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Revision an B20B sinnvoll ?

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Hallo liebe Motorspezialisten!
An meinem P1800S mit B20B haben eine Kompressionsprüfung und eine Druckverlustprüfung folgende Werte ergeben.
1. Kompressionsprüfung: (Motor betriebswarm, Drosselklappe geöffnet, Ventile korrekt eingestellt).

Zyl. 1- 9,5 bar
Zyl. 2- 9,2 bar
Zyl. 3- 9,5 bar
Zyl. 4- 9,7 bar

2. Druckverlustprüfung:(Motor betriebswarm, Ventile korrekt eingestellt).

Zyl. 1- 10%
Zyl. 2- 20% (deutliche Strömungsgeräusche im Kurbelgehäuse)
Zyl. 3- 20% (Strömungsgeräusche im Kurbelgehäuse)
Zyl. 4- 9%

Verglichen mit den im Werkstatthandbuch genannten Werten für den Verdichtungsdruck des B20B von 12-14bar
liegen die ermittelten Messwerte gerade noch bei ca.70% davon.

Die Auswirkung auf die Fahrleistung kann ich schlecht beurteilen weil mir der Vergleich zu einem Fahrzeug fehlt, das die "Normwerte" erfüllt.
Verlässliche Angaben über die Laufleistung des Motors habe ich nicht. Der km-Zähler steht zwar auf ca.65000 , zum wievielten male er das schon zeigt ist eben unbekannt.

Die Frage ist nun: Ist in dieser Situation eine Motorrevision sinnvoll oder sogar nötig?
Vielen Dank für Eure Einschätzung.

Grüsse
anton4503

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Hallo Anton,

Deine Eingangsfrage lässt sich kaum beantworten - da reicht die Bandbreite möglicher Antworten von 'never touch a running system' bis hin zur Empfehlung einer kompletten Revision inklusive sämtlicher Optimierungen, die in in diesem Zuge möglich sind.

Im Falle Deines Dunkelgrünen empfehle ich Dir, zunächst den Kopf abzunehmen, Dir die Bohrungen genau zu betrachten (ist eine Stufe fühlbar, gibt es senkrechte Riefen?), die Ventilschäfte auf radiales Spiel zu prüfen und Dir das Klavier und die Federn genauer anzuschauen. Für einen Nockenwellenschaden sind die gemessenen Werte zu gleichmäßig. Wie sieht die Kopfdichtung aus - hat sie die richtige Stärke? Und leg mal Dein Haarlineal auf ...

Im günstigen Fall ist es mit einer Kopfüberholung getan. Allerdings irritiert natürlich das Zischen im Kurbelgehäuse.

So wie ich Dich einschätze, hast Du beste technische Fertigkeiten, obwohl Du bisher wohl hauptsächlich an Sternen geschraubt hast. Also wäre die Revision eines B 2o für Dich überhaupt kein Hexenwerk. Einen guten Instandsetzer kann ich Dir gerne empfehlen: zu dem musst Du nur über den Buckel ins Filstal fahren und dem Knaben die naggichen Teile bringen. Das Wesentliche erledigt der virtuos: Bohren, Honen, Spindeln, Planen und Sitze fräsen. Den Zusammenbau erledigst Du ohnehin selbst, denn das will er schlichtweg nicht. Ist ein schwieriger Typ, aber ein echter Könner.

Viele Grüße ins Remstal - Lutz

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Hallo Anton

Lutz hat recht, Druckverlust bei zwei Zylindern ins Kurbelgehäuse nicht gut.
Reduziert sich das Zischen kurzzeitig stark wenn du ein paar Tropfen vor der Druckverlustprüfung reinkippst?
Wenn er beim Laufen bereits ins Kurbelgehäuse bläst ebenfalls gar nicht gut...
Zusammen mit der gleichmässig niedrigen Kompression deutet es seht auf einen stark ausgelutschten Motor hin. Wenig Leistung, gestiegener Ölverbrauch etc.

Wer A sagt muss in der Regel auch B sagen und es endet leider meist in einer teuren Totalrevision. Kosten lassen sich dabei immer in gewissem Masse optimieren.
Günstiger wäre eventuell ein gebrauchter Motor bekannter Herkunft und Zustands...

Viel Glück
Ron

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Hallo Lutz, hallo Ron,
danke für die Ratschläge und für Eure Einschätzung der Situation!
Dass der Motor schon eine hohe Laufleistung hat ist wahrscheinlich. Den Zustand so zu belassen ist demnach keine Option.
Also wird sich das geplante Projekt "Abdichtung zwischen Getriebe und Overdrive" wohl deutlich erweitern auf Motorenausbau, Kopfdemontage und dann mal sehen. Da die Fahrsaison 2020 wegen des reduzierten Veranstaltungsangebotes ohnehin eher gebremst verlaufen wird werde ich das Thema demnächst angehen.
Danke nochmal und Grüsse
anton4503


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