechanische Spritpumpe mit Glasglocke entdecken, ist der Filter hier verbaut und reicht es hierfür die Glasglocke abzunehmen um an einen evtl. Filter zu gelangen?

- Ist es wirklich zwingend notwendig alle 10.000km die Zündung einzustellen? Was für einen technischen Hintergrund hat dieser Tipp? Bisher war ich der Annahme, dass wenn die Zündung einmal ordentlich eingestellt wurde nur auf den Abbrand des Verteilerkontaktes und des entsprechenden Gehäuses zu achten ist. (Ich habe allerdings keinerlei Vorerfahrung mit mechanisch gezündeten Motoren)

- Wie prüfe ich das Ventilspiel bei dem B16-Motor? Ist hierfür besondere Erfahrung nötig, sprich sollte ich das ganze zusammen mit der Zündung und der Vergasereinstellung einem erfahrenen Mechaniker überlassen? (getreu dem Motto: Lass die Finger von Maschinen die du selbst nicht kannst bedienen?)



Ich freue mich auf hilfreiche Tipps und
wünsche allen ein paar ruhige und besinnliche Feiertage,
bleibt gesund und genießt eure Zeit

Viele Grüße
Georg

Gets Around
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Hallo Georg,

hier mal ein paar Antworten auf deine Fragen.

Getriebeöl - Das Getriebegehäuse hat außen im Regelfall zwei Schrauben. Eine ganz unten am Boden und eine etwas höher in der Seitenwand des Gehäuses. Durch die Öffnung im Boden wird das Getriebeöl abgelassen. Durch die Öffnung in der Seitenwand, das neue Getriebeöl eingefüllt. Über die seitliche Öffnung wird auch der Ölstand kontrolliert. Wagen steht gerade und seitliche Schraube ist aus dem Getriebe geschraubt. Läuft nun etwas Getriebeöl aus der Öffnung, dann stimmt der Ölstand in Getriebe.

Differentialöl - Hier ist es wie beim Getriebe, nur, dass du am Deckel deines Differential (von hinten auf die Achse geschaut) wohl nur eine Schraube finden wirst. Durch diese Öffnung wird das Öl eingefüllt und der Ölstand kontrolliert. Analog wie beim Getriebe, Schraube raus und es fließt etwas Öl raus, dann stimmt der Ölstand im Differential.

Und ja, unter dem Glasdeckel deiner Benzinpumpe befindet sich ein Sieb.
Bügel über dem Glasdeckel lösen und Deckel abnehmen. Jetzt kannst du das Sieb gut sehen und zum reinigen einfach nach oben herausnehmen.

Über die Notwendigkeit, die Zündung alle 10000 km einzustellen und wie die Ventilspielkontrolle am einfachsten erfolgt, lasse ich mal Jemanden anderes schreiben. Nur soviel. Ich habe keinerlei technische Ausbildung und habe das auch geschafft.

Es grüßt
Micha

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Hallo Georg,

zusätzlich zum Filter im Benzinpumpenglas empfehle ich, zwischen Vergaser und Benzinpumpe, möglichst nah am Vergaser noch einen zusätzlichen Benzinfilter einzubauen. Da gibt es günstige Wegwerffilter, am besten durchsichtige nehmen (wenn er denn verbaut ist macht sich ein solcher als Reserve mit etwas Benzinschlauch und passenden Benzinschlauchschellen auch gut im Bordwerkzeug) oder etwas edlere Varianten mit Chrom und Glas (auch zu erhalten in Duisburg und auch bei Verwendung dieses Filters ist ein Einwegfilter im Werkzeugkoffer nicht verkehrt).

Zur Zündung: Hast Du einen elektronischen Verteiler, wie die 123-Ignition, oder einen elektronischen Zündkontakt wie Fullmax oder Ignitor? Dann hast Du keinen Kontaktabbrand und das Einstellen der Zündung kann vernachlässigt werden. Vor dem Zündung einstellen ist ja der Unterbrecherkontaktabstand einzustellen. Da Verteilernocken bei dem Alter gerne Verschlissen sind, ist es besser, mit einem Schlißwinkelmesser zu arbeiten, als mit der Fühlerlehre. Nach einstellen des Unterbrecherkontaktes ist aber die Zündung eh verstellt. Aber niemand hindert dich daran, vorher und nachher die Riemenscheibe abzublitzen und herauszufinden, was das wirklich ausmacht. Bei meinem früher verwendeten, ausgenudelten B 18 A mit Zenithvergaser, war übrigens eine deutliche Leistungssteigerung zu bemerken, wenn man ihn nochmal 2 ° mehr vor OT gestellt hat, als im Werkstatthandbuch empfohlen. Da Du das Schmieren gerade erwähnst, Verteilernocken brauchen gut haftendes und hitzebeständiges Fett. Der Oldtimermarkt hat hierfür in der Dezemberausgabe Bosch Heißlagerfett Ft 1 v4 s empfohlen. Unter dem Verteilerfinger ist ein Schmierfilz und außen ein Öler (Kappe drehen, bis das Kappenloch ein weiteres Loch freigibt). Beide freuen sich über Motorenöl.

Zum Ventile einstellen: Ventile Einstellen ist keine Weltraumwissenschaft. B 16 A: 0,4 bis 0,45 mm; B 16 B 0,5 bis 0,55 mm für Einlass und Auslass bei warmen Motor. Ventile Einstellen macht man vor dem Zündungeinstellen, frag mich nicht warum, der alte Hase sagts. Wenn Du die Anleitung für den B 16 aus dem Werkstatthandbuch als Scan willst, schicke mir Deine Emailadresse als PM.

Viele Grüße,
Moritz

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Hallo Micha,
Hallo Moritz!

Vielen Dank für die schnelle Resonanz :-)
Meine Zündanlage ist noch 100% originalmechanisch, die Kontakte wurden im Rahmen der 12V Umrüstung erneuert und müssten jetzt so um die 7000 km drauf haben.
Dann bestelle ich in Voraussicht mal neu Kontakte und schau mir das ganze einfach mal an.
Gerne komme ich auf dein Angebot zurück und schicke dir später ne PM :-)

Viele Grüße
Georg

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Georg;

Gute infos von Micha und Moritz!

Dazu moechte ich nur mal sagen das ich aus einen original Bosch UBKontakt (im B18 Verteiler meiner Zone) 50tausend Meilen geholt habe!...nicht weil ich musste, aber weil ich mal nur so aus Neugier die Lebendauer testen wollte...neuen hatte ich immer sowieso dabei, und haette ihn auf der Schnelle auch tauschen koennen wenn's unbedingt noetig gewesen waer, aber war es nie...beim Oelwechsel und normaler Service, immer das Nockenfett erneuert, Statisch den ZZPunkt eingestellt und ab gings...am Ende habe ich sie nur aus schlechten Gewissen ausgetauscht, aber ich hatte was gelernt! Das wichtige dabei Schmierung und auch den Abriebkohlenstaub von der Verteilerfingerbuerste aus der Kappe zu entfernen!

So sah es am Ende aus...nicht besonders schoen, aber das ganze sagt maechtig was fuer die Materialqualitaet und Zuverlaessigkeit! Eine der Zuendungsvorstellrueckholfeder under der UBKontaktplatte ist in diesem Bild angedeutet.
https://www.sw-em.com/dist003_points2_lores.jpg

Also ich wuerde vorschlagen Deinen UBKontakt auf Erosion zu pruefen, und wenn er garnicht so schlimm und abgelutscht aussieht, saeubern und wieder installieren...alles andere waere Verschwendung.

Weihnachtsgruesse aus Connecticut!


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